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Ist Glück eine Entscheidung?

70 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Glück, Entscheidung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Glück eine Entscheidung?

04.12.2013 um 14:16
@mitras

Ja, das sehe ich ganz ähnlich. Es ist schon so, wenn man zu viele negative Emotionen aus der Vergangenheit hat, dann kann man denken was man will, man wird immer wieder zurück gezogen. Es ist wirklich wichtig, negative Erlebnisse richtig zu verarbeiten und vor allem - wie Du sagst - los zu lassen und zu überwinden, was manchmal wirklich nicht einfach ist.

Das hat Jesus damals gemeint, wenn er sagte, man solle vergeben. Das muss auf der emotionalen Ebene geschehen und nicht einfach nur so dahin gesagt werden. Und man sollte sich auch selbst vergeben und verzeihen, um die Grundlage für Glücksempfinden wieder zu schaffen. Wichtig ist es sicher auch Ängste zu überwinden.

Mir geht es manchmal schon wie so manchem Christen, die andere bemitleiden, weil sie nicht glauben wollen oder können. Denn es zeigt sich immer wieder, wie sehr manche in Misanthropie, Nihilismus und Depression (Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression) fallen, einfach nur, weil sie die Verbundenheit und den Fluss gedanklich nicht akzeptieren und sich völlig getrennt betrachten und dann eben auch sind und fühlen, dass sie "neben der Spur" laufen.

Darum wollte ich nochmal nachfragen.

@Billy73

Was er mit der positiven Psychologie und dem Glückstraining konkret meint und was dabei trainiert wird. Ich befürchte, man wird feststellen, dass man damit gut 2000 Jahre zu spät ist und man letztlich zu den gleichen Ergebnissen kommt, wie spirituelle Lehren, etwa von Buddha, Lao Tse oder eben Jesus. Ist aber nicht schlimm, im Gegenteil, es würde sich einmal mehr bestätigen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Psychologie endlich positiv würde. Das wird bestimmt spannend. Denn man wird feststellen, dass es besser ist, Bedürfnisse und Begehren zu minimieren, als sie mit Werbung, Branding und PR zu steuern und zu maximieren, was heute ja das Hauptanwendungsgebiet alltäglicher Psychologie ist und das ist nach meiner Bewertung negativ.


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04.12.2013 um 15:53
@ExNihilo
Man darf das "positive Denken" nicht mit der "positiven Psychologie" verwechseln, denn dabei handelt es sich um einen wissenschaftlichen Ansatz, mit dem seit den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts intensiv geforscht wird. Ein wichtiger Vertreter der positiven Psychologie ist Martin E. P. Seligman. Die Grundidee der positiven Psychologie besteht darin, sich in der Forschung weniger mit seelischen Krankheiten zu befassen, sondern mit den Bedingungen für Gesundheit und Wohlbefinden. Während in psychologischen Zeitschriften weltweit rund 80000 wissenschaftliche Artikel über Depression erschienen sind, waren es nur 4000 über Lebenszufriedenheit, und 20000 Untersuchungen über Angst stehen nur 780 über Mut gegenüber. Bei der Frage danach, was gesund und gut für den Menschen sei, haben die Forscher auch die Antworten der Philosophien und Religionen der verschiedenen Kulturen herangezogen.

http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/MOTIVATION/Positives-Denken.shtm
Positive Psychologie - die Wissenschaft vom Glück


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04.12.2013 um 20:26
@Billy73

Aha verstehe, ja das ist gut. Ich komme auch immer mehr dahin, dass es nicht unbedingt von Vorteil ist, psychische Störungen in ihren Symptomen genau zu beschreiben und dann danach Diagnosen zu stellen. Es ist besser, lieber danach zu suchen was fehlt oder die Ursachen sind, als das zu beschreiben wie sich die Symptomatik äußert. In so einer Phase ist der Patient meist ziemlich unsicher und verwirrt über seine Persönlichkeit und wenn er dann die Diagnose bekommt, kann es sein, dass er das zu sehr annimmt und sich die Störung erst so richtig verfestigt. Gerade bei Depression kann das fatale Folgen haben, denn wenn man erstmal darauf konditioniert ist und sich auch der Körper daran gewöhnt hat, wird es sehr schwer wieder raus zu kommen, ähnlich wie bei einer Sucht.

