Bringt mir Philosophie was?
14.05.2019 um 18:15RedBird schrieb:Fragen zu stellenKybela hat eine Frage:
Stand Platon für Euthanasie und Eugenik höchstpersönlich oder war das nur eine Idee, die er in den Raum stellte?
RedBird schrieb:Fragen zu stellenKybela hat eine Frage:
Bishamon schrieb:Kybela hat eine Frage:Puh, ich kann ihn leider nicht persönlich fragen.
Stand Platon für Euthanasie und Eugenik höchstpersönlich oder war das nur eine Idee, die er in den Raum stellte?
RedBird schrieb:Besonder zu empfehlen:Ich wäre ja mal gespannt, was aus der Kombination @Feuerseele / Wittgenstein so entstehen würde
Schelling - Von der Weltseele
Schopenhauer- Die Welt als Wille und Vorstellung
Das ist beides als PDF im Internet zu finden, sehr zu empfehlen.
Schwer zu lesen aber sehr, sehr wichtig.
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.@Feuerseele, lies doch da mal rein :)
Nemon schrieb:Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.Das wäe der Tod, der Entwicklungen vieler Ideen.
Feuerseele schrieb:Das wäe der Tod, der Entwicklungen vieler Ideen.Du hast die Aussage nciht verstanden.
Sprache ist eine Falle, wenn es um die Vermittlung von geistigen Ideen geht, die je nur mit Sprache zu vermitteln sind.
Wenn die Denker nicht in der richtigen DenkSpur MITdenken, nützen die besten Worte nichts.
Ich kenne den Spruch und stimme der Aussage nicht zu.
Von vielem kann man nicht SOFORT sprechen.
Oft muss man nur erst eine Formulierung finden und ggf neue Begriffe oder Kommbinationen aus fremden Fachgebieten verwenden um das Neue vermitteln zu können.
Und..neue Entdeckungen haben keine Begriffe.
Wie will man eine Idee (=Geistiges), die keiner kennt formulieren und zugänglich machen?...was keiner kennt ist demjenigen als Ganzes ja unzugänglich und so kann err nicht ZUR Sache mitdenken können.
Meine Sätze erläutern dadurch, dass sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie - auf ihnen - über sie hinausgestiegen ist. (Er muss sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.) Er muss diese Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.Und dies ist der erste:
Die Welt ist alles, was der Fall ist.Dazwischen liegt ein interessanter Weg. Der ist streckenweise hoch kompliziert, aber man muss ja nicht unbedingt jeden Satz mitgehen.
Nemon schrieb:Tractatus logico-philosophicus
Wittgenstein nimmt am Ersten Weltkrieg teil. In dieser Zeit entsteht das "Tractatus Logico Philosophicus". Da Wittgenstein glaubt, mit diesem Werk alle Probleme und Fragen der Philosophie ein für alle Male gelöst zu haben (nämlich in dem er nachgewiesen sind, dass die meisten von ihnen sinnlose Scheinfragen sind), beschließt er nicht mehr zu philosophieren.https://www.brgdomath.com/philosophie/erkenntnistheorie-tk10/wittgenstein-1-sprache-als-abbild/ (Archiv-Version vom 30.03.2019)
Bishamon schrieb:beschließt er nicht mehr zu philosophieren.... was aber nicht das Ende der Geschichte ist ;)
Beispiele für solche problematischen Sätze haben wir in der Auseinandersetzung mit dem Wiener Kreis bereits kennen gelernt. Es sind vor allem Sätze, die nur vorgeben, etwas abzubilden, es in Wirklichkeit aber nicht tun, entweder weil ihre Begriffe ins Leere zielen (das wäre ein Fehler auf der semantischen Ebene) oder weil die syntaktische Verknüpfung der Begriffe in der Realität nichts abbildet. Beispiele für ersteres wären Sätze wie "Auf der Wiese steht ein Einhorn", "Gott existiert", "Gott existiert nicht", "Das Nichts nichtet", "Die "Mona Lisa" von da Vinci ist schön" u.a.m. Beispiele für letzteres wären Sätze wie "Der Baum ist verliebt", "Das Geodreieck ist traurig", "Der Stein weint" ...Und genau diese Probleme, die wahrscheinlich mindestens jede 2. Fragestellung auch auf diesem Bord meist schon von der Ausgangsfrage her durchzieht, treiben mich hier immer um und fast überall, wo sonst dikutiert wird. Daher steige ich oft damit ein, dass ich Beiträgen die Logik abspreche (das geht leider auf die Schnelle und mit wenigen Sätzen nicht immer 100% treffsicher). Genau genommen kann man ab diesem Punkt ja erst mal gar nicht weiter reden - vorausgesetzt, es soll sinnvoll sein. Das Verständnis für diese Problematik vermisse ich allenthalben.
