@cRAwler23 Auf deinen Beitrag ===> DORT
@sunaJJanus@DTO@BumbelbeeIch kann nur immer dieses Bild senden
antworte ich HIER, weil (seltsamerweise) dieses Thema, dessen Eingangs-Text nun schon eine Weile zurückliegt, das erste war, das ich angeklickt habe. Und - natürlich - bin ich auch gleich eine ganze Weile daran hängen geblieben.
Was mich ganz und gar verwundert bei dir, das ist die Transparenz, in welcher du dich / deine Person zu zeigen in der Lage bist! Das kann nur zwei Gründe haben:
Entweder du bist dir der Gefahren gar nicht bewusst. Es gibt schließlich unzählige Seelen-Fresser auf dieser Welt.
Oder du bist dir der Gefahren bewusst: Dann zeugt es von sehr viel Mut. Und zwar nicht nur nach außen. Auch dir selbst gegenüber. Denn du musst dann bereit dazu sein, zu dir selber zu stehen - auch wenn dieses "DU", um das es dann geht, einst für dich selbst zu einer fernen und erblassenden Erinnerung geworden sein wird.
Erwarte Gleiches von mir bitte nicht!
Auch wenn wir uns in PNs mal schreiben sollten.
Was ich zeige, das sind und das bleiben im Netz Schöpfungen von mir und ich will mir jederzeit die Möglichkeit offen-halten, mich von diesen Avataren wieder trennen zu können.
Ich gestalte sie - aber ich "bin sie nicht".
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, hier - bei diesem recht tief-gehenden und komplexen Thema - auch auf eine bestimmte, stilistische Weise zu antworten, in der ich sowohl all-zu Persönlichem etwas aus dem Weg gehe - ALS AUCH ein wenig dem Thema dieses Threads selbst.
Ich ziele also etwas "neben die Scheibe ins wilde Dickicht". Trotzdem ist es nicht selten so, dass man durchaus etwas trifft, wenn man bewusst daneben zielt. Ist halt nur die Frage, was.
Nun denn - folgendes habe ich mir ausgedacht:
Mystera schrieb:
Heute bin ich Weltenbürger und versuche mein Bestes, weil ich mir einen Sinn gab, der nennt sich Lieben und Leben lassen^^
Fiktiver Brief des Herrn Bullhaupt an Frau WirschkopfHallo Frau Wirschkopf,
Das Zettelchen, das Sie in meinen Briefkasten geworfen haben, sehe ich als nette Geste. Lieben Dank!
Der Inhalt dieses Zettelchens:
Überschrift: Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt. Der andere packt sie kräftig an und handelt.
Rund acht Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde. Und keiner ist dem anderen gleich. Es gibt nur Unikate - einzigartige, unverwechselbare Wesen. Bei den Tieren ist es nicht anders, sogar bei den Pflanzen. Das Lieben liebt Einmaliges. Nichts, was lebt, kommt von der Stange. Die Natur kennt keine Serienproduktion. Stets erprobt sie neue Varianten und jede von ihr hervorgebrachte Gestalt hat einen unvergleichlichen Wert. Die lebendige Welt ist wie eine große Symphonie, in der jeder Ton wichtig, jedes Wesen kostbar ist. Auch Sie. Auch Ihre Nachbarin, auch Ihr Nachbar. Vielleicht fällt es uns manchmal schwer, diese Kostbarkeiten wahrzunehmen. Wer kennt nicht die bohrenden Zweifel am eigenen Wert? Und doch steckt dieser Wert in uns wie eine Perle in der Muschel. Ihn zu entdecken ist gar nicht so schwer. Wenn wir nur den Mut aufbringen, unser Eigenstes anzuerkennen, unsere Besonderheit ernst zu nehmen: Wenn wir den Mut aufbringen, uns als Unikat zu sehen, als Sonderanfertigung und nicht als ein Serienprodukt. Und ebenso im Blick auf die anderen. Je mehr wir ihnen erlauben, sie selbst zu sein - mit allen Ecken und Kanten, mit allen Marotten und Macken - desto eher werden wir das Einzigartige in ihnen erkennen: Das, was sie unverwechselbar und den Umgang mit ihnen so köstlich macht.
