Jesussah schrieb:Wie kann der übervernünftige Zugang zum Einen ohne Geist (Gedanken) erlebt werden? Ist es nicht Selbstbetrug zu sagen, man muss seine Gedanken loslassen um gleichzeitig durch diese, seine Erfahrung zu schildern? :)
Ja genau diese Gedanken sind mir jahrzehntelang auch durch den Kopf gegangen ...
Da ich in der DDR gelebt habe, war mir ein Gedankenaustausch darüber praktisch unmöglich ...
Erst hinterher, als ich mich durch Bücher informieren konnte bin ich nach und nach über die letzten 15 Jahre darauf gestossen, dass meine Gedanken und Empfindungen, die mich so beschäftigen, schon von anderen, lange lange vor mir gedacht und empfunden worden sind.
zB. von Buddhisten, Christen, aber auch teilweise von Naturwissenschaftlern.
Das Bemerkenswerteste daran fand ich in einer einzigen verbindenden Gemeinsamkeit, die mit meiner Erfahrung völlig übereinstimmt:
Wenn die Gedanken nicht mehr weiterhelfen, dann höre auf zu denken.
Schlafe am Besten. Wenn Du aufwachst, findet sich die Lösung (wie von selbst).
(Das Sprichwort "Eine Nacht drüber Schlafen" beherzigt doch wohl auch jeder?
;)Doch wenn man noch mehr erreichen will, dann reicht "Aufhören zu denken" nicht mehr.
Dann muss man sich selbst zum Erlöschen bringen. so meine Überzeugung.
Meister Eckhart:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Meister+Eckhart/Predigten,+Traktate,+Spr%C3%BCche/Predigten/16.+Von+der+Armutbeschreibt diesen "Vorgang" so,
dass es mir, als ich es zum ersten Mal las, die Sprache verschlagen hat und immer noch tut.
Das trifft genau das, was mich jahrzehntelang bewegte.
Das fand und finde ich u.a. auch in buddhistischen Schriften.
Dennoch: Niemandes Weg ist mein Weg.
Und diese Übereinstimmung finde ich in Hermann Hesses Romanfigur Siddharta.
Ich danke Hermann Hesse unendlich dafür.
Siddhartas Weg ist ebenso wenig Buddhas Weg wie mein Weg Meister Eckharts oder Christus Weg ist und auch mein Weg ist nicht Siddhartas Weg noch Buddhas Weg.
Ich bin nicht verrückt,
oder Buddha, wie auch Meister Eckhart, Jesus Christus, Plotin uva. waren auch verrückt. Das weiß ich aus dem, was ich gelesen habe.
Und noch besser: Plotin war ein Schüler Platons. Dann war auch der verrückt und die klassischen Philosophen auch noch.
Und dann sind auch alle moderenen Wissenschaftler verrückt, die beispielsweise behaupten, mit unserer bewussten Vernuft wären wir nicht mal fähig einen Ball zu fangen,
gleichzeitig wohl aber fähig die komplexesten Bahnberechnungen für Weltraumflüge durchzuführen.
Da gibts wohl offensichtlich noch ein Unterbewusstsein, welches gern übersehen
und weit unterschätzt wird.
;)Ja das wird gerne als Selbstbetrug bezeichnet.
Jesussah schrieb:Eine Frage mit einer Frage zu beantworten, liefert keine wirklichen Antworten. :)
Stimmt.
Deshalb erhebt sich für mich aus dem "Warum?" die neue Frage "Warum soll man überhaupt nach einem Warum fragen?"