Leben wir in einer Matrix?
03.01.2015 um 16:16
Hier mal meine 5 Cents dazu.
Eine Echtzeit-Simulation, in der man keine Ahnung mehr von seiner ECHTEN Existenz (ausserhalb der Matrix) hat, wäre DER Traum eines jeden Entwicklers. Es ließe sich für Erlebnisse aller Art nutzen, für ein perfektes Spielerlebnis oder auch als "Lernwelt", bis hin zum Mißbrauch als Folterinstrument oder als Therapieform... Daneben gäbe es weit einfachere Motivationen (zB: die "echte" Welt ist zu langweilig, (zB) weil: perfekt, also gibt man sich ein Abenteuer, ein völlig neues Leben).
Auch wenn man feststellen will, ob es "real genug" wirkt, müssten wir selber teilnehmen... und voila, da wären wir. Das gilt nicht nur für den/die Entwickler des Systems selbst.
In dieser "Matrix" hier können wir auch Träumen und allerlei sonderbare, sehr unterschiedliche Erfahrungen machen (Schmerz, Schock, "Flow"-Zustände beim Sport, der Schlaf an sich, die Träume, Meditation, Trance, Astralreisen, Drogen, etc.).
Es wäre also eine Matrix, die auch noch (mehrere?!) weitere Ebenen bzw. Zustände dieses Bewußtseins (des "ich") zulässt.
Das wäre alles zusammen genommen schon unvorstellbar heftig von der technischen Umsetzung her, und demnach sehr unwahrscheinlich. Aus *unserer* Sicht (!). Aber wer weiß, wer oder was die Matrix erbaut hat. Es wäre eine wahre Höllenmaschine! Nur die totale Amnesie des eigenen wahren Selbst könnte eine erstklassige Simulation überhaupt erlauben.
Im Prinzip ähnelt die Frage Matrix ja/nein der Frage nach unserer wirklichen Existenz im Bezug auf Seele/Gott/etc, wie ich finde. Auch hier gehen Gläubige von einer "realen Anders-Welt" aus, oder zumindest von zwei sich berührenden/überschneidenden Realitäten oder Dimensionen, oder wie man es nennen will.
Ob Matrix oder Seele und Gott, beides ist an sich gleich grausam (und gleich schön, Stichwort Neuanfang, Neuerfindung unseres selbst durch totale Amnesie), da wir von unserer realen Identität nichts mehr wissen.
Ich habe einige Beiträge gelesen, die auf den Tod ansprechen. Ich denke mal, wenn das Bewußtsein hier künstlich auf verschiedenen Ebenen darstellbar ist, muß der Tod kein Ausgang aus der Matrix, hinein in die Wirklichkeit sein, wie man zunächst glauben könnte, sondern die Matrix könnte auch einfach "weiterlaufen", weil auch der Tod zur Simulation gehört...
Ich weiß nicht ob ich selber "real" bin, oder ob es einer von Euch ist, oder ob die komische, oft absurd wirkende Welt real ist. Ich muß allerdings davon ausgehen, um meine "geistige Gesundheit" zu wahren und nicht irre zu werden. Aber die anderen Wesen (unsere Mitmenschen) könnten grundsätzlch genau so simuliert sein wie die Welt selbst.
Noch ein interessanter Punkt: die Matrix kennt meine Gedanken und meine Persöhnlichkeit, meine Reaktions-, Handlungsmuster und Einstellungen, ist "mir" also grundsätzlich einen Schritt voraus... und noch mehr: sie kennt vermutlich auch all diese Dinge von meinem "echten", wahren Selbst.
Eine andere Frage war, warum die Matrix es manchmal zulässt, daß man sie erkennen kann. Wenn man zB Dinge mit seinem normalen Klarbewußtsein sieht, die völlig unmöglich sind.
So Vorkommnisse wie gleiche Lottozahlen in kurzer Zeit oder Blitzeinschläge zur Papstwahl sind übrigens keine Dinge, die nicht möglich wären. Auch dann nicht, wenn der neue Papst tatsächlich wie ein "Blitz" einschlägt... hehe.
Warum wird es einem gezeigt? Oder, warum schaut man gerade dann hin, wenn es an dieser Stelle einen Riß (Fehler) in der Matrix gibt? Was hätte man wohl zu früheren Zeiten darüber gedacht? Oh mein Gott! Ein "Zeichen"? Und wenn ja, ein Zeichen wofür?
Als Indiz würde ich nur wirklich physikalisch unmögliche Geschehnisse anerkennen. Ich habe zB einen 9/10tel Vollmond gesehen, 6 Tage vor Neumond(!). Es gibt keine technische Möglichkeit, einen Mond zu beleuchten. Warum habe nur ich das gesehen? Und warum habe ich keinen rosa Elefanten bei Tageslicht über der Hauptstrasse schweben gesehen? Warum ausgerechnet etwas, was in der Matrix schon vorhanden ist? Ok, dafür könnte es evtl. technische Gründe geben.
Aber: kann ich meiner Wahrnehmung trauen? Das ist mein größtes Problem. Es gibt Möglichkeiten, unsere Wahrnehmung zu beeinflussen. Und: wie passt das Vorkommnis zu meinem eigentlichen Glauben, falls es echt war?
Jedenfalls ist die Idee der "Matrix" ein nettes, komplexes Gedankenspiel mit vielen Unbekannten, ein netter Zeitvertreib für kreative Menschen mit Phantasie.
Man könnte die ganze Geschichte allerdings auch umdrehen und im weitesten Sinne als "krank" bezeichnen... wenn es nicht schon so lange als Idee durch diese Welt geistern würde. Krank in dem Sinn, daß ein Wesen mit einem freien Bewußtsein, daß von seinem eigenen Ende (Tod) bedroht wird (aussichtslose Situation), sich jede Menge "kruder (abwegiger) Gedanken" machen würde, je nach "geistigem Horizont" und Phantasie. Also ein psyschiches Problem.
Aber meine Meinung ist das nicht, denn es war bis jetzt an vielen "Legenden" ein Funken Wahrheit dran. Ich kann nichts davon beweisen, deshalb bleibt meine Einstellung "offen".