Wozu brauchen Seelen Körper?

@oneisenough

Geht nicht. Erst kommt immer die Fokussierung auf Irgendwas. Dann alles weitere. So wie ich bei Neugebornen beobachten kann das jedes Baby ohne zu Überlegen stets auf verschiedene Bewusstseinsinhalte schaut. Oder eben sich dem zuwendet. Und da erfolgt das ganz genaue Erfassen auf einen ganz bestimmten Punkt. Ein Babyhirn ist zwar nachdem 12 Monat vollständig ausgereift, nur entwickeln sich mit der Zeit neue Neuronenverbindungen, die Erfahrungen und Bewusstseinsinhalte aus dem Fokussieren "speichern".

@oneisenough

Wenn du es gerne als ”Empfangsteil“ bezeichnen möchtest, dann ist es der sogenannte Aufmerksamkeitsfokus, dem du diese Funktionalität zuordnen kannst.
Alles, was in diesen Fokus gerät, wirst du bemerken. Und alles, was nicht in den Fokus gerät, wirst du nicht bemerken.
Der Erfahrbarkeitsbereich eines Lebewesens, sprich das, was es jeweils in der Lage ist bemerken zu können, wird durch die Qualität des Fokus bestimmt.

da möchte ich dazu anmerken, dass telepathie passiert, geschieht. da ist mein fokus eben nicht auf irgendetwas zielgerichtet, zumindest nicht bewusst oder willentlich. daher hat das meiner meinung nach nicht mit meinem bewussten fokus auf ...xyz... zu tun.
telepathie ist auch kommunikation, keine frage. es scheint aber eher die sendende person den fokus zielgerichtet zu haben. was denkst du?

@Psychoanalyse

Das Gehirn speichert nichts. Das ist auch so eine alberne Erklärung der Mainstream-Wissenschaft. Wenn das Schwingungsverhalten von Nervenreizen als Speicherung von einem ganz konkreten Ereignis verstanden werden soll, dann müssen die an dem Erkennungsvorgang beteiligten Gehirnbereiche die Schwingung permanent aufrechterhalten, so wie es bei dem Magnetisierungsvorgang in den Computern der Fall ist.

Aber die eben noch mit dem Erkennen eines Ereignisses beschäftigten Neuronen werden dir schon in wenigen Sekunden etwas husten und sich mit etwas vollkommen anderem beschäftigen. Das ist Fakt.

Wozu sollte eine Speicherung auch gut sein, wenn es doch die Hardware schon nach wenigen Sekunden gar nicht mehr in genau dem Zustand gibt, weil bereits in einer Sekunde zig-millionen fache Änderungen im sub-atomaren und selbst molekularen Bereich stattfanden. Einfach gesagt: Das Gehirn, mit dem du gestern die Einnahme deines Mittagessen wahrgenommen und angeblich ”gespeichert“ hast, dieses Gehirn gibt es heute gar nicht mehr. Bitte beachte: Kompatibilität ist jedoch eine Qualität der Hardware, und nicht der Software!

@myriada

myriada schrieb:telepathie ist auch kommunikation, keine frage. es scheint aber eher die sendende person den fokus zielgerichtet zu haben. was denkst du?

Jede Kommunikation ist immer nur dann erfolgreich, wenn beide, der Sender und der Empfänger ihre Fokusse auf das zu Kommunizierende richten.

Wenn ich keine Aufmerksamkeit auf deine Worte (oder auf welche deiner Bemühungen auch immer) mir etwas mitzuteilen richte, dann werde ich nichts davon mitbekommen. Es ist aber durchaus möglich, den Fokus eines anderen zu beeinflussen. Höherwertige Energien beeinflussen immer niederwertigere (sie müssen es nicht, aber sie können es prinzipiell).

@oneisenough

Dann formen sich Errinerungen zu Neuronensetzen und bleiben erhalten solang wie ich die Errinerung benutze? Dannach verschwinden sie ins jenseits und werden jenachdem assoziert und wieder in Errinerung gerufen?

oneisenough schrieb:Kompatibilität ist jedoch eine Qualität der Hardware, und nicht der Software!

Mein Rechner funktioniert zwar ohne mich, aber erst wenn ich ihn einschalte, ist er an. So versteh ich das.

@Psychoanalyse

Psychoanalyse schrieb:Dann formen sich Errinerungen zu Neuronensetzen und bleiben erhalten solang wie ich die Errinerung benutze?

Die Fähigkeit des Formens befindet sich nicht in den Erinnerungen, sondern du verfügst über diese Fähigkeit. Dein ”jeweils aktuelles“ Gehirn setzt sie dann wieder um (=bringt sie zum Ausdruck).