In der Diskussion die Du verlinkt hast, hat ihrundwissend eine kühne Behauptung aufgestellt und meinte, der Dalai Lama tue nur so als sei er glücklich und begründete es damit, dass der auch nicht anders als unsere Machthaber und geistlosen Führer wäre und nur seine Ideologie verbreiten wolle. Aber da hat ihrundwissend den Buddhismus nicht verstanden. Der Dalai Lama ist in der Tat auch sehr unglücklich, aber aus anderen Gründen. Sein Land ist von den Chinesen besetzt, viele Klöster und Heiligtümer sind zerstört worden und er lebt im Exil, er wird bestimmt sehr ernst und traurig, wenn er daran denkt und wird das sicher nicht verbergen.

Der Buddhismus lehrt aber, dass alles vergänglich ist und alles Geschehen seine Gründe hat. So ist der Dalai Lama wieder glücklich, weil er im Exil lebt und nun seine Ideologie auch in der westlichen Welt verbreiten kann. Was hat er für persönliche Gründe dafür? :)

Das ist für uns eine etwas seltsame Lebenseinstellung, die aber Recht gut funktioniert und ziemlich gut gegen eine Sache hilft, die ein absoluter Garant dafür ist, unglücklich zu sein und das ist der Hader. Wenn man Dinge die so sind, nicht akzeptieren kann und damit hadert und versucht abzulehnen, dann wird man unglücklich und außerdem kann man sie nicht ändern. Man wird sogar schneller krank, wenn man zB. wie gerade jetzt überall zu beobachten, mit dem Wetter hadert, ist die Erkältung schon im Anmarsch.

Mir hat sich da noch eine Frage ergeben, um die Eingangsfrage zu erweitern:

Ist Glück passiv oder aktiv?


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04.12.2013 um 20:55
Zitat von ExNihiloExNihilo schrieb:Aha verstehe, ja das ist gut. Ich komme auch immer mehr dahin, dass es nicht unbedingt von Vorteil ist, psychische Störungen in ihren Symptomen genau zu beschreiben und dann danach Diagnosen zu stellen. Es ist besser, lieber danach zu suchen was fehlt oder die Ursachen sind, als das zu beschreiben wie sich die Symptomatik äußert.
pos. psy. beschäftigt sich nich mit kranken sondern mit gesunden, die psychisch noch stabiler werden möchten.

klingt durchaus logisch, dass zumindest manche patienten nicht die ganze wahrheit verkraften können und entspechend sensibler gehandhabt werden müssen.

zu dalailama: ich kann mich nur grob an die diskussion erinnern, aber es geht schon in richtung wasser predigen und wein trinken. er verkauft sein lächeln als würde er den weg zum glück gefunden haben aber weint sich aus und beschwert sich dass den tibetern nicht geholfen wird. im endeffekt hat er auch ne gehirnwäsche bekommen, er hatte nie eine richtige wahl.

zu aktiv, passiv: wenn man von der pos. psy. ausgeht auf jeden fall aktiv. es ist sozusagen wie die physische gesundheit, dafür muss man ja auch was tun bzw. manche dinge bewusst unterlassen. eine länger andauernde inaktivität führt sowieso zu degeneration, sogar fakiren wurde die flackerei langweilig und haben joga erfunden.


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04.12.2013 um 22:00
@ExNihilo
Zitat von ExNihiloExNihilo schrieb:Wenn man Dinge die so sind, nicht akzeptieren kann und damit hadert und versucht abzulehnen, dann wird man unglücklich und außerdem kann man sie nicht ändern.
Hadern ist der nicht ausgeführte Handlungsimpuls. Menschen, die ständig kritisieren, lästern und meckern, sagen A, aber nicht B in ihrem Leben. Sie wollen A, aber sie wollen nicht die Folgen von A, nämlich B.

Sie haben zu wenig Mut und Initiative. Noch schlimmer, als zu hadern, wäre das Verdrängen durch eine positive, übergestülpte Denkart. Der cholerische Charakter ist ein Ventil für das Unterbewusstsein, es ist falsch, diese Aggressionen zu unterdrücken.

