Angeblicher NSA-Skandal: Nichts als Naivität!
30.10.2013 um 08:12Interessant
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Ein exklusiver Klub
Ohne britisch-amerikanische Kooperation, auch und gerade zwischen den Geheimdiensten, hätten die westlichen Alliierten im II. Weltkrieg vermutlich nicht bestehen können. Manche der Vereinbarungen dazu sind bis heute geheim.
Seit wenigen Jahren publik ist aber das „Communication Intelligence Agreement“, das die militärischen Aufklärungsdienste der USA und Großbritanniens 1945 miteinander schlossen und das mit verschiedenen Verfeinerungen als „UKUSA Agreement“ in die Geschichte eingegangen ist. Später kamen die der britischen Krone unterstellten Kriegsmitstreiter Kanada, Australien und Neuseeland dazu. Seitdem heißt das Konstrukt „Five Eyes“.
Die „fünf Freunde“ verpflichten sich in diesem Abkommen zum unbeschränkten Austausch aller „Produkte“ ihrer jeweiligen auslandsgeheimdienstlichen Tätigkeit weltweit. Dazu gehört die Sammlung, Überwachung, Analyse, Aufschlüsselung und Übersetzung „jeder Kommunikation der Regierung oder jedweder Streitkraft, Faktion, Partei, Abteilung, Agentur oder Büros eines fremden Landes“. Also alles.
Geeint durch die englische Sprache
Es ist ein Bündnis der Gleichgesinnten, zusammengeschmiedet und legitimiert durch den gemeinsamen Kampf gegen Hitler und dann die gemeinsame Abwehr Stalins. Sie sind geeint durch die englische Sprache und die angelsächsische politische Kultur strenger Gewaltenteilung, in denen für die einzelne Institutionen enge Spielräume gelten, innerhalb derer sie dann aber machen, was sie wollen.
Es ist zugleich ein privilegierter Klub, deren Mitglieder sich das Recht herausnehmen, die Welt zu überwachen, aber sich selbst gegenseitig davor schützen. Denn die „fünf Freunde“ betreiben untereinander keine unabgesprochene Auslandsspionage – was auch nicht nötig ist, da ihre jeweilige Inlandsspionage für alle zugänglich ist. Vorausgesetzt, es herrscht zwischen den fünf blindes Vertrauen.
Dieses Vertrauen ist der reale Kern dessen, was die Briten „special relationship“ nennen und was von anderen Europäern oft als blinde britische Gefolgschaft gegenüber den USA missverstehen. Zwar kann Großbritannien den USA heute nicht mehr wie 1945 als ebenbürtiger Partner mit Weltreich gegenübertreten, aber dennoch bleibt der Klub der fünf auch aus Washingtoner Sicht ein Selbstschutzmechanismus der USA gegen die eigene außenpolitische Unbedarftheit. US-Geheimdienste sahen weder den 11. September 2001 noch den Mauerfall 1989 voraus, ihre Fehleinschätzungen von Vietnam bis Somalia sind legendär.
NSA, ein Kind des Koreakriegs
weiter gehts hier..
http://taz.de/Die-angelsaechsischen-Spionage-Partner/!126454/
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Ein exklusiver Klub
Die enge Kooperation von Briten und Amerikanern stammt aus der Zeit ihres gemeinsamen Kampfes gegen Hitler. Diese Solidarität funktioniert bis heute.BERLIN taz | Viel künstliche Aufregung ist im Spiel, wenn deutsche Politiker das „Abhören unter Freunden“ geißeln, sich über das Ausmaß der Überwachung des US-Geheimdienstes NSA auf deutschem Boden echauffieren und feststellen, dass diese über Terrorismusbekämpfung hinausgehen. Wer sich auf diese Weise empört, verkennt den historischen Kontext: den Sieg gegen Hitlerdeutschland 1945 und die daraus entstandenen internationalen Abmachungen, ohne die es die NSA gar nicht gäbe.
Ohne britisch-amerikanische Kooperation, auch und gerade zwischen den Geheimdiensten, hätten die westlichen Alliierten im II. Weltkrieg vermutlich nicht bestehen können. Manche der Vereinbarungen dazu sind bis heute geheim.
Seit wenigen Jahren publik ist aber das „Communication Intelligence Agreement“, das die militärischen Aufklärungsdienste der USA und Großbritanniens 1945 miteinander schlossen und das mit verschiedenen Verfeinerungen als „UKUSA Agreement“ in die Geschichte eingegangen ist. Später kamen die der britischen Krone unterstellten Kriegsmitstreiter Kanada, Australien und Neuseeland dazu. Seitdem heißt das Konstrukt „Five Eyes“.
Die „fünf Freunde“ verpflichten sich in diesem Abkommen zum unbeschränkten Austausch aller „Produkte“ ihrer jeweiligen auslandsgeheimdienstlichen Tätigkeit weltweit. Dazu gehört die Sammlung, Überwachung, Analyse, Aufschlüsselung und Übersetzung „jeder Kommunikation der Regierung oder jedweder Streitkraft, Faktion, Partei, Abteilung, Agentur oder Büros eines fremden Landes“. Also alles.
Geeint durch die englische Sprache
Es ist ein Bündnis der Gleichgesinnten, zusammengeschmiedet und legitimiert durch den gemeinsamen Kampf gegen Hitler und dann die gemeinsame Abwehr Stalins. Sie sind geeint durch die englische Sprache und die angelsächsische politische Kultur strenger Gewaltenteilung, in denen für die einzelne Institutionen enge Spielräume gelten, innerhalb derer sie dann aber machen, was sie wollen.
Es ist zugleich ein privilegierter Klub, deren Mitglieder sich das Recht herausnehmen, die Welt zu überwachen, aber sich selbst gegenseitig davor schützen. Denn die „fünf Freunde“ betreiben untereinander keine unabgesprochene Auslandsspionage – was auch nicht nötig ist, da ihre jeweilige Inlandsspionage für alle zugänglich ist. Vorausgesetzt, es herrscht zwischen den fünf blindes Vertrauen.
Dieses Vertrauen ist der reale Kern dessen, was die Briten „special relationship“ nennen und was von anderen Europäern oft als blinde britische Gefolgschaft gegenüber den USA missverstehen. Zwar kann Großbritannien den USA heute nicht mehr wie 1945 als ebenbürtiger Partner mit Weltreich gegenübertreten, aber dennoch bleibt der Klub der fünf auch aus Washingtoner Sicht ein Selbstschutzmechanismus der USA gegen die eigene außenpolitische Unbedarftheit. US-Geheimdienste sahen weder den 11. September 2001 noch den Mauerfall 1989 voraus, ihre Fehleinschätzungen von Vietnam bis Somalia sind legendär.
NSA, ein Kind des Koreakriegs
weiter gehts hier..
http://taz.de/Die-angelsaechsischen-Spionage-Partner/!126454/