Zunächst alles wunderbare Worte - ohne jeden Zweifel!
Oder gute Vorsätze, von welchen wir gegen Jahres-Ende ja immer etliche ansammeln.
Allerdings glaube ich nicht, Frau Wirschkopf, dass sie beim Herumdrehen des Zettelchens schon die Überschrift wieder vergessen haben?
Worte (oder gute Vorsätze) ergeben nur zusammen mit einem entsprechendem Handeln einen Sinn. Sonst bleiben es leere Worte.
Diese Erkenntnis ist schon ur-alt - findet sich bereits in der Bibel und noch früher:
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)
Als Mutter und als Frau, die auch beruflich im sozialen Feld tätig ist, dürfte für Sie in diesem Zusammenhang das Phänomen der
"Double-Bind-Messages" von großem Interesse sein, das es in breitem Spektrum ermöglicht, viele zwischen-menschliche Phänomene zu verstehen, wenn man sich nicht nur anliest, was der Begriff selbst bedeutet, sondern sich auch mit all Jenem etwas tiefer beschäftigt, was dazu in einem Kontext steht.
Deutsch bedeutet es "Double-Bind-Botschaften". Wenn man es nur mit "Doppel-Botschaften" übersetzt, lässt man etwas Bedeutsames weg.
Einen ersten Einstieg ermöglicht das Wiki:
Doppelbindungstheorie
Lesen Sie dort vielleicht nach - ich beschränke mich hier auf das Wesentlichste.
Worum geht es zunächst?
Am besten erfasst man es anhand einiger konkreter Beispiele:
Ein Vater schreit sein Kind an:
"In unserer Wohnung WIRD nicht geschrien".Eine Mutter sagt zu ihrem Kind während der Hausaufgaben:
"Sei doch geduldig". Das Kind nimmt den Stift in die Hand und hat noch nicht einmal angesetzt, da kommt die Mutter bereits mit ihrem nächsten "gutgemeinten" Ratschlag.
Und ein Extrem: Ein Vater sagt zu seinem Sohn:
"Wage es nicht noch ein einziges Mal deine Schwester zu schlagen! In unserer Familie WIRD nicht geschlagen!" und haut dem Sohn dabei dermaßen von hinten den Kopf auf den Tisch, dass diesem das Blut aus der Nase spritzt.
Sind wir Menschen blöd, möchte man fragen. Weil es nämlich so ist, dass es betroffenen Eltern meist nicht einmal auffällt, was sie tun und wie sehr sie sich selbst widersprechen - wie konträr sich ihr Verhalten zu ihren Worten oft verhält.
Nein, Menschen sind nicht "blöd" - aber sie haben IMMER einen blinden Fleck. Das Auge, mit dem man sieht, kann sich selbst nicht sehen - bestenfalls im Spiegel. Die menschliche Seele / der menschliche Geist braucht "Etwas", um zu erkennen. Das, womit Menschen erkennen, wird ZUM Erkennen benötigt und kann sich deshalb selbst nicht erkennen - bestenfalls in einem Spiegel. Und der Spiegel ist in diesem Fall notwendiger-weise ein anderer Mensch.
Dabei handelt es sich um ein Prinzip. Es gilt durchwegs. Wir ALLE haben unseren blinden Geistes- und Seelen-Fleck. Wir ALLE können bestimmte "Dinge" an uns selbst nicht erkennen.
Das völlig Paradoxe dieser Angelegenheit (wir kennen das alle aus dem Volksmund):
Es geht so weit, dass wir die ENTSPRECHENDEN Fehler bei ANDEREN sehr wohl wahrnehmen - bei uns selber aber nicht:
Du erkennst Fehler immer nur an anderen. An dir selbst siehst du sie nicht.
Deshalb sieht die Welt in Wahrheit IMMER anders aus als auf dem Zettelchen skizziert, Frau Wirschkopf - auch wenn es noch so schön wäre, wenn sich ALLE Menschen den Inhalt als guten Vorsatz auf die Stirn schreiben und sich vornehmen würden, ab sofort so handeln zu wollen.
