Sind Abiturienten & Studenten arrogant?

@Heide_witzka

Ich wollte nicht aussagen, dass ein Arzt darüber definiert ist, dass er Fachbegriffe schwurbeln kann ;) Lediglich, dass das Fachvokabular einen breiteren Platz einnimmt als in manch anderen Studiengängen.

Ich bin Biologe, arbeite aber sehr interdisziplinär. Von daher kenne ich die Informatik, die Physik und eben auch die Medizin relativ gut. Da erkenne ich schon gewisse Unterschiede, was die Rolle der Fachtermini angeht. Ein Physiker erklärt dir die Gesetze der Thermodynamik notfalls mit einem Bierdeckel und einer Reißzwecke, während Mediziner es schon durchaus genießen ihre Patienten vollzublubben. Ich war mal zum Ultraschall und der Arzt wirkte durchaus irritiert als ich ihn währenddessen mit Fachfragen vollgelabert habe zu dem, was er da gerade gemacht hat. Ich glaube, es hat ihm etwas den Spaß genommen :D Es hängt vielleicht auch sehr mit dem Selbstverständnis des Berufsstands zusammen. Insgesamt stimmt es aber, dass die Fachsprache im Vergleich zu den anderen Studieninhalten einen kleinen Teil einnimmt. Im Vergleich zu anderen Fachbereichen bleibt er aber prominenter vertreten als anderswo.

Atrox schrieb:Im Vergleich zu anderen Fachbereichen bleibt er aber prominenter vertreten als anderswo.

Das kann sein. Ich kenne mich nicht genügend in Fachsprachen und zugehörigen Studiengängen

Atrox schrieb:Ein Physiker erklärt dir die Gesetze der Thermodynamik notfalls mit einem Bierdeckel und einer Reißzwecke, während Mediziner es schon durchaus genießen ihre Patienten vollzublubben.

aus um das widerlegen zu können.
Wahrscheinlich gibt es bei jedem Studium solche und solche. Auch Ärzte können Zusammenhänge mit einfachsten Mitteln erklären, ebenso wie es wahrscheinlich völlig abgehobene Physiker/Biologen ect. gibt.
Pauschal an einem Berufsstand festmachen kann man solche Urteile wohl kaum, dazu sind Menschen einfach zu verschieden.

Groucho schrieb:Ah, okey, klang für mich ein wenig so.

Dir ist aber schon klar, dass ich nicht von Studenten sprach sondern von Allmyusern? Natürlich, nicht alle Allmyuser, sondern die auf die es zutrift.

Ich habe nirgends was von Studenten oder Abiturienten geschrieben.

Wäre ich ein Engel würde ich sagen:
"Der Mensch ist verdorben. Er hat seine schwächen durch die er sich selber zerstört. Hass, Neid und Geiz sind sein Untergang, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf"

Wäre ich ein gefallener Engel (Lucifer) würde ich sagen:
"Seid froh dass ihr um das beste kämpfen dürft. Ihr wärt ohne negative Gefühle niemals so weit. Sonst würdet ihr noch heute zwischen Löwen und Hyänen auf den Apfelbaum starren"

Saphira schrieb:Dir ist aber schon klar, dass ich nicht von Studenten sprach sondern von Allmyusern?

Dir ist der Threadtitel bekannt?
Dann hast du vielleicht eine Ahnung, wie es zu diesem Missverständnis kam.

Heide_witzka schrieb:Pauschal an einem Berufsstand festmachen kann man solche Urteile wohl kaum, dazu sind Menschen einfach zu verschieden

Absolut! Es war nicht meine Absicht hier Stereotypen und Schubladendenken zu proklamieren. Das Threadthema impliziert das eben ein wenig und da kommt man ins Plaudern. Wenn auf einer Mediziner-Fete jeder Zweite ein Shirt trägt mit "Keep calm, I am a doctor" oder "Lass mich durch, ich bin Arzt" oder Jura-Erstis im Anzug im Hörsaal sitzen, sind das subjektive Eindrücke, die ich persönlich während meines Studiums und meiner Arbeit an der Uni gesammelt habe. Wie überall, gibt es solche und solche. Ich habe auch schon sehr abgehobene Physiker und Biologen kennengelernt.

@kleinundgrün
Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass Jura oft Studenten aus richtigen Anwaltsdynastien beherbergt. Kenne Familien die seit Generationen Anwälte sind, da gibt dann der Vater den Kindern alles weiter, die wachsen damit auf und mit ~20 studieren dies. Da ist dann Arroganz natürlich nicht zwingend aber wahrscheinlicher als sagen wir mal bei der Tochter eines pakistanischen Taxifahrers, die jetzt Biochemie studiert (so einen Fall kenne ich tatsächlich).

@Atrox
Ich studiere Voderasiatische Archäologie im Hauptfach und Vergleichende Religionswissenschaften als NF, also lagst du mit deiner Schätzung schon fast richtig :D
Zumindest mein Hauptfach fasst niemand an der es nicht aus Hobbygründen tut. Zumal Ausgraben im Irak und Iran (Syrien geht ja gerade nicht) bei 40 Grad auch recht unsinnig wäre wenn mans nicht aus Interesse tut, die Bezahlung ist nicht so gut. Diese ganzen "Hobbystudiengänge" haben generell recht wenige Akademikerkinder, also im Vergleich jetzt.

Bei anderen Fächern ists wiederum gemischt. Die meisten Biostudenten die ich z.B. kenne machen das ebenfalls aus Interessensgründen, bzw ist es ein Mix zwischen Hobby und Berufschancen und Verdients. Kann ich bei dem Fach auch gut nachvollziehen, Bio und Chemie sind hochinteressant, weil diese Fachbereiche irgendwie Leben und Existenz "erklären" wenn man so will. 

Ich bin Student im 32. Semester und blicke selbstverständlich auf das nichtakademische Gesocks mitleidig hinab. Aber es gibt ja noch eine Hackordnung innerhalb der scientific community. Diese ganzen Gänseblümchen- & Orchideenstudien zB. Das ist Mickey-Mouse-Wissenschaft. Nichts leichter als über diese Burschen & (überwiegend) Mädls die Nase zu rümpfen, die wenigsten werden zeitlebens mehr verdienen als eine gute Friseuse mit entsprechender Auftragslage am Schwarzmarkt.