Das Rezept ist: Lerne unbequem zu sein, lerne zu handeln.


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05.12.2013 um 06:28
Zitat von mitrasmitras schrieb:Das Rezept ist: Lerne unbequem zu sein, lerne zu handeln.
nicht unbedingt: die gefängnisse sind voll mit leuten die unbequem waren, am unbequemsten sind terroristen/ freiheitskämpfer. so einfach wird kein schuh dauraus. manche passen eben nicht ins system.


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05.12.2013 um 15:35
@mitras

Wer das eine will, muss das andere mögen. Und wer das eine nicht mag, der muss eben das andere wollen. Dagegen sein hat nicht viel Wert, wenn man nicht weiß wofür man eigentlich ist. Lernen unbequem zu sein...naja, das schwierige ist, das Unbequeme möglichst angenehm auszudrücken. Manche leben so sehr in Illusionen und verdrängen so viel, dass sie direkt cholerisch werden und schon aus Selbstschutz eine ablehnende Haltung einnehmen. Auch eine Ursache für Depressionen ist es, wenn Illusionen plötzlich einbrechen.

@Billy73
Zitat von Billy73Billy73 schrieb:manche passen eben nicht ins system.
Andersrum, das System passt nicht zu den Menschen. Das System kann man anpassen, Menschen sind so wie sie sind. Ich denke, wenn man die positive Psychologie als Grundlage nehmen würde das System zu bewerten, käme man auf ernüchternde Ergebnisse.

Ein wesentlicher Antrieb für unser Handeln ist die Angst. Angst vor Feinden, Angst vor Krankheiten, Angst vor Armut, Angst vorm Wetter, Angst vor Strafen, Angst vor uns selbst, Angst vor Ablehnung und Einsamkeit. Es ist bekannt, dass Angst kein guter Ratgeber ist, aber genau darauf baut alles auf. Daraus ergibt sich dann, dass man gierig wird, mit viel Geld kann man sich vermeintlich schützen und bekommt mehr Aufmerksamkeit. Eitelkeit und Scham wird dadurch gefördert. Neid und Missgunst ergeben sich daraus. Alles in allem ist unser "System" (was völlig chaotisch ist) äußerst negativ für Menschen.

Es hat viele Möglichkeiten Unbequeme zu strafen, da ist das Gefängnis nur eine davon. Die meisten akzeptieren es stillschweigend, weil sie Angst haben, dass es ihnen selbst so ergeht, was sie anderen damit antun.

Darum hat die Psychologie da einiges gut zu machen, denn sie wird ja auch für Werbung usw. benutzt und nutzt ihre Erkenntnisse die Menschen zu manipulieren, was sie auf Dauer unglücklich und unzufrieden werden lässt. Anders gesagt, die einen Psychologen machen den Mist weg, den die anderen verbockt haben. Ich unterscheide nicht mehr zwischen psychisch krank oder gesund, denn die allermeisten Störungen sind völlig normal, sie haben konkrete Ursachen und die Folgen davon lassen sich gut erklären.

Also so gesehen betrachte ich unsere Mentalität als ziemlich niederträchtig, negativ und rückständig. Wir verstehen die Buddhisten nicht, aber die uns, sie sind uns meilenweit voraus. Sie kennen die Auswirkungen "geistiger Gifte" und unser Denken ist davon verseucht und das verhindert das Glück. Unser System macht unglücklich, weil es Ängste fördert und dadurch die Liebe hemmt. Aber es macht glücklicher, wenn man von selbst darauf kommt. :)

Was ist daran falsch, wenn der Dalai Lama auf die prekäre Situation seines Volkes aufmerksam macht?


