Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

Lepus schrieb:Es ist schon wahr:
Solche Reichsbürger, wie der, der Sprengstoff hortete, sind selten.

Ich kann mir vorstellen, dass diejenigen, die in Phantasieuniformen in Hinterzimmern auftreten oder die sich selbst ein Amt in einer 'kommisarischen Reichsregierung' geben, alle eine oder mehrere Schusswaffen zu Hause horten, um auf den Tag X vorbereitet zu sein und losschlagen zu können.
Es gab ja auch Aussagen aus der Reichsbürgerszene, dass man zum Bundestag marschieren wolle, um die Regierung zu stürzen ...

@Issomad
Würde mich nicht wundern, da gab es erst vor kurzem welche, bei denen Waffen gefunden wurde.

Einmal zwei, die eine Waffe ins Lnd schmuggeln wollten und dann welche, die einen Fürst erpresst haben und bei denen man auch eine Schusswaffe fand, wenn ich nicht irre.

Aber eben solch eine krasse Sammlung von Sprengstoffen dürfte nicht alltäglich sein - hoffe ich...

@Lepus
@Issomad
Ich frage mich eh, wie die auf die Idee kommen, dass wenn sie den Bundestag besetzt hätten, plötzlich alle machen würden, was sie sie wollen. Denken die, der Bundestag ist eine Art magischer Ort?

Pan_narrans schrieb:Ich frage mich eh, wie die auf die Idee kommen, dass wenn sie den Bundestag besetzt hätten, plötzlich alle machen würden, was sie sie wollen. Denken die, der Bundestag ist eine Art magischer Ort?

Nunja, das Vorbild ist wohl die Besetzung des Parlaments auf der Krim, was zum Regierungswechsel führte ...

Dass die Reichsbürger Realisten sind, hat ja keiner behauptet ...

Pan_narrans schrieb:Ich frage mich eh, wie die auf die Idee kommen, dass wenn sie den Bundestag besetzt hätten, plötzlich alle machen würden, was sie sie wollen.

Wahrscheinlich denken die, eine „schweigende Mehrheit“ stünde hinter ihnen und würde sich freuen, „befreit“ zu werden.

Pan_narrans schrieb:Denken die, der Bundestag ist eine Art magischer Ort?

Sehr gut! :D

@Pan_narrans
Das ist eine gute Frage.

Beim letzten "Sturm auf den Reichstag", im Mai diesen Jahres, haben die Reichsbürger Monate vorher auf Facebook große Töne gespuckt.
Als es dann kurz vor dem Termin war hat sich plötzlich niemand mehr in irgendeiner Art und Weise dazu geäußert, es wurden keine Links mehr geteilt und das Ganze ist sang- und klanglos im Sande verlaufen.

Nach dem Termin hat sich dann auch keiner mehr was dazu gesagt und es wurde totgeschwiegen.

Im Grunde wissen sie vermutlich also doch, dass sie sich da was zusammenphantasieren, denke ich.

Lepus schrieb:Aber eben solch eine krasse Sammlung von Sprengstoffen dürfte nicht alltäglich sein - hoffe ich...

Die hatte er aber nicht, weil er Reichsbürger war, sondern einen offiziellen Technikhandel:
http://www.vtx-deutschland.de/feuerwerke-berlin-180fef4000.html

Und das schon lange, bevor er mit den Reichsbürgern in Berührung kam.
Darüberhinaus war/ist er Pyrotechniker und bot das Recycling von Explosivstoffen an.
Nachzulesen in jedem Telefonbuch.
Ich finde es erschreckend, was die Presse draus gemacht hat.

@Lepus

Sind wohl meistens Menschen die gefrustet sind und sich dadurch Luft machen, aber dann eben keinen wirklichen Aktionismus hegen. Deswegen sehe ich sie ja auch nicht als gefährlich an.. Klar gibts immer n paar Irre dabei

catman schrieb:du hast also absolut keine Ahnung, wovon und von wem du redest, willst aber deine Meinung durchdrücken....wow dass dir die Sinnlosigkeit nicht auffällt ist schon bemerkenswert

...ein dummer und sinnlos provozierender Beitrag. Ich denke nicht das Du - wie jeder andere hier auch - WEISST wie Xaviers Naidoo's politische Ansichten wirklich sind.
Durch diesen Unsinn wurde der Mann nun final in die Rechte Ecke gestellt - in die er selbst, sogar laut ARD, gar nicht gehört.
Dein dummes "Nonsens-Trittbrettfahren" kannst Du Dir sparen! Weitere Antworten darauf werde ich ignorieren, da Du Dich mit Deinem ersten Nonsens-Post an mich bereits in meine Narren-Ecke gestellt hast.

@TangMi

Ungeachtet dessen ist der Sänger Naidoo von der öffentlichen Person Naidoo nur schwer zu trennen.

