@Nito du kannst genauso gut fragen: warum hat man angst vorm tod? die ist uns genauso einprogrammiert wie religion, ja ist wohlmöglich sogar die urwurzel.
religion und werte sind wahrscheinlich gleichzeitig entstanden. zu frühzeiten wie auch heute gab/gibt es stiernackige rabauken und blindgänger, die gerne so wären. emotional abgestumpft, das innere kind frühstmöglich zur strecke gebracht und auf seine einfallslose innere leere sogar noch stolz.
inmitten und dank dieser ödesten aller menschen geschehen schicksalsschläge und schreckliche verluste, die manche kurz aus ihrer gedankenlosigkeit wecken und andere widerum damit anfreunden.
nur wenige halten sich die flamme der hoffnung warm, spüren innerlich um die macht der träume und die horrende überbewertung der bodenständigkeit. ach wie schön bodenständig war der trampel, als er sich mal wieder vergaß und ins glück der anderen hineinplatzte? wie vorbildlich realitätskonform sind doch die super- und erfolgreichen, wenn sie mal wieder aus der distanz die werte der anderen zerreden? der trampel und die juppies, wir alle geben ihrer gewissenlosigkeit recht, wenn wir unsere träume gegen den traum eintauschen, sein zu wollen wie sie.
doch nicht alle ziehen da mit. manche halten fest an ihrer fantasie und glauben an sich, auch wenn keiner sonst es tut. sie haben nie vergessen/verdrängt, welche kraft ein schöner gedanke entfalten kann, so sehr er auch im widerspruch zur realität stehen mag.
am deutlichsten hat dies meiner meinung nach der film "pan's labyrinth" gezeigt: wenn die menschen darauf bestehen, nur noch aus verderben zu bestehen, ist es klüger, die welt aus einem gänzlich anderen blickwinkel wahrzunehmen als der rest. übrigens steckt dieses individuelle potenzial mMn in allen menschen aber die meisten haben angst und ekel vor sich selbst, sind zu feige so zu leben wie ihr herz es ihnen sagt und machen den anderen lieber vor, sie würden genauso denken wie sie.
im gleichklang hat man weniger probleme - mit den stiernackigen rabauken und ihrem hofstaat.
fall nicht auf sonst fällst du auf die nase. es war ein träumer, der sich ein jenseits für einen geliebten verstorbenen ersann. und es waren grobschlächtige halodriane und ihre herden gruppenzwangs-gelenkter narren, die daraus die eine große wahrheit machten, an der es nichts zu rütteln gibt. stiernacken mögen das nicht, wenn dinge lose sind: felsenfest ist nicht nur optimum sondern mindestmaß. was stiernacken nicht begreifen kann, das gibt es nicht.
genau deswegen sieht unsere welt so aus wie sie ist. nicht religion hat sie so zerrissen - religion war nur eine von vielen angeblichen gewissheiten, die die gemeinschaft stützte und die grimmigen alten männer, die die jugend hassen, nährte. solange wir diese unfassbar schöne potenzialreiche welt von mürrischen alten zukalken lassen, die offensichtlich zu lang darin wandelten, dass sie sie überdrüssig geworden sind, solange wird die spezies mensch immer wieder zum trauerspiel.
schau in die funkelnden augen eines kindes und du brauchst keine worte der gewissheit, keine religion, kein palaber darüber wer den besten einzig richtigen plan hat, kein materialismus, keine flucht vor sich selbst in den konformismus.
insbesondere in webforen in denen sich manche anmaßen besser zu wissen, was fremde denken und meinen als sie selbst, sind wir ganz weit darüber hinausgeschossen. es ist nach wie vor das spiel der stiernacken, in das sie uns alle hineinprovozieren. aber ihre verständnislosigkeit ist nicht gespielt - diese leute besitzen wirklich nicht mal mehr einen hauch von dem, was wir als seele in uns glauben. lassen wir sie weiter schalten und walten, ist es ganz klar, wohin wir steuern.
so wende ich mich lieber von ihrem affentheater ab und tue das, was sie nicht mehr können und träume. sollen sie schimpfen und zetern, nach schergen und mittelsmännern rufen, ein imperium des zwanges herbeireden: ich werde weiter mit sämtlichen eingebungen liebäugeln und nichts und niemanden den wert absprechen. ausser vielleicht diesen seelenlosen hornochsen. doch dafür kann ich mir viel zu gut ausmalen, was ich nicht sehe. ich sehe enttäuschung und zerstörte hoffnung und einen anderen hornochsen, der wild sandburgen kaputt tritt, seifenblasen zersticht und träume schäume nennt. wie eine epidemie greift die seelenlosigkeit um sich und tut so als sei sie die erwachsenheit in person. sie ist die einzige wahre, uneingestandene, unsichtbare lügenreligion, die zwar zukunft verspricht, aber weiss, dass sie sie nicht geben kann und viel zu eitel und egozentrisch ist, um sie überhaupt geben zu wollen. und viel zu feige, um sich das einzugestehen, einzulenken und das ruder noch herumzureissen. werte zu retten durch die überwindung religiöser vorstellungen? das ist vielleicht die schönste und zugleich krankeste lüge von allen.
wayne hat längst gewonnen. den kümmert das alles nicht.