Ziel Wittgensteins ist es, eine Grenze zwischen sinnvollen, die Wirklichkeit abbildenden, und nicht-sinnvollen, d.h. in der Wirklichkeit nichts abbildenden Sätze zu finden. Er meint, im "Tractatus" diese Grenze auch tatsächlich gefunden zu haben (wo genau, muss uns in diesem Zusammenhang nicht kümmern). Tatsache für Wittgenstein ist, dass er mit dieser Grenzlinie auch die Sätze der Philosophie, die ja per definitionem nichts abbilden, also die Sätze, in denen er seine Theorie formuliert, schrittweise eliminiert und eliminieren muss. Wittgenstein vergleicht diesen Prozess mit einer Leiter, auf der er in die Höhe klettert, um sie anschließend umzustoßen, weil eine Rückkehr auf die Erde weder möglich noch wünschenswert ist.Das hatte ich alles @Feuerseele mal wohlwollend (wirklich!) anempfohlen, da bei ihr sich immer - auf tragische Weise - alles um "Logik" dreht, wobei leider aber im gesamten System keine Stringenz herrscht.
Nemon schrieb:... was aber nicht das Ende der Geschichte istja, er hat es sich dann doch anders überlegt:
Die Diskussionen mit großen Philosophen wie Bertrand Russell, der mich ja wegen meines Tractatus nach Cambridge geholt hat, und mit den Studenten führte allmählich dazu, dass ich meine eigene sprachphilosophische Theorie, dass Sprache die Aufgabe hat, Wirklichkeit abzubilden, aufgab.
Mir wurde klar, dass "die Wirklichkeit" zu beschreiben nur eine von vielen
ganz unterschiedlichen Aufgaben von Sprache ist. Damit konnte ich meine These, dass zu philosophischen Fragen nur noch geschwiegen werden könne, nicht mehr aufrechterhalten.
RedBird schrieb am 15.05.2019:Du hast die Aussage nciht verstanden.Ich bin der Meinung, dass...
Wenn du Formulierungen findest, kannst du ja darüber sprechen. Es ist ein Lernprozess.
Nur wenn du das nicht kannst, musst du schweigen.
Feuerseele schrieb:Ich bin der Meinung, dass...Genau das sagt der Satz aus:
...alles was gesagt werden kann, ist nicht ALLES.
Sehr vieles was nicht gesagt werden kann, kann erlebt werden.
Logische Sätze können das Ganze nicht umfassen.
RedBird schrieb am 14.05.2019:Eine These ist ein Behauptung.Dann sind Thesen das was am Anfang einer ggf sehr wichtigen Erkenntis steht und brauchen eine länger Zeit des Diskudierens.
RedBird schrieb am 14.05.2019:Hast du das Buch von Platon wirklich gelesen und verstanden?Ob ich das Buch so verstanden habe wie es gemeint war oder wie es alle anderen verstanden haben, weiß ich nicht. Ich denke, dass ich vieles anderes sehe/verstehe.
Es ist ein recht schwieriges Buch.
Es juckt mich fast in den Fingern dir dazu Fragen zu stellen aber der einzige Grund dafür wäre, deine Aussage auf Wahrheitsgehalt zu prüfen und das ist ein eher niederes Motiv, deshalb unterlasse ich das.
JConstantine schrieb:Neben all den Aspekten meines Vorredners finde ich, dass Philosophie einem persönlich etwas bringt. Man muss nicht einmal mit den Thesen und Ansichten des Denkers konform gehen, es reicht schon wenn man dadurch beginnt zu reflektieren, sich, anderes, um sich damit auseinander zusetzen und damit zu lernen, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, um eindimensionalen Denken zu entgehen.Sehr schön auf den Punkt gebracht..
Mahatma schrieb am 03.06.2019:Hindernisse gehören nuneinmal zum Leben. Bleibt positiv und motiviert, dann lösen sich die meisten Probleme in Luft auf und plötzlich wird aus einem Elefant eine Mücke.Wen man einen Elefant braucht aberr nur tausend Mücken da sind, muss man das Rad erfinden.
Feuerseele schrieb am 18.06.2019:Philosophie+Kreativität ist wie Mathematik+Zahlen, beides führt mit der Zeit zu Idee und ErgebnisseDie Analogie ist leider Unsinn.