@amore11amore11 schrieb:Muss man denn immer alles beweisen?
Ich sage hier ganz klar nein.
Muss man denn immer alles blind glauben?
Ich sage hier ganz klar: nein...
amore11 schrieb:Naja vielleicht kommt die Forschung dahinter?
Zumindest sollte man sich von der kindlich-naiven Vorstellung lösen, dass 'die Erwachsenen' alles wissen. Wissenschaftsgeschichte ist eben ein
Prozess, bei dem wir uns gegenwärtig irgendwo
mittendrin befinden, nicht am Ende desselbigen. Meine Güte... vor gerade mal 100 Jahren wusste man noch nicht einmal, dass es noch andere Galaxien gibt (man kannte Anfang des 20. Jhds. ein paar nebelige Flecken, die man für Gasnebel in unserer Galaxie hielt...). Und auch die Existenz von Atomen wurde gerade mal vor etwas mehr als 100 Jahren empirisch bestätigt (auf Grundlage von Arbeiten Einsteins u.a.). Indizien für "Dunkle Materie" (übrigens nur ein Platzhalter-Begriff, da niemand mit Sicherheit weiß, worum genau es sich dabei eigentlich handelt) gibt es seit gerade mal etwas mehr als 50 Jahren. Und das Phänomen der "Dunkle Energie" wurde gerade mal vor knapp 20 Jahren entdeckt und ist bis dato ungeklärt. Das Higgs-Boson: in den 60ern postuliert, 2014 empirisch nachgewiesen. Es gibt noch viele weitere Beispiele, alle aus dem Bereich der Physik und Kosmologie - an und für sich eigentlich keine allzu jungen Forschungsgebiete. Die Neurowissenschaften hingegen stehen mehr oder weniger noch am Anfang. Es ist für uns hier (bzw. jetzt) schlichtweg überhaupt nicht absehbar, was für bahnbrechende Erkenntnisse in den nächsten Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten noch so alles folgen werden, nichtzuletzt vor allem in der Hirnforschung und was Fragen rund um das Bewusstsein etc. pp. anbetrifft. In so gut wie jeder Epoche der Menschheit war der Mensch auf jeden Fall arrogant und vermessen genug, zu glauben, er wüsste nahezu alles über die Natur, den Kosmos und das Leben, wurde bis dato im Nachhinein aber immer wieder eines Besseren belehrt. Was der Mensch in 500 oder 1000 Jahren alles wissen und entdeckt haben wird, lässt sich für uns vermutlich nicht einmal im Ansatz erahnen. Aktuell gibt es für uns hier und jetzt immer noch keinerlei Indizien für eine Art "Seele", eine Art "Wiedergeburt" oder sonstewie geartete Fortexistenz nach dem Tod. Aber das ist eben so, dass jede Generation noch für sich offene und ungeklärte Fragen mit ins Grab nimmt, deren Klärung erst nachfolgenden Generationen vorbehalten ist. Bis dahin kann man nur vermuten und mehr oder weniger plausible Hypothesen aufstellen.
@Micha007Micha007 schrieb:Tja, da es aber (bisher) nicht einen einzigen Hinweis auf die Existenz einer Seele fehlt, wo will da die Forschung beginnen.
Von Demokrit bis Dalton vergingen über 2000 Jahre -
ohne einen einzigen Hinweis auf die Existenz von sog. "Atomen". Reicht das? Man muss doch irgendwann mal von dieser höchst abstrus-albernen und egozentrischen Denkweise "alles, was bis zu meinen eigenen Lebzeiten noch nicht entdeckt wurde, existiert auch nicht" wegkommen.
@SauffenbergSauffenberg schrieb:Dieses für mich absolut "unominöse" Ich ist:
Eine ca. 80 Kilogramm strukturierte (durch Evolution) Ansammlung von Molekülen ("Bio-Hardware") + ein komplexes Neuronennetz samt Ruhe/Aktionspotentialen, Botenstoffen, ... welches Denken, Fühlen ermöglicht ("Bio-Software").
"Ich" = "Bio-Computer", bei dem nirgendwo eine Seele nach religiöser Vorstellung versteckt ist. Alles ist mit Naturwissenschaft erklärbar.
Braucht ein Roboter eine Seele? Nein! Warum dann der Mensch, die Maus, das Pantoffeltierchen?
Die gleiche Argumentation zieht auch für Bewusstsein. Aus Sicht der Natur- bzw. Neurowissenschaften gibt es nicht einen einzigen Grund, irgendwo in der Fleischmasse namens "Gehirn" neben all den Neuronen, Aktionspotentialen, Botenstoffen etc. pp. noch so etwas wie "Bewusstsein" zu verorten. Aber beweise uns hier doch einfach mal, dass sich genau dies dort finden lässt. Ich zeige dir ein Gehirn, und du sagst mir, wo ich dort soetwas wie ein "Bewusstsein" finde...
Tipp: Dass das 'System Gehirn' von sich behauptet, es habe Bewusstsein, ist schon einmal
kein Beleg für die Existenz desselbigen.
