@myriadamyriada schrieb:welcher teil von mir (gehirn? seele? bewusstsein?) richtet meinen fokus auf das zu kommunizierende? wenn es nicht bewusst ist oder bewusst geschieht.
Grundsätzlich kann man sagen:
Der Aufmerksamkeitsfokus ist nichts, worauf man mit dem Finger zeigen und sagen könnte: ”Das da ist der Fokus, und daneben ist er nicht mehr.“ Er hat keinen scharf abgegrenzten Erfahrbarkeitsbereich wie beispielsweise der Bereich eines Kameraobjektives. Man kann grundsätzlich nicht angeben, wo genau ein Aufmerksamkeitsfokus anfängt und wo er endet. Die Übergänge sind fließend. Um es mal anschaulich zu sagen: Mit einer erhöhten Erfahrbarkeitsqualität in der Mitte und einer, von dieser Mitte sich entfernenden, immer weniger vorhandenen Qualität.
Diese grundsätzliche Charakteristika wird durch die jeweilige Intensität des Fokus bestimmt. Das heißt: Ein intensiverer Fokus wird einen erhöhten/erweiterten direkten Erfahrbarkeitsbereich haben, als ein weniger intensiver.
Der sogenannte ”unbewusste“ Bereich bzw. das sogenannte ”Unterbewusstsein“ ist dann demzufolge jener Erfahrbarkeitsbereich, der sich mehr und mehr vom Zentrum des Fokus ergibt. Er ist zwar ebenfalls vorhanden und hat durchaus seinen Wirkungsbereich, aber er ist nicht direkt erfahrbar. Um es erneut in der Sprache der Optik auszudrücken: Der Unschärfebereich ist um ein Vielfaches größer, als der fokussierte Schärfebereich.
Das Bereich des Unterbewusstseins eines Individuums ist zugleich der Gesamtbereich sämtlicher bewussten Bereiche aller Lebewesen. Denn auch das Unterbewusstsein hat keine scharfen Grenzen. Das heißt: Etwas Vorhandenes, worüber ich aber noch nichts weiß und es auch nicht bemerken kann, weil es mir nicht bewusst ist (nicht im direkten Schärfebereich), ist mit Sicherheit jemand anderem bewusst. Doch erst dann, wenn auch ich meinen ”Schärfebereich“ des Fokus entsprechend ausrichte, werde ich etwas für mich Neues bemerken bzw. etwas ”Vergessenes“ wieder bemerken.
Die Methode, die für Kommunikationszwecke sogenannte materielle Ausprägungsformen benutzt, hat den großen Vorteil, dass die ausgeprägten Formen während ihrer Wirkungsdauer prinzipiell von sehr vielen unterschiedlichen Fokussen bemerkt werden können. Das heißt: Tiere, Pflanzen und Menschen erfahren beispielsweise einen Stein, oder die Luft, oder das Wasser in ganz ähnlicher Weise. Doch was genau davon im Einzelnen jedes Individuum erfährt, hängt davon ab, wie es seinen Fokus benutzt.
Bitte beachte: Das eben Beschriebene könnte den irrtümlichen Eindruck erwecken, dass alles irgendwie schon vorhanden ist und man selbst durch den Geburtsvorgang irgendwie dazustößt, um die natürlichen Dinge bemerken zu können. Aber das ist nicht Fall. Wie etwas entsteht, von dem wir sagen ”Es existiert“ ist ein hochkomplexes Thema und kann meiner Überzeugung nach nicht in einem Diskussionsforum hinreichend erörtert werden. Oder verstehst du, was genau gemeint ist, wenn ich schreibe ”Alles, von dem wir sagen, es existiert, entsteht grundsätzlich durch den Akt der Beobachtung“? Denn die Welt ist nicht das, wie sie uns erscheint, sondern wozu wir sie mit unserer Aufmerksamkeit machen.