Es würde leider doch nichts nützen.
Denn - und nun kommen wir zum Entscheidendsten:
Selbst zu fühlen - und andere Menschen etwas fühlen zu lassen - das sind zwei Paar GANZ verschiedene Stiefel! Und dies nicht nur aus den oben genannten Gründen.
FÜHLEN und HANDELN sind eben auch kategorial verschieden. Etwa das Gefühl von Akzeptanz zu SPÜREN (meinetwegen unter Arbeitskollegen - oder unter Menschen, um die man sich kümmert) ist etwas völlig anderes, als nun wiederum (in umgekehrter Richtung) ANDERE Menschen das Gefühl von Akzeptanz SPÜREN zu LASSEN (über ein entsprechendes, EIGENES Verhalten).
Warum ist das so? Warum ist das kategorial verschieden?
Ganz einfach, weil wir handelnd (Gefühle spendend) selbst ANDERE Gefühle haben als in den Momenten, in welchen wir sie (oft passiv) empfangen. Zum einen gibt es im Leben sehr selten ein gleichzeitiges und wechselseitiges Geben und Nehmen. Zum anderen sind die Umstände sehr selten so geartet im Leben, dass sich Menschen in vergleichbaren Situationen begegnen.
Nur in solchen vergleichbaren Situationen, die von unterschiedlichen Menschen gleichzeitig zumindest ÄHNLICH erfasst werden, verbindet uns etwas auf der Gefühls-Ebene, was es uns erlaubt, UNMITTELBAR zu er-fühlen/ein-zu-fühlen, was im anderen Menschen vor sich geht:
Das nennen wir
EMPATHIE. In allen anderen Situationen muss zuerst aus den eigenen Gefühlen ein WISSEN bzw. eine Erinnerung gebildet werden. Eine Gedächtnis-Leistung also - und eine geistige Leistung, weil wir uns erlebte Gefühle auch nicht direkt so "merken" können, wie wir sie erleben. Was wir als Erinnerung bewahren können, das sind Abstraktionen von Gefühlen - und nicht mehr die Gefühle selbst.
Dies wäre sozusagen die geistige Komponente unserer Gefühls-Welt.
Nun - und HIER nun zeigt sich das wahre Wesen von uns Menschen:
Zum einen unterscheiden wir uns schon GANZ WESENTLICH in der Art, wie wir ein Gedächtnis bilden um bzw. über unsere erfahrenen Gefühle! Die (sehr komplexe Ebene) in oder auf der das geschieht, ist eng verknüpft mit unserer MOTIVATIONALEN Ebene und kennzeichnet zusammen mit dieser entscheidend die Persönlichkeit, die wir entwickeln oder die wir haben.
Zum anderen unterscheiden wir uns zusätzlich darin, in welchem Grad der Gewichtung sich geistige Motive am Ende mit Gefühls-Motiven befinden. Das will in einfacheren Worten sagen: Sind es je eher geistige Motive, die uns führen oder denen wir höheres Gewicht beimessen - oder sind es je eher Gefühls-Motive, von denen wir uns leiten lassen.
Gefühls-Motive können nicht nochmals "sich selbst führen". Gefühle sind, wie sie sind. Ein gutes Herz führt meist zum Guten. Gier, Hass, Neid, Häme, Anmaßung, Überheblichkeit, Machthunger usw. führen meist zum Schlechten.
Das ist allerdings ein ungeheuer komplexes Thema, das auf ein paar Seiten unmöglich abgehandelt werden kann.
In Wahrheit aber ist die Erkenntnis, zu welcher ein Mensch als moralisches Wesen in der Lage sein müsste, denkbar einfach! Ich schreibe "müsste", weil es ein und derselbe Mensch in unterschiedlichen Situationen eben nicht auf gleiche Art und Weise IST. Kein Mensch ist nur gut oder tut nur Gutes. Kein Mensch ist nur schlecht und tut nur Schlechtes.
