@Interested Das wusste ich nicht, verwundert aber auch kaum, Roma und Sinti sind ja der Europäer liebste Fussabtreter.
In diversen Ländern machen Rechtsextreme Jagd auf sie bis hin zum Mord, in Frankreich sagt ein Politiker das Hitler zu wenige von ihnen getötet hätte und anderes mehr und man hat aller Orten großes Verständnis. Also für die Rechtsextremen.
https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/334_antiziganismus/Romani_RoseIn einer Image-Umfrage von 2005 lehnten 68 Prozent der Bevölkerung Sinti und Roma als Nachbarn und Arbeitskollegen ab. Das sind meistens Leute, die gar nicht wissen, dass sie Nachbarn oder Arbeitskollegen haben, die Angehörige der Minderheit sind, aber ihre Zugehörigkeit nicht nach außen hin bekennen, aufgrund von Klischees und Vorurteilen. Die Zahlen sind rückläufig, es sind aktuell 58 Prozent. Natürlich bin ich damit keineswegs zufrieden. Es gab in Bezug auf unsere Minderheit über Jahrzehnte viele Versäumnisse. Sinti und Roma wurden stigmatisiert selbst an Orten, wo sie gar nicht existent waren. Die Vorurteile eilten voraus, weil sie tief in der europäischen Gesellschaft verankert sind. Das ist genau so wie der Antisemitismus: Der ist selbst dort vorhanden, wo es gar keine Juden gibt, weil diesen beiden Minderheiten in der europäischen Geschichte immer die Sündenbockfunktion zugeordnet wurde.
Bei der Einweihung des Denkmals sagte Zoni Weisz, ein Überlebender des Holocaust, die Gesellschaft habe »fast nichts gelernt aus den nationalsozialistischen Verbrechen«. Teilen Sie seine Einschätzung?
Ja. Die menschenverachtende Ideologie der Nazis wird heute wieder von Parteien getragen, die sich in Ungarn Jobbik nennen, in Frankreich ist es Le Pen, in Italien Lega Nord, in Deutschland die NPD, und so weiter. Das sind Vertreter dieser faschistischen Ideologie, die Europa und auch Deutschland in den Abgrund gerissen hat. Wer sich daran erinnert, der muss aufstehen gegenüber diesen Parteien. Der darf nicht zulassen, dass diese Ideologie nur einen Fußbreit unseres demokratischen Rechtsstaats erobert. Ich verstehe die deutsche Politik nicht, wenn es in Ostdeutschland bestimmte No Go-Areas gibt, die akzeptiert werden. Dieses Ignorieren gibt den Rechten Auftrieb.