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05.12.2013 um 15:47
@ExNihilo

sowohl der mensch als auch die gesellschaft ist ein system. ich habe im grunde ein deterministisches weltbild. so gesehen, kann man sozusagen kaum entseiden was gut und böse ist. man kann nur analisieren, wie beim elektr. strom, welchen weg menschen lieber gehen, weil es ihrer natur entspricht usw.

es ist kaum ein system denkbar, wo kein mensch aus dem system rausfällt bzw. nicht reinpasst.

der dalailama ist halt nicht besonders überzeugend. entweder bist du glücklich oder du bist es nicht und machst dir sorgen um dein volk oder was auch immer. zusätzlich kommt dazu, dass ihm seine leute näher sind, für einen erleuchteten sollten alle mensch gleich sein....idealistisch gesehen...


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05.12.2013 um 17:04
@Billy73

Eben, die positive Psychologie sagt doch, dass soziale Verbindungen, Freundschaft, Liebe, Mitgefühl, füreinander und miteinander sehr wichtig sind, um wahres Glück zu finden. Aber unser System baut auf Konkurrenz auf, was das genaue Gegenteil ist.

Du hast Recht, es gibt kein System in dem alle reinpassen. Das System determiniert. Nur ohne System passen alle rein, die Natur hat kein System, die Natur als Gesamtheit ist integrativ, sie lehnt nicht ab, sie integriert alles was ist, so wie es ist.

Der Dalai Lama ist nun mal das Staatsoberhaupt der Tibeter, geistiger und weltlicher Führer und dadurch hat er eine spezielle Verantwortung. Es gehört zum Glück dazu, Verantwortung zu übernehmen. Wer seine Weisungen nicht annehmen will, der wird einen anderen Weg finden. Es gibt viele Wege, aber Glück ist das eine Ziel. Unsere Könige oder auch die Päpste sind meistens verbittert, vereinsamt und vor lauter Gram gestorben, wenn sie ins Exil gejagt wurden...

"Das Leben aller Lebewesen, seien sie nun Menschen, Tiere oder andere, ist kostbar, und alle haben dasselbe Recht, glücklich zu sein. Alles, was unseren Planeten bevölkert, die Vögel und die wilden Tiere sind unsere Gefährten. Sie sind Teil unserer Welt, wir teilen sie mit ihnen." - Dalai Lama


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05.12.2013 um 17:17
@ExNihilo

doch demzufolge ist die natur auch ein system und da fallen sehr wohl viele raus. einer in koma kann nur durch die technik überleben. in der natur würde er sterben und damit rausfallen. das tier das keine nahrung findet fällt aus dem system raus sozusagen. gut, du kannst sagen, fällt aus dem system der lebendigen raus und kommt in das system des unlebendigen rein. das kann man in menschlichen systemen auch so definieren...

das was die menschen machen ist sowieso eine kopie der natur. eine art vereinfachung, wie ein stadtplan. manchmal sehr zielführend, manchmal sehr unbefriedigend, da zu vereinfacht.

der buddhismus ist recht beliebt bei pazifisten. allerdings kann man denen alles sagen, solange es gut klingt und mit liebe zu tun hat. wenn aber die harten fakten kommen sehen die dinge anders aus. der lama steht für die theokratie, damit ist jegliche vernunft von vornherein ausgeschaltet. damit werden die bewohner einer ideologischen gehirnwäsche gezogen. die schüller MÜSSEN gehorchen und diese regeln akzeptieren. ist halt geschmackssache ob man das gut findet.


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05.12.2013 um 20:09
@Billy73

Dem Kapitalmensch von heute kann man auch alles sagen, so lange es mit Konkurrenz, Eigennutz und Selektion zu tun hat. Symbiosen, mit einem gegenseitigen Nutzen, die in der Natur weitaus häufiger vorkommen, wollen sie nicht sehen. Wenn ein Tier gefressen wird, dann doch nur deswegen, dass das andere weiterleben kann. Die Chance zu leben und sich zu entwickeln, hat jedes Lebewesen gleichermaßen, es gelingt halt nicht jedem. Die Evolutionstheorie ist auch Gehirnwäsche!

Man kann nicht den Pazifismus damit negieren, dass es noch Leute gibt, die ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen und dann meinen man solle mal in der Realität ankommen. Das ist ein selbst bestätigendes Argument. Pazifismus ist ein Versuch, genau diesen Kreisel aufzubrechen. Ghandi hat damit Indien von der Kolonialherrschaft befreit.