Sauffenberg schrieb:Natürlich sind heutige Roboter noch nicht mit Menschen vergleichbar Aber sie können sich bereits bewegen, sehen, tasten, hören, riechen und auf die entsprechenden Reize reagieren.
Ein Roboter kann genauso wenig Farben sehen, wie es etwa meine Digitalkamera kann. Mit solchen Verlautbarungen zeigst du lediglich eindrucksvoll, wie wenig du von der ganzen Problematik verstanden hast.
Sauffenberg schrieb:Wer weiß, was die Zukunft bringt. Vielleicht schafft es die Menschheit noch, Roboter zu konstruieren, die sich nur minimal vom Menschen unterscheiden. Die Entwicklung humanoider Roboter ist ja nun ein großes Thema.
Die entscheidende Frage ist, ob und wie sich jemals überprüfen lassen soll, ob so eine KI nicht nur einfach Reize verarbeitet, sondern auch tatsächlich
erlebt. Fangen wir an mit meinem Freund Jules:
Spoiler
Invertuality: Jules says goodbye...
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Wie finde ich heraus, ob Jules eine Art Bewusstsein hat? Wie finde ich heraus, ob Jules tatsächlich so etwas wie einen Farbeindruck hat (und nicht einfach nur Daten verarbeitet werden wie bei einer simplen DigiCam), wenn ich ihm einen roten Ball vor die Nase halte?
Sauffenberg schrieb:Problematisch wird das Hirngespinst "Seele", wenn es von Religionen/ Terrorismus missbraucht wird. Wie etwa die angeblichen 72 Jungfrauen, die nach dem Märtyrertod auch auf den Selbstmordattentäter warten und zu einem destruktiven, laxen Umgang mit dem irdischen Leben führen.
Problematisch wird es auch, wenn im Namen von Freiheit und Demokratie Krieg & Terror über Länder und deren Zivilbevölkerung gebracht wird. Nur ist das nicht den Idealen von Freiheit und Demokratie anzulassen, sondern dem Menschen selbst. Du argumentierst ad hominem, mehr nicht.
@Snowman_oneSauffenberg: Ich kann beweisen, dass ich keine Seele habe.
Dawnclaude: Also wie genau kannst du das jetzt beweisen?
Snowman_one: Das kann man indem man die Aussagen testet die über die Seele getätigt werden.
Wenn jemand sagt das nach dem Hirntod eines Menschen eine Seele „weiterlebt“, kann man das überprüfen.
Hier stellt sich heraus das es keinen Hinweis darauf gibt das diese Aussage stimmt. Alle bisherigen Erkenntnisse und beweise deuten darauf hin das nach dem Hirntod, das 'Ich' eines Menschen weg ist.
Das steht einen Leben nach dem Hirntod entgegen.
Das ist ein
argumentum ad ignorantiam - wie oft denn nun eigentlich noch?! -.-
Es gibt (gegenwärtig!) keinerlei Belege für eine Seele o.ä. Daraus nun aber zu schlussfolgern, dass damit auch bewiesen wäre, dass es keine Seele gibt, ist einfach nur noch peinlich und das altbekannte ideologisch-dogmatische Geschrei, was mich übrigens wieder zu meiner Frage führt, die mir in solchen Diskussionen wie diese immer wieder auf der Zunge liegt:
@Snowman_one @Micha007 @SauffenbergMir fällt nämlich nicht ein einziger auch nur halbwegs plausibler Grund ein, der etwa die Annahme rechtfertigen könnte, dass wir ausgerechnet jetzt, in dieser Epoche der Menschheitsgeschichte, die Natur weitestgehend verstanden haben und mit vergleichbarer Gewissheit, wie wir etwa sagen können, dass sich die Erde um die Sonne dreht (und nicht etwa umgekehrt), konstantieren können, dass mit dem Tod das bewusste Erleben endgültig vorbei sei. Es ist schlichtweg immer noch eine offene Frage. Und es ist schon höchst seltsam, dass gerade die, die sich sonst immer so gerne das Etikett "Skeptiker" auf die Brust pflastern, nicht den geringsten Zweifel an der Neandertaler-Erkenntnis, dass das bewusste Erleben mit dem Tod endgültig vorbei sei, hegen, sondern, ganz im Gegenteil, scheinbar jegliche Zweifel bereits im Keim zu ersticken versuchen. Das wiederum führt uns zu der höchst spannenden Frage, woher denn eigentlich die Motivation kommt, angesichts einer reichlich leidvollen und ungerechten Welt, die auch so schon nicht viel zu bieten hat, nun die Menschheit auch noch ihrer Hoffnung auf eine Art 'Leben nach dem Tod' zu berauben, den Glauben daran unentwegt madig zu machen und schon allein der Diskussion und dem Nachdenken darüber mit einem Shitstorm an Polemik, Ignoranz und Scheinargumenten zu begegnen? Ist es Missgunst? Ist es intellektuelle Vermessenheit? Mich würde das ganz ehrlich mal interessieren...