Zudem ist die Erkenntnis- und Einsichts-Fähigkeit bei unterschiedlichen Menschen graduell vollkommen unterschiedlich ausgeprägt. Vielen Menschen ist nicht einmal die einfachste Erkenntnis möglich, auf die sich JEDE Moral letztlich reduzieren lässt:
Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu.
Oder mit ein wenig anderen Worten:
Messe nicht mit zweierlei Maß. Behandle andere Menschen so, wie auch du gerne behandelt werden möchtest! Zeige stets das Verhalten, dass du auch von anderen Menschen gerne erwarten würdest.
Unser "alter Gevatter Kant" hat das in seinem KI zwar ein klein wenig gestochener ausgedrückt. Im Grunde genommen hat er aber haar-genau das Gleiche gesagt.
SOOO einfach wäre es also im Grunde genommen!
Doch wir Menschen sind nach wie vor nicht in der Lage, diese schlichte und eigentlich "wahnsinnig einfache" Erkenntnis
HANDELND
umzusetzen.
Die meisten von uns sind Maulhelden. Sie reden nur. Auf entsprechendes Handeln kann man bei ihnen lange warten. Und wo das Gleiche auf einen selbst zutrifft, da merkt man es wiederum bei sich selber nicht und es muss einem auch wieder von anderen gesagt werden.
Ganz im Vordergrund steht (in der Gewichtung von geistigen/moralischen Motiven und Gefühls-Motiven) natürlich unser natürlicher
:D ... Egoismus:
Die Gefühle, die uns diesbezüglich bewegen, sind:
Streben nach EIGENEM Wohlsein
Streben nach EIGENEM Glück
Streben nach EIGENER Zufriedenheit
Und zudem in allem, worauf sich unser Streben dabei im Einzelnen nun richten kann, zusätzlich die GIER auf immer mehr, also
Streben nach einer STEIGERUNG.
Und all JENES, was diesbezüglich in unserer menschlichen Natur liegt, macht Menschen schon mal gar nicht "unverwechselbar". Denn in dieser Hinsicht sind (fast) alle Menschen gleich.
Daraus lässt sich ergo auch keinem Menschen einen Vorwurf machen. Wir sind nun mal so gestrickt, dass uns das Hemd näher ist als die Jacke - wir sind so angelegt, dass es uns zu-aller-erst um uns selbst und unsere Familie geht - dann um unsere Freunde und Bekannten - dann kommt lange, lange nichts - und DANN ERST haben wir einen Sinn für die "sogenannten Nächsten" - oder eben auch nicht.
Der schönste Spruch dazu stammt von Methusalix:
Ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber DIESE Fremden da sind nicht von hier!
Schauen wir uns den Spruch auf dem Zettelchen also nochmal etwas genauer an:
Am Umgang mit Menschen ist überhaupt nichts "köstlich", wenn ihre "Ecken und Kanten, mit allen Marotten und Macken" wesentlich DARÜBER erlebt und erfahren werden (von ANDEREN Menschen), dass sie sich nehmen, so viel sie kriegen können - und das im Extremfall ohne Rücksicht auf Verluste.
Es kristallisiert sich also mit ziemlicher Kontur heraus, wie es mit solchen "Sprüchen" in der PRAKTISCHEN Umsetzung im REALEN Leben WIRKLICH aussieht!
Wenn wir uns bemühen wollen, den UMGANG miteinander FRIEDLICH und EINVERNEHMLICH zu gestalten, stehen wir DORT nämlich ZU ALLER-ALLER-ERST einmal vor der Herausforderung, das nachfolgende (ebenfalls SEHR einfache Prinzip) umsetzen zu müssen:
Das Recht des EINEN hört DORT auf, wo das Recht des ANDEREN (des Nachbarn, Mitreisenden usw.) ANFÄNGT.
Einfach? Nicht? Sehr sehr einfach?!
Und DOCH: Die schiere Unmöglichkeit in der Umsetzung.
Wie kann es etwa sein, dass man als Mensch nicht in der Lage ist zu erkennen, wie viel Raum / Platz einem selbst rechtmäßig zur Verfügung steht, wenn man einen gegebenen Raum meinetwegen in 6 gleiche Teile aufzuteilen hat?