Er hat nun einmal echt dämliche Aussagen produziert, das kann man einfach nicht abstreiten. Er ist auf Treffen als Redner aufgetreten, die der Reichsbürgerbewegung nahe standen und seine Aussagen gingen auch klar in diese Richtung (kein Friedensvertrag, kein autonomer Staat, keine eigene Verfassung usw.), dazu kamen noch dämliche Statements wie "ich bin Rassist, aber nicht gegenüber der Hautfarbe" (sinngemäß, den genauen Wortlaut erinnere ich nicht).

Da kann jemand ein großartiger Sänger sein (und er ist ein guter Sänger, wenn mir auch nicht gefällt, was er daraus macht), es lässt sich nicht vollständig ignorieren - schon gar nicht, wenn es um einen internationalen Wettbewerb geht, der eben auch politische, wenigstens aber gesellschaftspolitische Bedeutung hat.

Im Grundsatz hat den Fehler der NDR/ARD gemacht und zwar sowohl bei der Nominierung als auch bei deren Rücknahme. Aber den Shitstorm hat sich Naidoo selbst eingebrockt.

Dass bei den Kommentaren in Facebook und sonstwo auch über das Ziel hinausgeschossen wurde, ist ja nun nichts Neues, das ist bei allen Themen so, wenn Menschen aller Gesellschaftsschichten, jedweden Alters, gebildet oder nicht, informiert oder nicht, die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern.

In deutschland reicht schon sehr wenig aus um auch von leuten die sonst gerne und ausdauernd über facebookHETZE jammern diskreditiert zu werden.

Guter artikel dazu in der FAZ:

Kaum hatte die ARD Xavier Naidoo als Kandidaten für den Eurovision Song Contest präsentiert, zog sie ihn wieder zurück. Weil ein Sturm der Entrüstung losgebrochen war. Der Fall zeigt, wie öffentliche Diskreditierung binnen Stunden funktioniert.

Zu viel Nebel um Xavier Naidoo
Allein gegen alle – dafür reicht das Sendungsbewusstsein denn doch nicht. Nicht bei dem Sänger Xavier Naidoo und nicht bei dem Unterhaltungskoordinator der ARD, Thomas Schreiber. Am vergangenen Donnerstag war bekanntgegeben worden, dass Xavier Naidoo im Mai des nächsten Jahres für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Stockholm antritt. Achtundvierzig Stunden später hieß es: Naidoo fährt nicht. Man habe unterschätzt, wie sehr er polarisiere. Der Song Contest sei eine fröhliche Veranstaltung, bei der „Musik und Völkerverständigung im Mittelpunkt stehen sollten“, sagte der ARD-Mann Schreiber. Dieser Zielsetzung seien die laufenden Diskussionen abträglich. Daher der Rückzug. Den nahm Xavier Naidoo achselzuckend zur Kenntnis und sagte: einverstanden.

Etwas anderes blieb den Beteiligten nicht übrig, sonst hätte das Ansehen Naidoos noch mehr gelitten und wäre es bei der ARD – die derlei Kritik nur schwer aushält und ihr Fähnchen gerne nach dem Mainstream hängt -, zu erheblichen Friktionen gekommen. Zu heftig war die Reaktion der hiesigen ESC-Gemeinde, die sich im Internet binnen Stunden darauf verständigte, dass Naidoo ein unwürdiger Kandidat sei: vermeintlich Rassist, schwulenfeindlich, antisemitisch, rechtsradikal. Wer im öffentlichen Diskurs mit derlei Zuschreibungen eingedeckt wird, fängt bei unter null an – mögen sie zutreffen oder nicht.

Ein Suchender
Dass sie auf Xavier Naidoo mitnichten zutreffen, sagen nicht nur seine Konzertbesucher, sondern auch etliche Musikerkollegen. Sie erleben einen Sänger mit Soul in der Stimme, dessen Mission allein die ist, von christlicher Nächstenliebe und der Liebe zu Gott zu singen. Womit Naidoo nicht bei allen ankommt. Für Aufsehen hat er aber vor allem mit verschwörungstheoretischen Einlassungen gesorgt. Vor rund einem Jahr trat er bei einer Veranstaltung der „Reichsbürger“ auf, die an einem Deutschland in den Grenzen von 1937 festhalten und die Bundesregierung für illegitim halten; Deutschland sei noch immer von den Alliierten besetzt, sagte Naidoo einmal im ARD-„Morgenmagazin“; bei einer anderen Gelegenheit tat er Zweifel am Hergang der Anschläge vom 11. September 2001 kund. Und dann gibt es von ihm einen sehr expliziten Liedtext, der Naidoo als schwulenfeindlich ausgelegt wurde, der in Wahrheit aber wohl von der Behandlung erzählt, die einem Kinderschänder zu Teil werden sollte.

