@WalterAnschiss Dann kannst Du ja die drei Kritiken Kants lesen. Wird ohne Begleitliteratur und Hintergrundwissen jedoch sehr schwer; zeitintensiv sowieso. Alternativ findet man gute Zusammenfassungen der Philosophie Kants auf einschlägigen, peer-reviewed Seiten, die ich Dir auf Anfrage gerne zeigen kann.
Metaphysik und Ethik selber sind sehr weitreichende Gebiete. Auch da solltest Du eventuell abgrenzen bzw. dich mit den Disziplinen mehr im Detail beschäftigen.
Mit Aristoteles anzufangen (
Physik) wäre aber keine schlechte Idee, da das Werk die westliche Philosophie immens beeinflusste und eine starke, metaphysische Grundlage anbot. So sehr, dass moderne Thomisten diese immer noch als ihr Framework verwenden.
Persönlich interessant finde ich Arthur Schopenhauers Metaphysik, welche von einem unorthodoxen Idealismus ausgeht (dem sogenannten "blinden Weltwillen"), da sie keinen (intelligenten) "Geist" annimmt. Zu beachten ist hier, dass Schopenhauer stark von Kant beeinflusst wurde. Jedoch konnte ich ihn gut lesen, bevor ich mir überhaupt Zusammenfassungen zu Kant angesehen habe, also mache Dir da keine großen Sorgen.
Hm, in Sachen Ethik muss man meiner Meinung nach nicht so früh anfangen. Philosophiehistorisch dürften antike (u.a. Stoiker) und scholastische (u.a. Aquinas) Philosophen eher interessant sein, wohingegen es moraltheoretisch hochinteressent werden dürfte ab Renaissance und Aufklärung. Hobbes, Bentham, Mill, um nur ein paar Namen zu nennen. Etwas später, im 19. Jahrhundert, kann man sich auch dazu Nietzsche und Kierkegaard anschauen, wobei diese durchaus dem Existentialismus zuzordnen sind, jedenfalls Kierkegaard im Besonderen. Relativ zeitgenössische Ethik und Moralphilosophie verbinden verschiedene Strömungen (wie Utilitarismus, Konsequentialismus, etc.) und geben widerum eigene Impulse. Ebenso interessant finde ich die sogenannte
Moral error theory, die die Position eines moralischen Skeptizismus einnimmt. Dazu kann ich auf J. L. Mackie verweisen.
Möchte an der Stelle noch kurz erwähnen, dass Du dir die deutschen Idealisten (Kant hierbei ausgenommen, da bereits erwähnt) anlesen kannst, namentlich Fichte, Schelling und Hegel. Um den deutschen Idealismus habe ich persönlich aber einen eher großen Bogen gemacht. Dennoch darf man ihren Einfluss und ihre Wichtigkeit nicht unterschlagen, weswegen ich sie erwähne. Diese bildeten große, umfassende Systeme, die aufeinander aufbauen und von Metaphysik bis Ethik reichen.
Hoffentlich hilft Dir das ein wenig und schreckt nicht zu sehr ab.
:D Aber Philosophie ist kein leichtes Geschäft; man wird nicht zu einem großen Denker, indem man schlaue Facebooksprüche wiedergibt.
;)