Eya schrieb:Damit diese Harmonie herrscht muss man wohl zuerst Harmonie in sich selber schaffen, die Harmonie zwischen seinen guten und schlechten Eigenschaften. Zu wissen wo bei einem die Grenze ist.
Harmonie "herrscht" nicht, sie entwickelt sich. In der Dialektik spricht man da von Reibungsenergien zwischen These und Antithese (Kraft und Gegenkraft in der Kausalität), doch gleichen sich die Muster an den Stellen etwas mehr an wo sie wechselwirken, kann ein Harmonisierungsprozess einsetzen, eine Synthese entsteht, eben die Harmonie.
Aber du hast Recht, man sollte immer bei sich selbst beginnen. In einem Streit ist es immer hilfreich wenn man kritikfähig ist, Empathie besitzt und für die andere Seite auch Verständnis zeigen kann. Sollte es dennoch zum Konflikt kommen, sollte man Judo als Taktik anwenden, schlage nicht mit Argumenten zu, sondern nimm die Argumente der gegnerischen Seite auf und zieh sie zu dir hin, damit entkräftet man sie auf eine Weise wie es der Gegner nicht erwartet hat.
Gute und schlechte Eigenschaften gibt es nicht, es gibt nur konstruktive und destruktive Eigenschaften die in ständiger Wechselwirkung stehen. Am einfachsten kann man es sich so vorstellen, nach einem Vulkanausbruch ist der Boden besonders reich an Nährstoffen, ideale Bedingungen für einen fruchtbaren Boden. Wie aus einstiger Zerstörung neue Lebensgrundlagen geschaffen wurden.
Schöpfung resultiert immer aus der Zerstörung eines vorherigen Zustands. Die Harmonie ist die Erkenntnis dessen, so kann der Beobachter dieser Prinzipien eine tiefe Gelassenheit und innere Ruhe finden. Ein dauerhaftes Gleichnis von Kraft und Gegenkraft wird es in der Natur nicht geben, es gleicht einer Sinuskurve. Darum ist die Harmonie tatsächlich mehr eine Einstellungsfrage des Beobachters und eine Frage denkender und fühlender Wesen, das Empfinden von Harmonie ist also immer eine subjektive Frage
:)Ein krasses Beispiel, ich habe mal zufälliger Weise neben einer Baustelle gesessen, war von Lärm und alltäglichen Stress umgeben, doch ich habe mich auf eine Bank gesetzt und war plötzlich total ruhig und in Trance, fast schon ein außerkörperliches Erlebnis, ich hatte nur einen Vogel betrachtet der auf dem Boden rumgepickt hat, doch als er losflog war es wie eine Zeitlupe und alles war still und voller Harmonie, der Lärm ist nur dann störend und stressig, wenn man sich allein darauf konzertiert und nur diesen Lärm in seine Gedanken lässt, doch hat man sich auf die Unbefangenheit des Vogels konzentriert, auf dessen Freiheit und Leichtfüßigkeit, so wurde dies zur verbindenden Essenz die eine tiefe Ruhe und Entspannung bewirkt hat. Der Mensch ergibt sich dem Lärm und den Illusionen, damit wird er durch ständigen Termindruck, Leistungsdruck und der permanenten Existenzangst nie innere Ruhe finden können, weil er sich zu sehr darauf konzentriert. Damit werden diese Menschen nie Harmonie erfahren können und am Ende ihres Lebens bereuen sie dies. Die bewusste Wahrnehmung eines Momentes, frei von Gedanken und Sorgen, das schafft Harmonie, zumindest für diesen klaren Moment
:)