Ist es hier wiederum möglich, dass Menschen "zu blöd sind", diese simple Aufgabe zu bewältigen?
NEIN! Menschen sind wiederum nicht zu "blöd".
Sie sind nur überaus geschickt, die Dinge immer in IHREM Sinn so hinzu-drehen, wie sie sie gerne haben wollen.
Wenn es "die Macken und Marotten eines bestimmten Menschen" sind, sich so viel zu nehmen, wie er kriegen kann, dann fordert ER in dieser Hinsicht:
"Leben und leben lassen! Erlaube mir, so zu sein, wie ich bin! Ich erlaube dir ja auch umgekehrt herum, so zu sein, wie DU bist!"
Und was meint ER aber nun mit dem "wie DU bist???"
Das heißt für IHN: "Ich lasse dich sein, wie du bist, wenn du so bist, wie du für MICH zu sein hast!"
Und wie habe ich für ihn zu sein?
Simpel, simpel, wie sich die Dinge alle auflösen und entschlüsseln lassen:
Ich habe eben DIE Rolle zu spielen, die er mir zuweist: Er lässt mich "sein" oder "erlaubt mir, so zu sein, wie ich bin", wenn ich DER bin, der SEIN "So-Sein" hin-nimmt.
Sprich: Er "erlaubt" mir ein Sein, das es IHM erlaubt, sich am Ende ALLES erlauben zu dürfen...
Er nimmt sich, so viel er kriegen kann. Frieden herrscht so lange, wie es sich der andere weg-nehmen lässt. Aber wehe, der andere wagt es oder nimmt es sich heraus zu sagen:
Was DU tust ist ungerecht. Was DU dir nimmst, das gebührt dir nicht.
Also, liebe Frau Wirschkopf - sie wären eine ganz ausgesprochen naive Frau, wenn sie die Zynik und den beißenden Sarkasmus nicht erkennen könnten, der eben AUCH in solchen Sprüchen liegen kann!
Sprüche sagen nichts. Hohle Worte sagen nichts.
Es kommt darauf an, wie wir HANDELN.
Und es kommt bei solchen Sprüchen darauf an, wie sie gemeint sind - aus welchem Geist, aus welcher Gesinnung heraus sie gesagt werden - welchem Herz sie entspringen!
Zum Schluss dazu noch zwei krasse Beispiele:
Ein paar Jugendliche schlagen einen anderen zusammen und trampeln dann noch auf ihm herum.
Zwei Polizisten nehmen sie fest.
Ein Polizist fragt die Jugendlichen:
Sagt mal - ihr seid ja wirklich unverwechselbar und einzigartig! Meint ihr, der andere findet das etwa köstlich, wenn ihr mit ihm so umgeht?
Darauf kommt von einem die rotzige Antwort:
Für uns ist ER einzigartig und unverwechselbar und das macht für uns den Umgang mit ihm so köstlich....
Und was ich jetzt zitiere, erfinde ich nicht. Das habe ich wortwörtlich so in einem Video gesehen und gehört:
Da löffeln tatsächlich Leute gemeinsam Affen aus deren geöffneten Schädeln das Gehirn heraus und einer von ihnen kommentiert das folgendermaßen:
"So hat doch jedes Lebewesen seinen besonderen Wert. Wir danken diesen Affen für den köstlichen Genuss, den sie uns bereiten."
Zusammenfassend also: Worte alleine sagen überhaupt nichts.
Das erste, was ihnen bereits ein wenig Ausdruck und Kraft verleihen kann, wäre die Geste, mit der sie gesprochen werden. Auch diese kann natürlich geschauspielert und damit falsch sein. Ist sie jedoch echt und ehrlich gemeint und erreicht das Herz des Gegenübers, so liegt IN IHR das erste positive Zeichen, das man handelnd gesetzt hat.
Viel bedeutsamer sind jedoch die unzähligen Möglichkeiten, die wir haben, um dem anderen HANDELN zu zeigen, dass unsere Worte mit unserem Denken konform gehen.
