@MatrjoschkaVielen Dank für diesen interessanten Thread. Und gut, dass du nachfragst.
:)Ich fang mal mit der ersten an:
oneisenough schrieb:
Aus meinen bisherigen Ausführungen läßt sich ableiten, dass sich eine Seele überhaupt nicht verhält. Das Verhalten ist vielmehr etwas, was ich als kommunikativen Ausdruck bezeichne. Der Körper ist das Verhalten. Aber der Körper ist nicht dasselbe wie die Seele, sondern eben nur ein jeweiliger kommunikativer Ausdruck, ein Hilfsmittel, wenn du es so verstanden wissen möchtest.
Ich interpretiere deine Aussage so, dass die Seele also neutral ist?!
Sie hat keine Absicht außer Kommunikation?!
Ja, das kann jeder bestätigen. Denn man wird keine Seele finden, die es nur deswegen gibt, weil sie durch ein Nichtkommunizieren charakterisiert ist. So etwas gibt es nicht.
Matrjoschka schrieb:Wenn der Körper aber nun eine todbringende Krankheit entwickelt hatte die Seele keinen Einfluss darauf, weil sie sich ja nicht verhält und auch keinen Willen hat (außer zu kommunizieren) - richtig?
Die Frage muss ich erstmal in seine vielen Aussagen trennen. Wir wollen doch präzise sein
:)Die erste Aussage hier ist:
Der Körper entwickelt eine todbringende Krankheit.Das kann unmöglich stimmen, wenn der Körper nur das Ausdrucksmittel ist. Wenn ein Feuerwerk am Himmel die zum Ausdruck gebrachte Krankheit ist, dann befindet sich der Entwickler am Boden und schaut ihr aus sicherer Distanz zu.
Die zweite Aussage ist:
Die Seele hat keinen Einfluss auf die Krankheit.Auch das kann unmöglich stimmen, wenn der Körper das Ausdrucksmittel der Seele ist. Es bedarf einer Absicht, das Feuerwerk zu zünden. Die Richtung der Einflussnahme geht immer vom Absendenden hin zu seinem kommunikativen Ausdruck, mit dem er es dann zeigt, und nicht umgekehrt.
Die dritte Aussage hier ist:
Seele hat keinen Willen, außer dem, zu kommunzieren.Das ist ein Widerspruch. Aufmerksamkeit (Seele) ist in erst Priorität dadurch charakterisiert, dass sie als ein fundamental zugrunde liegendes Kommunikationsverlangen beschrieben werden kann. Es gibt keine Kommunikation ohne Aufmerksamkeit. Und es gibt auch keine Aufmerksamkeit, die sich nicht in irgendeiner Weise kommunikativ verhält.
Der sogenannte Wille kommt dabei erst sehr viel später zum Zuge. Wille ist immer Entscheidung zwischen mehreren Möglichkeiten. Es müssen zunächst die Möglichkeiten erfasst worden sein, um dann eine Willensentscheidung treffen zu können, mache ich dieses oder jenes oder lass es einfach sein.
Zurück zur Krankheit.
Unter Berücksichtigung des bisher Gesagten, muss jede Krankheit als ein bestimmter kommunikativer Ausdruck der Seele verstanden werden. Ohne Ausnahme. Denn der Ausdruck zeigt sich ja im Körperlichen durch eine Disharmonie, eine Fehlfunktion, etc.
Es kann also unmöglich sein, dass der Körper so etwas von sich aus entwickelt, und erst danach die Seele darüber Bescheid bekommt, um es mal anschaulich zu sagen. Das mag widersprüchlich klingen, ist es aber nicht, wie ich gleich zeigen werde.
Was ich hier beschreibe, ist deswegen schwer zu akzeptieren, weil wir es üblicherweise immer genau andersherum beschreiben. In einer bestimmten Art und Weise denken wir, dass wir mit unserem Körper nix zu tun haben. Schön, dass es ihn gibt, wenn da nur nicht diese schiefe Nase wäre, oder die abstehenden Ohren, und, und, und, und wenn er eine Krankheit zeigt, dann sind wir es, die halt Pech gehabt haben. So denken die meisten. Sie fühlen sich keinesfalls als Eigentümer ihrer Krankheit, aber sehr wohl als Eigentümer für alle ihre Gesundheiten. Unsere Gesundheiten stellen wir sogar ganz groß heraus und sind mächtig stolz darauf. Aber wehe, der Körper zeigt mal eine Abweichung, dann wollen wir am liebsten nichts mehr damit zu tun haben. Andere sind Schuld, wenn wir krank werden. Was kann ich dafür, wenn ich mich durch ein Virus anstecke? Nicht wahr? So und ähnlich argumentieren wir.
Hier ein paar kurze Anmerkungen dazu, warum diese Argumentation falsch verstandene Körperlichkeit ist:
Wenn der Körper als das kommunikative Hilfsmittel verstanden werden muss, dann ist es nur verständlich, dass er mit anderen kommunikativen Hilfsmitteln, sprich mit anderen Körpern, Dingen und Gegenständen, entsprechende Wirkungen austauscht. Denn genau dafür gibt es ja schließlich diese Hilfsmittel zur Kommunikation. Eine solche Wirkung kann dann sein, dass bestimmte Hilfsmittel (Teile unseres Körpers) sich mit anderen Hilfsmitteln (Viren) in ihren Wirkungen behindern. Immer dann, wenn so etwas passiert, dann ist das der Moment, an dem wir von einer Krankheit sprechen.
Du bist jedoch in keinem Fall deine Krankheit, egal welche, egal wie schlimm, wie schmerzlich, wie langwierig sie auch immer sein mag. Du bist die Aufmerksamkeit, die Seele, welche bemerkt, dass es jemanden gibt, den du für dich hälst und dessen Körper bestimmte kommunikative Wirkungen zum Ausdruck bringt. Das ist deine wahre Natur und die kann dir nichts und niemand nehmen.
Matrjoschka schrieb:Wer bestimmt wann die Seele einen Körper bekommt und wer gibt ihr diesen Körper?
Ich möchte diese Frage gerne in einem der nächsten Beiträge beantworten, weil ich denke, dass sie es wert ist und man mit mehr als nur ein paar hübschen Formulierungen darauf eingehen sollte.