@Koman @Jesussah Ich würde Euch gern auf ein Buch, einen 888 Seiten-Wälzer hinweisen.
Es beginnt so:
> Ist es nicht schlicht seltsam, dass überhaupt etwas -irgend etwas- geschieht?
Da war nichts, dann ein großer Knall, und hier sind wir nun alle.
Das ist doch alles andere als geheuer.
Auf Schellings brennende Frage "
W a r u m ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?"
hat es schon immer zwei Typen von Antworten gegeben.
Antworten des
ersten Types könnte man als Philosophie des "Hoppla" bezeichnen.
Das Universum ereignet sich ganz einfach und es steckt nichts dahinter.
Alles ist letztlich beliebig und zufällig, es ist halt, es geschieht einfach - "Hoppla!"
Der Name dieser Hoppla-Philosophie in der Moderne ist Legion, vom Positivismus bis zum Wissenschaftlichen Materialismus, von der Linguistischen Analyse bis zum historischen Materialismus,
vom Naturalismus bis zum Empirismus.
Und so durchdacht und erwachsen die Antwort gelegentlich auch zu sein scheint,
läuft sie im Grunde doch immer auf dieselbe Antwort hinaus:
"Frag nicht!"(Die Frage selbst -also: Weshalb geschieht überhaupt etwas?Weshalb bin ich hier?-
heißt es da, ist schon wirrköpfig, pathologisch, unsinnig oder infantil.
Solche wirrköpfigen Fragen gar nicht mehr stellen,
das sei das Kennzeichen der Reife, des Erwachsenwerdens in diesem Kosmos.)
Der Verfasser des Buches schreibt hierzu:Ich glaube das nicht. Ich glaube, die "Antwort" dieser "modernen und reifen" Disziplinen -nämlich "Hoppla!" und folglich "Frag nicht!"- stellt so ziemlich das Infantilste an Reaktion dar, was überhaupt menschenmöglich ist.
Antworten des
zweiten Types besagen, dass noch etwas anderes vorgeht ... <
(und davon handelt das ganze Buch und
ich habe mich darin sehr bestätigt gefunden)Dass Ich
keinen Sinn in einem W a r u m
für mich(und nur für mich!) mehr sehe,
resultiert
nicht daraus, dass ich Antworten im Sinne des ersten Types zuneige. Nein !
Sondern daraus, dass ich meine tiefe Zufriedenheit gefunden habe.
Und dass sie mit mir in mein alltägliches Leben mitgekommen ist.
Ich verstehe, wenn das alles mit Skepsis aufgenommen wird.
Aber meine Frage lautet: "Warum soll ich etwas suchen?"
Wer eine Ahnung von dieser tiefen Zufriedenheit bekommen möchte,
mag sich eines der -mir unsagbar zu Herzen gehenden- Bücher von Thích Nhất Hạnh
zu Gemüte führen.