@ähhh Die Verwendung des Begriffs [Ethik] ist nicht einheitlich. Ethik wird zum Teil gleichbedeutend mit Moralphilosophie gebraucht. Z.T in Differenz dazu, wenn man die Unterscheidung trifft, dass Ehik sich mit den Maßstäben des richtigen Handelns ganz allgemein beschäftigt [...], während Moralphilosophie die Begründungsmöglickeit von Normen [...] thematisiere
Prechtl, Peter u.A. Hgg.: Metzler Lexikon der Philosophie Stuttgart 3. Auflage 2008. S. 163.
Was ich damit sagen wollte ist, dass es trotzdem auch in der wissenschaftlichen Debatte noch zunächst klargestellt werden, muss von welcher Definition ausgegangen werden soll und man dem TE daher nicht vorwerfen könne, den Begriff falsch verwendet zu haben.
Natürlich bin ich trotzdem dafür, dass die Begriffe exakt abgegrenzt werden, was zu tun der TE versäumt hatte.
Nichts destotrotz finde ich auch im Wörterbuch: die Unterscheidung bleibt unscharf.
@Radix Im ersten von dir zitierten Teil geht es darum, dass Erkenntnis aus zweierlei Gründen geschehen kann: Vernunft (Überlegen) und Sinne (Wahrnehmen) und außerdem, dass der Mensch zu beiden Fähig ist. Ich sehe hier nicht die Rede von Ethik oder Freiheit.
Der Zweite von dir zitierte Teil besagt, dass weil der Mensch durch den Verstand zu erkennen in der Lage ist und die Verstandeserkenntnis die höherwertige bzw. sicherere darstellt, der Verstandeserkenntnis stets der Vortrit gewährt werden muss. Auf gut Deutsch: Wenn ich mit den Sinnen etwas wahrnehme, das dem Verstand gemäß nicht sein kann, sollte ich dem Verstand eher vertrauen als den Sinnen.
Dann sagt er noch, dass die Vernunft die Idee der Freiheit und somit ein Gesetz der Freiheit enthält und dass Anweisungen für Handlungen als Gesetze aus der Vernunft abgeleitet werden müssen, also nicht einfach jeder diese so begründen kann, wie er will.
Die Willensfreiheit ist laut Kant also eine Voraussetzung für die Ethik. Du hast diese aber miteinander gleichgesetzt, was unzulässig ist. Außerdem hast du es so dargestellt, als wäre diese Gleichsetzung von mir auch gemacht worden. Außerdem sagt Kant ja genau das, was ich wiedergegeben hatte: Die Ethik ist ein Naturgesetz, welches durch die Vernunft des Menschen erkennbar ist. Als solches existiert sie auch ohne den Menschen.