Erinnerungen sind eine zeitliche Illusion, die entsteht, in dem du deinen Aufmerksamkeitsfokus auf im ”Jetzt“ gemachte sinnliche/kognitive Qualitäten richtest. Bitte beachte: Man kann Sinneswahrnehmungen stets nur im sogenannten Jetzt machen. Und genauso, das heißt mit genau diesem zeitlichen ”Jetzt“-Eindruck befinden sich sämtliche sinnlich-kognitiven Erfahrungen – anschaulich gesagt – gleichberechtigt nebeneinander. Und erst wenn du deinen Fokus in einer bestimmten Reihenfolge über diese gleichberechtigten Jetzt-Erfahrungen bewegst, entsteht eine scheinbare Kontinuität, die wir Vergangenheit nennen.

Zukunft entsteht ähnlich, indem bereits vorhandene Jetzt-Eindrücke ”verändert“ werden und als Ergebnis etwas Neues entsteht, was es zuvor noch nicht als Jetzt-Sinneseindruck gibt. Das nennen wir dann Vorstellungen. Und wenn du deinen Fokus ebenfalls in einer bestimmten Reihenfolge über deine derart erschafften Vorstellungen bewegst, entsteht ebenfalls eine Kontinuität, welche wir Zukunft nennen.

Beides, sich erinnern und sich etwas vorstellen, geschieht immer nur im Jetzt (im Fokus).

Das ist – sehr vereinfacht gesagt - das Prinzip wie unser Zeitempfinden entsteht.

@oneisenough

Das Zeitverstädnis kann ich verstehen.

Aber nicht:

Du hast in diesen Leben erfahren, das du dir keinerlei Sorge tragen muss, dass es dich nachdem Tod deines Körpers immernoch ewigwährend gibt. Also die Energie bzw Aufmerksamkeit.

Wieviel Bedeutung hat dieses Leben dann für mich? Ich kann mich nur an dieses Leben errinern und mit dem Zerfall meines Denkaparttes bleibt etwas übrig, was entweder einen neuen Denkaparatt formt oder in eine Energieform übergeht, die mir bislang unerdenklich geblieben ist. Aber welche Bedeutung hat nun dieses Leben für mich dann?

@Psychoanalyse

Psychoanalyse schrieb:Wieviel Bedeutung hat dieses Leben dann für mich?

Bedeutung kommt von ”mit dem Finger auf etwas zeigen/deuten“. Bedeutung im Sinne von Verständnis ist zudem immer etwas, das einem Vorgang hinzugefügt wird, und niemals etwas, das aus ihm herauskommt.

Du gibst den Ereignissen in deinem Leben also immer genau die Bedeutung, die du ihnen zuweist. Denn was für dich von Bedeutung ist, muss es nicht zwangsläufig auch für jeden anderen Menschen genauso der Fall sein.

Psychoanalyse schrieb:Ich kann mich nur an dieses Leben errinern und mit dem Zerfall meines Denkaparttes bleibt etwas übrig, was entweder einen neuen Denkaparatt formt oder in eine Energieform übergeht, die mir bislang unerdenklich geblieben ist.

Das Erinnerungsvermögen ist vollkommen ungeeignet, um Lebendigkeit/Aufmerksamkeit zu erklären. Du kannst dich nicht mal mehr daran erinnern, was du heute vor genau 5 Jahren im Einzelnen alles getan hast, mit wem du über was gesprochen hast oder was du sonst an jenem Tag alles erlebt hast. Deiner Logik zufolge ”Ich kann mich nicht erinnern“ müsstest du strenggenommen schlussfolgern, dass es dich heute vor 5 Jahren gar nicht gab.

Psychoanalyse schrieb:Aber welche Bedeutung hat nun dieses Leben für mich dann?

Wenn du eine Bedeutung brauchst, dann empfehle ich diese: ”Weil: Ich liebe es, zu sein“. Alles weitere basiert darauf und ist sekundär.

oneisenough schrieb:Das Erinnerungsvermögen ist vollkommen ungeeignet, um Lebendigkeit/Aufmerksamkeit zu erklären. Du kannst dich nicht mal mehr daran erinnern, was du heute vor genau 5 Jahren im Einzelnen alles getan hast, mit wem du über was gesprochen hast oder was du sonst an jenem Tag alles erlebt hast. Deiner Logik zufolge ”Ich kann mich nicht erinnern“ müsstest du strenggenommen schlussfolgern, dass es dich heute vor 5 Jahren gar nicht gab.

Aber sich im wesentlichen Errinern ist doch vereinfacht gesagt eine Zusammenfassung des erlebten. Also ich fühlte mich vor 5 Jahren genauso lebendig wie vor 10 Jahren. Nur im Detail kann ich dir vielleicht ein paar besondere Tage rauspicken. Ansonsten gibts noch diese "Krankheit" wo der Betroffene sich genau an jedes Erlebnis und jeden Tag genauestens errinern kann. Autistenspektrum oder so. Wie könnte hierzu deine Annahme sich als bestätigt rausstellen.?

