Och, du bist so berechenbar. Immer, wenn jemand einfach nicht auf deine Sichtweise einschwenken will, unterstellst du ihm, er habe nur nicht verstanden, was du sagen willst (genau wie der Islamkritiker den Koran nur nicht verstanden hat). Akzeptiere es halt einfach, dass ich deine Einstellung zu diesem Thema für schlicht falsch halte, gerade weil ich weiß, was du sagen willst. Ob du diese deine Meinung vertrittst, ist mir an sich egal, es hat ja keinerlei Einfluss auf mein Leben.
Dieses Problem der Wahrheit ist uralt. Sogar auf Wiki gibt es einen ausführlichen Beitrag dazu, insbesondere in diesem
Abschnitt werden unsere widersprüchlichen Standpunkte beschrieben. Demnach wäre ich wohl ein kritischer Rationalist.
"Wenn hier von Kindesmissbrauch die Rede ist, oder von Unfällen, dann erkennt niemand, dass Opfer wie Täter sich auch dabei ihre Realität selberschufen."
Du implizierst mit "erkennt keiner", dass es so wäre, wie du schreibst, aber dass es so sei, ist nur deine Ansicht, keine Tatsache. Und meine Ansicht ist eben, dass es ein gefährlicher gedanklicher Irrweg ist.
"IHRE Wahrheit, die sie vermessenerweise für die Wahrheit hält"
Na ja, die Wahrheit mag in der Regel kompliziert sein, also kein Platz für S/W-Denken, aber es gibt sie, und es ist völlig legitim, wenn die Mutter in dem Szenario herausfinden möchte, wer z. B. den Streit begonnen, das Fenster eingeworfen, etc. hat. Immerhin funktioniert die menschliche Gesellschaft, und nicht nur die, durch eine zivilisierte Form von Zuckerbrot und Peitsche. Auch wenn Schuld meiner Ansicht nach nicht existiert, so muss man doch an ihr festhalten, um Sanktionen ergreifen und rechtfertigen zu können.
"Nun,wenn Du Deine Realität nicht als Wahrheit erkennst, dann bitteschön.... wie ich es sagte: Du musst damit leben. So sei Dir meinGlückwunsch zu Deiner Nicht-Wahrheits-Realtiät hiermit ausgesprochen "
Ich erkenne mein Leben als meine Realität, es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, diese als Wahrheit zu bezeichnen, wozu auch?! Ich lebe gut in meiner Wirklichkeit mit meinem Ansichten etc., bin mir aber bewusst, dass meine sie nur eine notwendige Behelfsrealität für das irdische Leben ist, die sich nicht mit der Wahrheit deckt. Alles Grübeln, religiöses Glauben, Meditieren etc. ist im Endeffekt nichts als die Suche nach der Wahrheit, zumindest der Versuch, sich ihr anzunähern.
Ich bin kein Vertreter des Opfertums, was sollte das auch sein? Ich erkenne zwar an, dass Menschen Opfer werden (meist das Opfer anderer Menschen), aber ich bin nicht dafür, sich deswegen sein ganzes restliches Leben ruinieren zu lassen und sich in der Opferrolle einzunisten. Wenn du die Existenz von Opfern an sich in Frage stellst, frage ich dich, wieso es in jeder Sprache seit jeher mindestens ein Wortfür Opfer gibt ... Opfer ist jemand, dem etwas widerfährt, das ihm entsprechend dem jeweils gültigen Wertesystem nicht hätte widerfahren sollen, nicht mehr und nicht weniger.