Du meinst eine Theokratie ist von vorneherein unvernünftig? Warum? Die Theokratie in Europa ist nicht an dem Glauben gescheitert, sondern daran, dass sich die Machthaber selbst nicht daran gehalten haben. Das gleiche Problem warum unsere Demokratie gerade am Scheitern ist. Es macht doch erstmal keinen Unterschied, ob man sich an Gesetze halten muss die der Lama, König, Papst oder Bundestag gemacht hat, daran halten muss man sich.

Ich halte die sich derzeitig abzeichnende Technokratie auch für unvernünftig, die EU wollte ja schon die Krümmung von Bananen standardisieren...Vernunft braucht immer gewisse Grundlagen, bestimmte Werte, Ziele oder Vorgaben. Vernunft allein bringt uns nicht weiter auf der Suche nach Glück. Glück als Vorgabe für die Vernunft, das macht mehr Sinn. Wie im buddhistischen Königreich Buthan, da zählt das Bruttosozialglück als Maßstab. Die Leute da sind zwar arm, aber glücklich.


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05.12.2013 um 20:24
nö in bhutan sind sie nicht glücklich. zuletzt las ich falls ich mich richtig erinnere, dass die nepalesen dort unterdrückt werden weil sie hindus sind. ghandi hat hitler als seinen freund angeschrieben. wenn es mehr pazifisten gegeben hätte, hätte hitler gar keine gegenwehr gehabt.

man kann nicht einseitig die waffen ablegen, das risiko ist zu gross und die natur des menschen zu bekannt. ich kann mich noch erinnern wie die pazifisten gegen den nato angriff gegen serbien waren, wodurch der genozid gestoppt werden konnte. viele genozide konnten nicht gestoppt werden, wie die morde von pol pot. da hilft kein pazifismus.

gandihis pazifismus war nicht überzeugend für die indere sonst hätte es den bürgerkrieg nicht gegeben.

einer der ältesten fast demokratien ist die schweiz und jeder mann muss da wehrdienst machen, damit können sie sich ihre freiheit erhalten. so sind die spielregeln. man kann natürlich schon die theorie formulieren das pazifismus gut ist, dann muss man allerdings selber die waffen ablegen und sich dem risiko stellen. da wird man wohl relativ alleine dastehen. aber ich kann mich täuschen.

wie auch immer, ich glaube eh nicht an freie entscheidungen, es kommt deterministisch wie es kommen muss. mann merkt das wie die menschen von ihrer kultur abhängen. alles denken ist davon durchdrungen. der mensch hat immer eine brainwashing, weil er sozusagen offen ist und nötig hat programmiert zu werden, sonst rennt er durch die welt wie ein computer ohne betriebssystem.


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06.12.2013 um 18:53
Hm, bei den heutigen Waffenarsenalen, will glaube ich keine der Großmächte riskieren, diese einzusetzen. Es werden nur noch asymmetrische Kriege geführt, wo keiner zurückschießt und noch kein Krieg hat irgendetwas gebracht, außer Leid und Elend.

Wenn Du sagst, dass man Menschen programmieren muss, dann kann man sie auch zum Pazifismus programmieren. In Zeiten der Globalisierung und von Multi-Kulti werden die kulturellen Programmierungen immer mehr vermischt und das wird einiges daran ändern.

Irgendwann muss man doch mal einsehen, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt und nur dazu dient andere zu unterdrücken bzw. sich gegen die Unterdrückung zu wehren. Und das macht letztlich beide unglücklich, die Unterdrückten sind nicht frei und die Unterdrücker haben Angst vor der Rache, weil sie genau wissen, dass es Unrecht ist.

Gandhi war schon etwas seltsam, der hat auch das Apartheitssystem in Südafrika gut geheißen, vielleicht weil er es aus Indien mit dem Kastensystem so gewohnt war. Vielleicht hat er auch gedacht, er kann mehr erreichen, wenn er freundlich zu seinen Gegnern ist.