@Psychoanalyse

Ich steh auf dem Schlauch ... Welche Annahme meinst du?

oneisenough schrieb:Das Erinnerungsvermögen ist vollkommen ungeeignet, um Lebendigkeit/Aufmerksamkeit zu erklären.

Ob das nun wahr oder nur eine Annahme ist, dass weiß ich nicht. Aber sollte nicht reduziert klingen :)

@Psychoanalyse

Diese Aussage ist keine Annahme. Sie ist wahr. Sie kann von jedem bestätigt werden, wie mein Beispiel dazu aufzeigte.

@oneisenough

Und magst du mal auf die Autisten die sich eben in meinem Beispiel genauestens an jeden Tag errinern können eingehen?

@Psychoanalyse

Autisten benutzen einen anderen Aufmerksamkeitsfokus (andere Qualität), als - ich sag mal - den üblichen.

@oneisenough

Das versteh ich nicht. Dann benutzen wir einen unüblichen aus der Sicht eines Autisten.
Aber er könnte dein oben aufgezeigtes Beispiel wiederlegen und zurecht sagen, dass er sich sehr wohl an den Tag vor 5 Jahren genauestens errinern kann.

@Psychoanalyse

Einem Autisten mag mein Aufmerksamkeitsfokus genauso unüblich erscheinen, wie mir sein Fokus unüblich erscheint. Wenn ein Autist jedoch in der Lage ist, die Gemeinsamkeiten jener Fokusse zu beobachten, die die ihn umgebenden Menschen anwenden, dann wird er wohl seinen eigenen auch als ungewöhnlich bezeichnen.

@oneisenough

Ja.

Dann eignet sich sein Errinerungvermögen etwa nicht, um Lebendigkeit oder Aufmerksamkeit zu erklären? Das ist doch der für mich wichtige Punkt.

@Psychoanalyse

Aufmerksamkeit kann man nicht erklären im Sinne von begründen, sondern nur beschreiben. Es gibt keinen Grund für Aufmerksamkeit, der sie erklären könnte. Sie ist vielmehr die Voraussetzung für jegliche Art von Begründung.

@oneisenough

Dann versuchen wir es doch genauer zu beschreiben.

Wenn ich etwas anfokussiere ist es da. Ansonsten nicht. Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie hinter meinen Kopf schauen können. Nur Spiegel / Kameras / Fotos und ja natürlich der Blick nach Hintern ermöglichen mir, hinter mich zu schauen. Aber schau ich nach vorne müsste für die Aufmerksamkeit bedeuten, dass es kein hinter mir gibt. Sondern nur stets das was ich mit dem Fokus umfangreich erfassen kann.

Wir sind aber ziemlich abgelenkt um Aufmerksam zu sein, wie ich finde.

Aber versuchen wir es weiter zu beschreiben, denn die Beschreibungen musst du aus Erfahrungen darüber entnommen haben. Ansonsten würdest du hier nur Hörensagen in zig Beiträgen beitragen. Was ja nicht der Fall ist.

Aber die Umschreibung sich als Aufgabe zu nehmen, muss doch irgendwie einfacher an den Mann gebracht werden. Sodass jeder einfach mit einem Klick sagt: "Ja, so ist es".

Aber das muss ja nicht das Ziel sein um jeden zur einer Überzeugung hinzubegleiten. Wie jeder halt so mag.

Meditieren ist vielleicht da der Schlüssel um Achtsamer oder Aufmerksamer zu sein.

Kurz möchte ich nochmal auf das Beispiel mit dem Hinter-den-Kopf schauen eingehen.
Wenn unser Denkaparatt keine Informationen darüber registriert, was er er nicht sieht, was ist dann da? Warten da Informationen zum Austausch mithilfe von Aufmerksamkeit?

@Psychoanalyse

Um sagen zu können, ob es etwas für dich gibt oder nicht (wie in deinem Beispiel den Hinterkopf), entscheidest du nicht allein mit deinen Augen. Auch deine anderen Sinne helfen dir bei der Entscheidung.

Psychoanalyse schrieb:Meditieren ist vielleicht da der Schlüssel um Achtsamer oder Aufmerksamer zu sein.

Ja, mit Meditationen kann man lernen, seinen Aufmerksamkeitsfokus besser zu benutzen. Entweder mehr oder weniger. Das ist Bedeutung und der Nutzen jeglicher Meditation.

Um auch hinter den Kopf schauen zu können, bräuchtest du ein drei-dimensionales visuelles Wahrnehmungsvermögen.