@EssentiaVitae EssentiaVitae schrieb: Aber es passiert immer wieder wie ein Uhrwerk das Gegenteil !
Warum ? Ich verstehe es einfach nicht !
Die hier angesprochenen, negativen Seiten des Menschen, die zu Kriegen, zur Ignoranz gegenüber dem Elend, zu fehlendem oder mangelndem Mitgefühl und zu vielem anderen führen, sind nicht die Natur des Menschen.
Der Mensch, wenn er von seiner Geburt an von Umständen, d.h. in erster Linie von Menschen begleitet wird, die ihn bejahen, ihn lieben, seine Individualität erkennen, fördern und respektieren, dann kann er sich zu einem Menschen entwickeln, der seinerseits das Leben bejaht, es wertschätzt.
Freilich haben sehr viele Menschen diese Möglichkeiten, diese Bedingungen nicht gehabt.
Das heißt nicht (!!), dass man "Verständnis" für Ignoranz, für Zerstörerisches aufbringen sollte.
NEIN.
Es geht aber darum, zu verstehen - im Wortsinn.
Verstehen ist auch deswegen wichtig, um sich eben von den vielen, sehr sehr vielen Menschen, die Machtpositionen bekleiden und Zerstörerisches ihre Triebfeder ist, nicht so leicht belügen und manipulieren zu lassen.
Wenn ich von Menschen spreche, die in Machtpositionen sind und von Zerstörerischem getrieben werden, dann meine ich nicht alle, die solche Positionen bekleiden, aber es sind schon nicht wenige.
Außerdem sind nicht alle in dem selben Maße zerstörerisch; manche geben eigentlich "nur" vor, angeblich aus "Liebe" zum Menschen zu tun, was sie tun, während sie eigentlich nur Macht wollen und/oder Geld.
Dann gibt es die große, die riesige Masse derer, die passiv sind, sich nicht mit Nachdruck einmischen, die, die Dinge geschehen lassen - das sind wir.
Beispiel: Es gibt kein planetarisches Gesetz, das besagt, dass Menschen anderswo an Hunger oder an leicht behandelbaren Krankheiten sterben "dürfen" oder dass Kinder wegen Ernährungsmängel erblinden "dürfen" usw.
Wir sind nicht die Bürger einer brutalen Diktatur.
Wenn es uns ein dringendes Anliegen wäre, dass sich daran was ändert, dann würden wir dafür sorgen, dass das auch geschieht - aber
es ist uns kein dringendes Anliegen.Das Ausmaß der Verantwortung, die wir für unser Leben, wie wir auf der Welt leben wollen, übernehmen, ist gering.
Wir sind wie jemand, der sich einen Garten wünscht, aber dann nichts tut, um den Garten so zu gestalten, wie er sich ihn wünscht - oder wollen wir, dass die Katastrophen (Hunger, Elend) passieren - eher nicht, oder?
Wir nehmen die Dinge als gegeben hin, behaupten, daran nichts ändern zu können, was natürlich absolut falsch ist.
Die Frage, warum wir die Dinge so hinnehmen, wird -
in aller Regel - so beantwortet, dass man sich der eigenen Verantwortung ausweichen kann.
Diese "schweigende Masse", also wir, das ist mit ein Grund, warum die Dinge so
bleiben, wie sie sind.
Unser Gefühl der Übernahme von Verantwortung für unser eigenes Leben bezieht nicht gestalterisch die Welt mit ein, auf, in und mit der wir leben.Wir wagen es nicht, uns auch nur mal vorzustellen, uns selbst - ernsthaft - die Frage zu stellen "Wie möchte ich, dass die Welt ist, damit ich mein zeitlich begrenztes Leben zufrieden verbringen kann?
Wie kann ich zu so einer Welt beitragen?".
Eine "Ungeheuerlichkeit":
In was für einer Welt möchte ich leben?!Was kann
ich tun, damit ich mich im Garten wohl fühlen kann?
Wie kann man auch nur wagen, sich solch eine Frage zu stellen - vor allem dann, wenn die Vorstellung und der Wille daran geknüpft ist, zu handeln!
Wenn wir meinen, ohnmächtig und machtlos zu sein, dann werden wir es auch und: Wir überlassen dann das Tun anderen Menschen, die vielleicht so handeln, wie wir es missbilligen, aber wir sind ja "so ohnmächtig".
Diese Welt ist auch deswegen so, wie sie ist, weil wir, eine erdrückende Mehrheit, es zulassen.