kommunistisch, schuldenfrei .... schade, dass bei "welt" die meisten immer noch zu erst an die menschen denken. jede frage ist komplexer als sie zunächst erscheint, denn worte können viele bedeutungen haben. was ist beispielsweise unter "sinn haben" zu verstehen? für wen soll es sinn haben? genauso das "verbessern" - wer wertet denn hier über die welt? wer maßt es sich denn an?
es gibt eine hand voll leute, die haben über die jahre oder generationen so viel geld, macht und einfluss gebunkert, dass sie quasi nach belieben in die tagesgeschehen beinah aller länder eingreifen können, wie sie lustig sind. sie haben alles erreicht, wonach die meisten menschen streben und sicher wird der eine oder andere dieser "unsichtbaren lenker" auch sein gewissen beruhigen, in dem er was "gutes" für die welt tut. nur hier ist halt die frage: was ist denn gut für die welt?
die straße zur hölle ist gepflastert mit guten absichten.
steck ich mir also ganz hedonistisch den rahmen auf die menschheit beschränkt ab in meinem verständnis von "welt", so verbessere ich sie definitiv und nachhaltig durch bildung, versorgung und förderung von "entwicklung" in s.g. "entwicklungsländern". also eigentlich nur im großen maßstab das, was wir als eltern unseren nachkommen zukommen lassen.
das ist vielleicht auch der punkt, warum es so viele junge weltverbesserer gibt - kummerbedürfnis; wir sind dazu evolutionär getrimmt. ich zum beispiel würde auch "aufräumen" wollen mit den sprach- und subkultur-irrungen, all den verfeindungen, distanzierungen, unverständnissen und anderen übertriebenen aufgeplusterten eitelkeiten. ich würde versuchen, das "cool" aus der welt zu tilgen: es hat meiner meinung fast nur unheil gebracht, diese kühle gekünstelte unterkühltheit, auch wenn es hier und da ohne sie bestimmt nicht ginge. aber es hat sich einfach darüber viel zu viel heuchelei breit gemacht... manch einer erkennt sich noch nicht mal im spiegel wieder, so sehr ist er in imitation verharren. wir sind nicht mehr wir. mancher ist niemals er selbst. und wir haben immer noch nicht dieses experiment medienvollzeitbeschallung runtergefahren: im gegenteil - wir geben jedem einzelnen heute mittel und möglichkeiten in die hand, den rest der welt auf eben solche weise auch multimedial hirnzuwaschen. unterhaltung wohin das auge blickt. alles verkommt zu unterhaltung. unterm strich kümmert einen gar nichts mehr. man mokiert sich vielleicht noch über den nachbarn, der da einen funken mehr individueller schrulligkeit an charakter nach aussen strahlt als man selbst. uns gehts immer noch zu gut, auch wenn wir vollkommen aus dem rythmus gekommen sind.
die große frage, die sich hinter
@Topic befindet, ist eigentlich die nach der verhältnismäßigkeit.
wäre ich einer dieser handvoll menschen mit geld, macht und einfluss im überschuss, ja, ich weiss nicht, ob ich nicht auch auf krude ideen käme, die den interessen der menschheit entgegengesetzt wären und eher die seite der natur verteidigen würde. vielleicht würde ich privatarmeen aufstellen, die die regenwald-abholzkommandos und somit unsere erhabenen, gottgleichen und ja auch total volksnah-vertrauenswürdigen großkonzerne in die schranken weisen. bis aufs blut. ja, vielleicht würde ich mich dazu hinreissen lassen. da hätt ich auch wirklich das gefühl, der welt was gutes damit getan zu haben. fracking würd ich vermutlich auch komplett durch die allerfiesesten lobbymaschen zum tabugleichen wahnwitz wandeln, der es ja auch in wahrheit ist.
und geld, ja geld. den motor der gier. sein blut, sein lebenssaft sogar. ich würd die menschheit damit übersättigen, dass ihr das aus den ohren wieder rauskommt. bis selbst der letzte geldfixierte hinterwäldler ein einsehen hat und danach schreit, dieses fälscheste spiel mit den werten, das wir uns überhaupt antuen können, endlich ein für allemal zu beenden. auch im allergrößten einfaltspinsel werden plötzlich visionen wach werden, wie es auch anders ginge. und es wär dann nicht mehr auf einmal so peinlich, banal, mittelalterlich und "uncool", beispielsweise wieder tauschhandel zu betreiben. oder einfach fair zu teilen.
das ist nämlich das schlechte, was ich der welt ankreide, und was so viele gar nicht sehen, die dieses spiel ja nämlich vorzugsweise mitspielen und ausnutzen: unsere welt ist fies und unfair und manchmal bekommt man den eindruck, diesbezüglich würde täglich ein gang raufgeschaltet.
We're in a giant car heading towards a brick wall and everyones arguing over where they're going to sit
David Suzuki