abraxa
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Eure Erfahrungen mit Toten?
17.03.2015 um 02:02Vermutlich werden auf diese Frage am ehesten diejenigen unter Euch antworten können, die im weitesten Sinne im medizinischen Bereich arbeiten, vielleicht noch Bestattungskräfte oder Friedhofsgärtner. Der Tod hat in unserem Alltag ja quasi keinen Platz mehr.
Vielleicht gibt es aber dennoch (auch außerhalb dieser Berufsgruppen) Leute unter uns, die von ihren Erfahrungen mit Toten berichten wollen. Habt Ihr schon Menschen auf dem letzten Weg begleitet? Was habt Ihr dabei erlebt?
Für mich ist das immer wieder ein Moment, der mir einiges abverlangt. Ich bin Pflegekraft und komme somit relativ häufig mit dem Tod in Berührung. Ungünstigerweise habe ich eine relativ starke Angst vor dem Tod. Im Laufe der Zeit hat sich natürlich verringert, aber gewöhnen werde ich mich vermutlich nie daran.
Am intensivsten habe ich meine erste Tote in Erinnerung. Wir nannten sie Tessi, sie war gerade erst 50 Jahre alt und mehr als 10 Jahre zuvor an Krebs erkrankt. Diese Frau hatte so unglaublich viel Kraft und Lebensenergie, dass es ihr tatsächlich gelungen war, 10 Jahre gegen den Tod anzukämpfen. Eines Tages war ihr Kampf dann aber doch verloren. Ich kam zum Nachtdienst, als nur wenige Augenblicke später der Bestatter eintraf. Vieles von dem, was ich in dieser Nacht erlebt habe, lässt sich sicher mit meinen überspannten Nerven und überalteten Stromleitungen im Haus erklären. So knallte z.B. die Glühbirne in ihrem Zimmer mit einem Brizzeln genau in dem Moment durch, als ich in ihr Zimmer gehen wollte, um das Bett abzuziehen. Auch auf der restlichen gesamten Seite fielen die Lampen aus. Später in der selben Nacht war ich überzeugt, sie in ihrem Bademantel, mit dem sie immer über den Flur geschlurft war, auf eben jenem Flur stehen und winken zu sehen. Wie gesagt, all das (und all die anderen Dinge, die ich noch erlebt habe) sind rational erklärbar. Dennoch bin ich überzeugt, dass sie so viel Energie besessen hat und so massiv gegen den Tod angekämpft hat, dass diese Energie auch nach ihrem Tod noch spürbar war.
Meine Mutter sagte immer, dass jeder so stirbt, wie er gelebt hat. Was ihren eigenen Tod angeht, stimmte das in jedem Fall. Sie starb still, ohne jemandem zur Last fallen zu wollen, 6 Wochen nach der Diagnose Lungenkrebs. Mit meiner besten Freundin, die mir am Sterbebett zur Seite gestanden hat, war ich ggerade unten eine Zigarette rauchen, als sie starb. Um 6 Uhr morgens wurde ich angerufen, um 11 Uhr starb sie bereits. Bei unseren Bewohnern habe ich so oft erlebt, dass sich das über Tage hionziehen kann, und die Angehörigen haben mein tiefstes Mitgefühl.
So, nun aber Schluss mit dem Roman, ich bin neugierig auf Eure Geschichten.
Vielleicht gibt es aber dennoch (auch außerhalb dieser Berufsgruppen) Leute unter uns, die von ihren Erfahrungen mit Toten berichten wollen. Habt Ihr schon Menschen auf dem letzten Weg begleitet? Was habt Ihr dabei erlebt?
Für mich ist das immer wieder ein Moment, der mir einiges abverlangt. Ich bin Pflegekraft und komme somit relativ häufig mit dem Tod in Berührung. Ungünstigerweise habe ich eine relativ starke Angst vor dem Tod. Im Laufe der Zeit hat sich natürlich verringert, aber gewöhnen werde ich mich vermutlich nie daran.
Am intensivsten habe ich meine erste Tote in Erinnerung. Wir nannten sie Tessi, sie war gerade erst 50 Jahre alt und mehr als 10 Jahre zuvor an Krebs erkrankt. Diese Frau hatte so unglaublich viel Kraft und Lebensenergie, dass es ihr tatsächlich gelungen war, 10 Jahre gegen den Tod anzukämpfen. Eines Tages war ihr Kampf dann aber doch verloren. Ich kam zum Nachtdienst, als nur wenige Augenblicke später der Bestatter eintraf. Vieles von dem, was ich in dieser Nacht erlebt habe, lässt sich sicher mit meinen überspannten Nerven und überalteten Stromleitungen im Haus erklären. So knallte z.B. die Glühbirne in ihrem Zimmer mit einem Brizzeln genau in dem Moment durch, als ich in ihr Zimmer gehen wollte, um das Bett abzuziehen. Auch auf der restlichen gesamten Seite fielen die Lampen aus. Später in der selben Nacht war ich überzeugt, sie in ihrem Bademantel, mit dem sie immer über den Flur geschlurft war, auf eben jenem Flur stehen und winken zu sehen. Wie gesagt, all das (und all die anderen Dinge, die ich noch erlebt habe) sind rational erklärbar. Dennoch bin ich überzeugt, dass sie so viel Energie besessen hat und so massiv gegen den Tod angekämpft hat, dass diese Energie auch nach ihrem Tod noch spürbar war.
Meine Mutter sagte immer, dass jeder so stirbt, wie er gelebt hat. Was ihren eigenen Tod angeht, stimmte das in jedem Fall. Sie starb still, ohne jemandem zur Last fallen zu wollen, 6 Wochen nach der Diagnose Lungenkrebs. Mit meiner besten Freundin, die mir am Sterbebett zur Seite gestanden hat, war ich ggerade unten eine Zigarette rauchen, als sie starb. Um 6 Uhr morgens wurde ich angerufen, um 11 Uhr starb sie bereits. Bei unseren Bewohnern habe ich so oft erlebt, dass sich das über Tage hionziehen kann, und die Angehörigen haben mein tiefstes Mitgefühl.
So, nun aber Schluss mit dem Roman, ich bin neugierig auf Eure Geschichten.