Ich halte es da mit Mohammed, der meinte: unsere schärfste Waffe ist das Wort. Dazu das Wissen, dass Kriege im Herzen gewonnen werden, bin ich mir des Sieges gewiss. :)

Widersprichst Du dir nicht, wenn Du meinst Glück ist eine Entscheidung und dann sagst, wir haben keine freie Entscheidung und alles kommt wie es soll? Oder meinst Du man hat nur die Wahl, wie man das empfindet, was einem unweigerlich passiert?


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Billy73 Diskussionsleiter
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07.12.2013 um 15:46
es werden nicht nur asymmtrische kriege geführt. russland führt krieg gegen die chechenen nun seit jahren und es sterben menschen. auch wurde ein krieg gegen georgien geführt. man bedenke, das kleine georgien nimmt es mit russland auf. die atomwaffen haben da nichts genutzt, man musste konventionel kämpfen. kriege haben nicht nur leid gebracht, sie haben auch grösseres leid verhindert.

ja das programmieren zum pazifismus läuft schon, aber da es eine moderne erfindung ist und man im natürlichen bios sozusagen rumwursteln muss, kann man auch viel kaputt machen. ausserdem hat man das problem, die leute mit neuen werten zu speisen, die sich aber nicht widersprechen dürfen, sonst kommt es zu kognitiver dissonanz und es gibt ein syntax error bzw. es kommt wieder zu einem krieg, auch wenn er dann vielleicht in den gehirnen ausgetragen wird. das problem ist, das schmerzen und leid unsere navigation im leben sind. diese gilt es möglichst zu meiden. aber wenn diese dann wegfallen, bleibt der mensch orientierungslos und hat keine ziele mehr, denn keiner kann ihn richtig bestrafen, das würde ja irgendwann wieder krieg bedeuten.

aber grundsätzlich halte ich es für möglich im sinne von "brave new world". mich wunderts das wir noch so weit davon entfernt sind. wahrscheinlich kommt das nachdem 3 weltkrieg: norden gegen süden.

unterdrückung und gewalt sind relativ. gibt viele die sich den religionen widmen, damit sie sich irgendwo unterordnen können. nicht nur gewalt verursacht gegengewalt, aber keine gewalt verursacht erst recht gewalt. machtvakuum gibts selten. es sei denn man schwebt geistig schon in höheren gefilden, dann macht es einem auch nichts aus wenn man dann draufgeht. - buddhastyle.

ghandi war schon ein freak irgendwo. deswegen konnte er die nummer wahrscheinlich auch machen.

naja als pazifist ist der mohammed nicht gerade der burner. immerhin ist er der gewalttätigste prophet von den 3 weltreligionen, aber wahrscheinlich deswegen am erfolgreichsten und pragmatischsten.

ich denke genaugenommen ist das wort "entscheidung" unsinn. im grunde ist es ein berechnungsvorgang mit einem bestimmten resultat. der vorgang passiert bewusst und unbewusst. wie so vieles bei den menschen werden wörter hergenommen, die die situation stark vereinfachen damit man einigermassen mit dem unbekannten zurechtkommt.

ich bin relativistischer determinist. - wir sind wahrscheinlich wie schauspieler, die ihre rolle spielen müssen. manchmal ist die rolle angenehmer manchmal schlimmer, dementsprechend fühlt man eben anders. am ende ist der umgang mit den wörtern wie mentales schattenboxen, wie das ganze leben ein sinnloses training....


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11.12.2013 um 18:09
@Billy73
Zitat von Billy73Billy73 schrieb am 05.12.2013:nicht unbedingt: die gefängnisse sind voll mit leuten die unbequem waren, am unbequemsten sind terroristen/ freiheitskämpfer. so einfach wird kein schuh dauraus. manche passen eben nicht ins system.
Man kann auch eigene Wege gehen und man kann sogar Widerstand leisten, ohne gewalttätig zu sein. Erst das Vorenthalten von Energie (z.B. in Form von Geld oder Abgaben), kann eine staatliche oder kirchliche Obrigkeit zu Erzwingungen bringen, z.B. Kontosperrung, Erzwingungshaft etc. Dabei gibt es aber Freiräume, die man sich durch Arbeit erkauft.

Die Teilnahme an einem eigenen System fällt in einer dafür geschaffenen Umgebung leichter, also müsste man sich vom Treiben und der Masse zurück ziehen.