Und JEDER von uns kennt auch Wege, über die es gelingt, EINDEUTIGE Botschaften zu senden - also einen anderen Menschen auf eine Art und Weise, die NICHT misszuverstehen ist, etwas spüren zu lassen - ihm Gefühle zu vermitteln oder sie ihm zu schenken !
Wo immer nur "Missverständnisse" entstehen - wo nie eine eindeutige Botschaft ankommt - wo nie ein Gefühl SO vermittelt wird, dass der andere auch mit SICHERHEIT fühlt, wie es gemeint ist:
Da stimmt etwas nicht.Wir Menschen produzieren haufenweise Doppeldeutigkeiten und Double-Bind-Messages. Und das nicht nur aus den oben nun dargelegten Gründen.
Schließe ich daher für heute mit dem letzten Grund ab, der Beziehungen zwischen uns Menschen so ungemein kompliziert werden lässt. Gelegentlich ähneln sie schließlich einem Dickicht, durch das niemand mehr hindurch-kommt. Die wesentlichen weiteren Gründe dafür:
Wir sind halbherzig.
Wir sind Opportunisten.
Wir stecken unsere Fahne oft nach dem Wind.
Wir wollen uns immer ein "Hintertürchen" offen-halten.
Wir setzen ungern alles auf eine Karte.Als wieder praktische Beispiele greife ich nur zwei heraus:
Den halbherzigen Spruch kennt jeder:
Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bessres findet.Und in zig-zig-facher Hinsicht reden wir anderen Menschen nur "nach dem Maul". Wir sagen ihnen das, was sie gerne hören wollen, meinen es aber niemals ernst, weil wir genauestens wissen, dass DAS, was wir dem einen sagen (als Lob oder Anerkennung meinetwegen) uns bei einem anderen bös in Misskredit bringen könnte. Deshalb jonglieren wir dort, wo unser Verhalten öffentlich wird (also von Mehreren oder Vielen wahrgenommen werden könnte) manchmal mit 12 Kugeln auf einmal und halten bis zu 20 Eisen gleichzeitig im Feuer.
In Wahrheit ist das alles zum Gotts-Erbarmen...
Es gibt nur einen einzigen Schutzmechanismus, der uns diesbezüglich ein wenig bewahren kann:
Der durchschnittliche Mensch sieht das alles nicht oder hat für "solche Sachen" eine Brille auf der Nase, durch die alles verschwommen erscheint. Und DAS ist ein Segen!
Denn die Leichtigkeit unseres Herzens kommt NICHT vom "Sehen". Sie kommt viel mehr vom Übersehen.
Unsere Seele ist geschützt durch all das, was wir NICHT sehen, was wir NICHT wahrnehmen, was uns NICHT zu Herzen geht.
Wer ZU VIEL sieht - wer sämtliche unseligen Neigungen wahrnimmt, die Menschen mit sich und vor sich her-tragen - wer jederzeit sofort wahrnimmt, wann ein Mensch lügt, wann er etwas nicht ehrlich meint, heuchelt oder hinter dem Rücken anderer krumme Dinge dreht:
Dem drückt das so schwer aufs Gemüt, dass er im Menschen schließlich nur noch ein "Gewürm sieht - die schlimmste Krankheit, von der unser Globus jemals befallen worden ist - eine Pest, die mit uns über die Natur, die Pflanzen und nicht mehr zählbare arme Tierseelen gekommen ist".
Deshalb schließe deine Augen! Guck weg! Werde weitsichtig! Schaue über die Menschen hinaus. Dann nimmst du vielleicht mit einem Mal ein schwaches Pochen wahr: Es könnte das Schlagen eines dir verwandten Herzens sein. Oder du hörst endlich wieder Vögel zwitschern und bist verzaubert vom Rauschen des Waldes oder den wundersamen Spiegelungen auf einem See. Und DANN ist deine Seele frei - du empfindest Glück - du empfindest Verbunden-Sein. Und das SELBST DANN, wenn du genau weißt, dass morgen die Welt untergehen oder heute dein letzter Tag sein wird...