Womit Naidoo eine leidvolle Erfahrung aus seiner eigenen Kindheit verarbeitet hätte, so wie er auch über Rassismus singt, dem er als Kind einer Familie mit Wurzeln in Südafrika und Indien selbst ausgesetzt war. Seine Botschaft sei „Freiheit, Toleranz und Liebe“, sagte Naidoo jetzt, der als Sänger auf der Bühne große Präsenz entwickelt, privat aber eher ein Suchender ist. Oft macht er sich einen Reim auf die Weltläufte, den man nur schwerlich nachvollziehen kann, und kommt auf so seltsame Ideen, wie auf eigene Faust in die Ukraine zu fahren, um herauszufinden, was dort wirklich los ist.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop/esc-rueckzieher-der-ard-zero-points-fuer-xavier-naidoo-13925925.html

@armleuchter

Könntest du bitte mal erklären, in welcher Beziehung Naidoo "diskreditiert" worden sein soll? Einen Spinner einen Spinner zu nennen können eigentlich nur andere Spinner "diskreditierend" finden.

@geeky

ich hatte eoigentlich nur den FAZ-schreiber frei zitiert:

armleuchter schrieb:er Fall zeigt, wie öffentliche Diskreditierung binnen Stunden funktioniert.

Wende dich doch bitte an ihn um zu klären ob er, du oder xavier der spinner ist^^.

@armleuchter

Du hast also gar keine eigene Meinung dazu, sondern plapperst lediglich die anderer nach und bist daher auch nicht in der Lage, zu ihr Stellung zu nehmen?

wenn mich einer so von der seite anmacht bin ich zwar in der lage, aber nicht willens^^. Diskutier mit dir selber.

@geeky

Der Artikel beschreibt ja keine Unwahrheiten. Ich verstehe die aggressive Reaktion Deinerseits auch nicht recht. Über die Aussage kann man diskutieren, da muss man ja nicht gleich zu den Waffen rufen...

@armleuchter

Die sozialen Netzwerke kürzen solche Vorgänge ab und machen sie öffentlicher, dabei auch schmutziger.
In früheren Zeiten hätte der NDR einen Berg von Post bekommen, in dem sinngemäß das Gleiche gestanden hätte. Es hätte alles nur eben Wochen gedauert, nicht Tage bzw. Stunden.

Aber letztlich sind weder die Netzwerke, noch die Menschen, die solche Kommentare geschrieben haben, Schuld an der Situation.

Klammern wir jetzt mal die angeblich homophoben Texte in Liedern aus (obwohl mich die Einstellung bei einem überzeugten Christ nicht überraschen würde) und halten uns nur an die Aussagen, die er in der Öffentlichkeit getätigt hat, dann ist es doch Naidoo und niemand anderes, der Schuld am Inhalt der Kommentare trägt.

Während die Situation selbst durch unbedachtes Handeln des NDR herbeigeführt wurde.

Du kannst den Soul-Sänger nicht von der öffentlichen Person trennen.

Charlie Sheen verlor den bestbezahlten Fernsehjob der USA, weil er stoned und besoffen einen antisemitischen Spruch gegen seinen Chef fallen ließ. Wem gebe ich da die Schuld? Den Juden, die sich darüber aufgeregt haben? Schließlich werden die ja immer für alles verantwortlich gemacht...

Nein, Charlie selbst ist der Idiot. Das gilt auch für Mel Gibson und noch ein paar weitere Stars, die aufgrund ihrer Äußerungen plötzlich nicht mehr zu den wichtigen Events in Hollywood eingeladen wurden und keine Rollenangebote mehr erhielten.

Wenn Naidoos Fans das trennen können, dann soll mir das recht sein, aber sie können nicht erwarten, das alle Menschen es genau so handhaben, nur weil er so schön singen kann.

@dh_awake
So richtig offiziell war der Laden ja nicht, weil er keine Steuern zahlte - das heißt ja, er hat ihn nicht angemeldet.

Oder wie läuft so was, ich hab davon keine Ahnung.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Der Artikel beschreibt ja keine Unwahrheiten.

Doch, er bezeichnet das Hinweisen auf Naidoos spinnerte Ideen als "Diskreditierung", was es nun mal nicht ist:
Wikipedia: Diskreditierung

Andernfalls wäre ein Hinweis auf die Ausländerfeindlichkeit der NPD auch eine Diskreditierung.

@geeky

Eine Frage der Wortwahl. Außerdem bezogen sich eben viele Kommentare auf seine Texte bzw. deren Auslegung - da kann ich mir kein Urteil bilden, weil ich diese Diskussion nicht verfolgt habe, aber es scheint da nicht so eindeutig zu sein wie bei seinen Äußerungen in Richtung Reichsbürgerbewegung.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Eine Frage der Wortwahl.

... und bei falscher Wortwahl eine Unwahrheit.

Commonsense schrieb:da kann ich mir kein Urteil bilden, weil ich diese Diskussion nicht verfolgt habe

Der Musikexpress hatte schon letztes Jahr einen erhellenden Artikel über ihn:
http://www.musikexpress.de/xavier-naidoo-im-interview-ich-bin-ein-rassist-aber-ohne-ansehen-der-hautfarbe-150829/