Der Konsum baut auf die Ilussion der Vollenung des eigenen Ich. Z.B. dass jeder heute ein Smartphone haben muss liegt keineswegs im Willen des einzelnen, sondern im Zwang dazuzugehören und nicht vorhandene Kommunikationskompetenz- und freiheit damit zu simulieren. Dabei sind die meisten der Kids nicht in der Lage, sinnhafte Inhalte bis zu einer gewissen Stufe zu verstehen. Abgesondert wird geistiges Mac Donald fürs Volk, das eingelullt von Wohlstandsnebel am realen Leben einer geistigen und auch materiellen Evolution vorbeileben soll, immer auf der Suche nach neuen, konstruierten Konsumzielen, für die man sich auch gerne mit Konsumkrediten von Targo, Santander etc. verschulden darf.

Das ganze ist völlig grenzenlos möglich, ebenso wie die Hollywood-Bilderwelt, die ihre Filme aus alten Versatzstücken neu komponieren, ohne literarische oder tiefere Inhalte bzw. wenn, dann werden diesse sinnentfremdet. Somit ist diese Verblödungs- und Bewusstseinsindustrie durchaus ein Problem, das immer größer wird, das aus Biligkeit, schonungsloser Gewalt und Pornographie eine widerliche Bewusstseinssuppe kocht und damit alle einnebelt.

Um Glück zu erfahren ist zunächst die Distanz notwendig zu einem völlig übertriebenen Materialismus, die niemals glücklich machen kann und der letztlich die Menschen vereinsamt. Der andere Punkt ist, dass Glück sehr wohl definierbar und erfahrbar ist, genau dies erscheint aber nicht mehr möglich, wenn das eigene Bewusstsein und sein Zustand dabei übersehen und geleugnet werden.


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11.12.2013 um 19:08
@mitras

Als Epikureer sähe ich das ähnlich.

Wenn man sich öfter Star Trek anschaut, denkt man, eigentlich müssten wir doch weiter sein. Man kann doch die Probleme rational lösen.

Aber wieso kommen wir als Gesellschaft da nicht weiter? Entweder ist das gegen unsere Natur oder aber wir haben irgendwo einen Denkfehler, wodurch wir die Probleme nicht lösen können.

Die Kritik an Hollywood ist naheliegend allerdings darf man auch die Erträge nicht vergessen. Der menschlichen Gier kann man im Sinne der Katharsis mit extremen medialen Angeboten evtl. die Luft aus den Segeln nehmen. Ansonsten hätte man einen Staat wie Nordkorea. Das scheint auch kein befriedigendes Modell zu sein.

Im übrigen sind Probleme und Glück eben Definitionssache. Es gibt keine Wahrheit.


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11.12.2013 um 20:57
Glück halte ich insofern für eine Entscheidung, dass man eine Situation positiv bewerten kann, denn das hat man in der Hand.
Damit meine ich nicht den Lottogewinn, der so oft mit Glück gleichgesetzt wird, aber es nicht ist, sondern alltägliche Situationen.
Bewerte ich eine Alltagssituation negativ, verhalte ich mich anders, negativ halt, und die Situation wird nicht als Glück, sondern als Pech abgespeichert, weil es zwischenmenschliche Wechselwirkungen gibt.
So kann ich selbst aus ein und derselben Situation Glück oder Pech machen. Die Entscheidung liegt bei mir.


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12.12.2013 um 11:49
@allmotlEY
Die Bewertung hat nur teilweise damit zu tun. Genaugenommen geht es uns zunächst für einen Moment besser. Dieses "positives Denken" als ermutigendes Denken, nicht verzagen, immer wieder aufstehen, hat auch etwas mit Urvertrauen und mit Arbeit an sich selbst zu tun. Je nachdem wie wir über die Dinge denken, ob wir sie leicht oder schwer nehmen, verändert unsere Wahrnehmung der Dinge und ermöglicht damit etwas mehr Glück.

