@DragonRider Stimmt, aber ist mir etwas zu ungenau.
Hinzufügen möchte ich, dass Urteile notwendigerweise niemals die ganze Wirklichkeit widerspiegeln können sondern eine Verkürzung der Wahrheit darstellen. Die Sonne ist heiß, sie ist aber auch kalt. Beides ist wahr, weil Begriffe Relationen darstellen. Die Temperatur der Sonne im Kern und an der Oberfläche weißt starke Unterschiede auf, sodass die Sonne an der Oberfläche kälter ist und insofern im Verhältnis mit Sternen als kalt benannt werden könnte.
Nicht nur die Sprache begrenzt die Wahrheit durch Relation, die Realtivität gilt auch für die Zeit in der sich Erscheinungen entwickeln. Ein sehr zuverlässiger Mensch kann durch äußere Umstände, zum Beispiel durch Krankheit, vielleicht eine Depression oder andere Faktoren seinen Rhythmus verlieren, sodass er für andere generell als unzuverlässig gilt, die ihn vorher nicht gut und lange genug kannten. Da sie also aufgrund ihres begrenzten Wissens und damit Erkenntnishorizontes nur die gegebenen Zeitachse beurteilen, ist auch die Aussagekraft nur begrenzt gültig, unzuverlässig ja, aber nicht im Kern - eine Verabsolutierung von Urteilen, eine Umformung zu Werturteilen - da muss man vorsichtig sein, man schüttet das Kind mit dem Bade aus und kürz jeden Entwicklungsspielraum.
Darum erweisen sich auch Urteile nicht nur durch ihre Belege und Indizien als korrekt, immer dann wenn sie verallgemeinert werden, "du bist aber nur so!" sind sie gerade falsch und genau diese Verallgemeinerung ist ein Zeichen begrenzter Zurechnungsfähigkeit und von Vorurteilen. Menschen, die Vorurteile pflegen, verallgemeiner unzulässig Beobachtung und Aussagen von anderen. Und aus diesem Grunde möchte ich den Satz folgenden Satz
@DragonRider einschränken:
DragonRider schrieb:Der Unterschied zwischen Vorurteil und Urteil liegt darin, dass ein Vorurteil ohne jede Kenntnis der Person, nur nach dem äußeren Bild oder bestimmter vorab eingeholter Informationen, gefasst wurde.
Vorurteile entstehen nicht bereits durch die sowieso begrenzte Beobachtung, Schlussfolgerung und schließlich Erkenntnis sondern durch Verallgemeinerung von stets relativ gültigen Aussagen. Man kann Vorurteile daran erkennen, dass selbst Menschen, selbst wenn sie die besten Erkenntnisse und Absichten zu glauben haben, die begrenzte Aussagefähigkeit ihrer Annahmen und Thesen nicht akzeptieren und Widerspruch als Angriff auf ihre Person deuten.