@8house 8house schrieb:Es gab auf die vorangegangenen Beiträge von dir schon einige Fragen von mir, die m.E nicht wirklich beantwortet wurden, sondern lediglich mit anderen Worten überpinselt worden sind.
Dann hole ich das mal nach.
Es ging nicht um einen veränderbaren Zustand von Freiheit, sondern um eine Empfindung, die eventuell sehr kurzweilig sein kann.
Die Freiheit, von der du sprichst, ist die individuelle Freiheit. Diese Freiheit empfindet man in bestimmten Augenblicken des Lebens. Einige empfinden noch nicht mal diese Freiheit. Doch auch jene, die sie empfinden, kennen nicht die wirkliche Freiheit. Denn diese augenblickliche Freiheit, ist nur, wie schon geschrieben, nur augenblicklich. Sie wirkt nur in dem jeweiligem Moment.
Sie entsteht und vergeht.
Die wirkliche Freiheit grenzt, schließt sich nicht in einen Käfig ein, das nur von Augenblick zu Augenblick existiert. Die wirkliche Freiheit, ist frei.
Jemand, der somit wirklich frei ist, ist wirklich frei. So wie es hier steht. Er hängt sich nicht mehr an Gedanken, die weiterführen oder die irgendwoher gekommen sind und einem bestimmten Bild entsprechen, damit man frei sein kann, für den Augenblick. Es existiert bei diesem Menschen, der wirklich frei ist, keine Kettenreaktionen mehr, die von einer Ursache bestimmt werden. Der, der für den Augenblick lebt, der die Freiheit empfinden will, der braucht Ursachen, damit diese augenblickliche Freiheit erlebt werden kann.
Der, der denkt, durch Geld Frei zu sein, wird die augenblickliche Freiheit erfahren, wenn er sein Ziel erreicht hat. Doch diese augenblickliche Freiheit vergeht, wie der Schnee, der schmilzt. Die wirkliche Freiheit ist da, wie der Atem. Wenn es nicht mehr da ist, ist man tot.
8house schrieb:So stellt man sich die Frage, ob und warum der Bergriff überhaupt jemals entstanden sein könnte. War der Gedanke da und das Wort formte sich, oder war das Gefühl der Gefangenschaft und Unterdrückung Auslöser für diesen Begriff?
Das Wort "Freiheit" ist, damit du es sein kannst und nicht damit du es begreifst. Begreifen würde bedeuten nach etwas zu greifen, etwas zu erlangen, was man nicht hat. Wirkliche Freiheit kann man nicht begreifen, erlangen, zufügen, denn man ist es schon.
Das Menschen sich nicht frei fühlen und deshalb die meisten nur die augenblickliche Freiheit kennen, liegt an ihrem Dasein. Sie sind nicht dort, wo sie sein sollten, sondern dort, wo sie
(die meisten) nicht sein wollen.
8house schrieb:Was noch ganz interessant ist ist die Frage nach dem Begriff des Wahnsinns (Chaos meinetwegen).
Wer bestimmt, was krank ist oder nicht in Ordnung? Doch nur derjenige, der leidet und nicht jemand, der eine Urteil oder eine Diagnose über dich erstellt.
Wenn ein Wissenschaftler es schafft, das aus einem Apfelbaum, ein Pfirsich wächst, dann ist das Wahnsinn, nicht wahr. Wow, was für ein Wahnsinn würden viele rufen. Das ist doch Revolutionär. So eine Macht zu haben und sie zu bewirken, das ist wahrlich, in der Tat, Wahnsinnig.
Du fragst, wer entscheidet,was Ordnung und was Chaos ist. Siehe dir die Natur an. Wenn die Natur deinen chaotischen Gedanken gleichen würde, dann wären wird doch gar nicht hier. Keiner von uns, denn es gebe nicht die Ordnung, die dafür nötig ist, das Leben entsteht. Es bräuchte nur eine einzige Unklarheit in der Natur geben, und all das, was wir kennengelernt haben und noch kennenlernen werden, gebe es nicht.
Wenn jemand nun sagt, das diese Wissenschaftler krank ist, dann hat derjenige Recht. Nur ein kranker Verstand kann das, was ist nicht akzeptieren und muß dementsprechend versuchen, alles zu verändern. Das ist keine Diagnose, das ist eine wirkliche Tatsache. Es ist natürlich klar, das sowohl der Wissenschaftler, als auch diejenigen, die ihm beipflichten, das nicht so sehen werden. Jeder findet eine Entschuldigung, eine scheinbare Entschuldigung für seine Taten.
Nur wenige akzeptieren ihre vollkommen Verantwortung, Mensch zu sein. Deshalb gibt auch so wenige, die die wirkliche Freiheit kennen.
8house schrieb:So ähnlich sehe ich das auch mit der Freiheit. Wenn jemand unter Gefangenschaft leidet und dieses kund tut kann ich eingreifen und ihn befreien. Solange derjenige nicht klagt, kann und darf ich es nicht
Die Menschen klagen tagtäglich um ihr Dasein. Sei es der Reiche oder der Arme. Sei es der Kluge oder der Naive. Sie beklagen sich ständig über das leben, denn alle müssen sie sterben. Deshalb tun sie doch auch das, was sie im Leben tun wollen. Sie tun es um wenigstens vor dem ableben, ein wenig Freiheit zu genießen.
Doch wer die augenblickliche Freiheit der wirklichen vorzieht, der ist vielleicht für den Augenblick frei, doch für ewig gefangen. So wird der Reiche, mal arm und der Arme mal reich. So wird der Kluge mal naiv und der Naive mal Klug. Deshalb klagt der Mensch ständig, denn er bekommt nicht
wirklich das, was er
wirklich will. Er schläft, wie man so sagt und träumt. Die Tatsache, das er träumt liegt auf der Hand. Er zieht den Augenblick vor die Wirklichkeit.
So wie man das auch im Traum tut.
:) 8house schrieb:Heutzutage wird vielen Menschen eine Psychose oder eine Irrglaube angedichtet, ohne sich bewusst zu machen, dass dahinter nur eine Projektion der eigenen Wertvorstellungen stehen, die für niemand anderen massgeblich sind, als für einen selbst.
Das kann zutreffen. Wer in Schubladen denkt, der versucht nun mal zu katalogisieren. Und Menschen die katalogisieren, kennen nichts anderes, als den Augenblick. Dieser Augenblick ist alles was sie kennen. Sie sehen hin, sie reagieren durch die bereits vorhandenen Informationen und versuchen das gesehene, durch die vorhandenen Informationen zu verstehen.
Frei zu sein, bedeutet, weder in einer Schublade zu stecken, noch frei von Schubladen zu sein. Der, der wirklich frei ist, kennt Schubladen nur von seinen Schränken zu Hause.
:)