@Billy73
Zitat von Billy73Billy73 schrieb:Im übrigen sind Probleme und Glück eben Definitionssache. Es gibt keine Wahrheit.
Das kommt darauf an, wie man es versteht. Ein Problem entsteht erst dann, wenn man "sein Glück" auf andere übertragen möchte oder einen Absolutheitsanspruch ableitet. Wenn man aber in der Lage ist, das Glück anderer zu erfassen und die Gleichheit im eigenen Glück zu finden, Übereinstimmung, so ist bereits eine sich annähernde Definition möglich. Und: Wahrheit ist etwas für Propheten und Priester.

Denn: Menschliche Allgemeinbegriffe wie Glück (etc.) tendieren dazu tautologisch bzw. rückbezüglich zu werden. Dies hat Wittgenstein festgestellt. Begriffe besagen nur das, was wir in sie hinein denken können und das ist jeweils unterschiedlich. Da Menschen sehr unterschiedlich sind, gibt es keine einheitliche Wahrnehmung und Definition.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass es nicht Glück einer bestimmten Sorte geben kann. Es gibt zum Beispiel Samadhi-Erfahrungen. Jemand der Flow-Erfahrungen oder Samadhi-Erfahrungen macht ist in gänzlich anderer Weise glücklich als jemand, der sich nur den Leib mit Leckereien vollschlägt. Letzteres ist sicherlich manchmal angebracht, wenn es auch als Sucht gefährlich werden kann.

Glück lässt sich nicht von einem Denkmuster her definieren sondern erst, nachdem es bereit stattgefunden hat, erst aus der Rückschau. Weiterhin sollte man sich vor Allgemeinplätzen hüten: Die Vorstellung, dass ein Sardist seine perversen Handlungen als Glück empfindet, lehne ich ab, er empfindet dabei vielleicht eine perverse Lust, während sein Opfer Qualen erlebt, während er vorher nur von Zwang, Angst und Gier getrieben wurde, schafft ihm die Qual an seinem Opfer eine zeitweise Befreiung von Qual, aber noch kein Glück, da er sein Gewissen nicht spürt oder dieses Gefühl verdrängt.

Um sauber zu definieren, sollten wir nicht in diesen großen Begriff "Glück" alles Mögliche leichtfertig einfüllen, was sich trefflicher mit Zufriedenheit, Bodenständigkeit, Ausgeglichenheit bezeichnen lässt. Zustände dieses verminderten Glücks sind alltäglich mögich, auch während der Arbeit, dem Sport, vor allem dem Zusammensein. Glücklich ist jener, der weniger leidet, in der negativen Definition wird auch ein Schuh draus.
Zitat von Billy73Billy73 schrieb:Aber wieso kommen wir als Gesellschaft da nicht weiter? Entweder ist das gegen unsere Natur oder aber wir haben irgendwo einen Denkfehler, wodurch wir die Probleme nicht lösen können.
Unser westliches Denken ist nicht dafür erschaffen worden eine Gemeinschaft - wie z.B. in Star Trek - zu erzeugen und am Leben zu erhalten. Denn unser Denken ist zum größten Teil auf unsere Person und ihre Selbsterhaltung gerichtet. Stellen wir dieses Denken ein und beziehen andere mit ein, so empfinden wir dies als Verlust unserer Integrität und auch als Bedrohung. Manche nennen es das Ego, ich finde das aber nicht zutreffend. Es geht dabei viel mehr um das Energiesparen und die Abwehr von geistigem Parasitismus.


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13.12.2013 um 00:32
Wir Menschen sind immer auf der Jagd. Nicht nach dem vermeintlichen Geld,Sex usw. sondern einzig und allein nach Glück. Die meisten Dinge die wir uns wünschen bzw. nachjagen haben die Aufgabe uns Glück zu bringen.

Umso höher wir uns unsere Träume setzen (zb. Millionär werden und uns gewisse materielle Güter aneignen) umso unglücklicher sind wir mit unserem derzeitigen Leben.
Meine Meinung nach gibt es Glück ständig in unserem Leben. Jeden Tag.
Nur liegt es an uns dieses Glück zuleben.


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13.12.2013 um 01:07
Ich glaub', Glück ist auch Chancen und Möglichkeiten zu entdecken,
obwohl es scheint, dass keine da sind.


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