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Neuer Char: Oberleutnant Koch
Führer der 3.Kompanie des 52. Panzergrenadierbataillons
Am Tag Null war die Kampfstärke der 3./52 bei 280 Männern und Frauen. Jetzt sind es neben mir nur noch 22…. dafür aber ein paar Zivilisten dazugekommen
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---------------------27.4.2013-------------9:00 Uhr--------------------
----------verlassene Militärbasis in Mahlwinkel--------------------
Das Wetter klart auf. Endlich.
Drei Tage nur Regen schlagen aufs Gemüt – als wär der Nahrungsmangel nicht genug.
Rückblickend war es wohl keine so gute Idee, Tücher mit der Aufschrift „Auffanglager Mahlwinkel!“ (mit Wegbeschreibung) in den nahen Städten aufzuhängen. Damals waren wir 36 Menschen, 22 davon waren meine Panzergrenadiere.
In den letzten paar Monaten kamen immer wieder Überlebende. Mittlerweile sind wir 254 die in diesen Ruinen hausen – wir dachten nicht, dass es hier so viele nicht-infizierte geben würde.
Wir haben uns geirrt – und nun können wir niemanden mehr anständig versorgen und die Verteilung der Menschen auf dem Gelände macht eine effektive Verteidigung fast unmöglich.
Hauptfeldwebel Robert Schneider kommt in mein Büro/Schlafraum. Damals wohl das Zimmer einer Soldaten-Tochter. Zumindest deuten die vergilbten und verblichenen Pferde, auf der teilweise noch vorhandenen Tapete, darauf hin. Aber in diesen Zeiten ist die optische Gestaltung der Unterkunft unser geringstes Problem. „Herr Oberleutnant. Es kam schon wieder zu Schlägereien unter den Zivilisten und die Anweisung nachts auf offenes Feuer zu verzichten wurde letzte Nacht wieder ignoriert. Wir verlieren die Kontrolle.“
„Setzen Sie sich Hauptfeldwebel Schneider“ und deute auf einen abgenutzten Holzstuhl ohne Polster.
„Was ist mit den….“
„Setzen Sie sich“
Er setzt sich und nimmt eine Zigarettenschachtel aus seiner Beintasche. Er hält sie mir hin und ich stecke mir auch eine an. Ich schaue dem Rauch nach und überlege, wie viele es davon wohl noch gibt. Mit diesem nachdenklichen Blick sage ich dem Hauptfeldwebel:
„Wir müssen hier weg. Wir brauchen etwas das sich verteidigen lässt und genug Platz und Versorgung für die ganzen Zivilisten bietet – eine langfristige Lösung.“
Der Hauptfeldwebel zieht und atmet den Rauch genüsslich aus „Darf ich offen sprechen?“
„Ich bitte darum“
„Herr Oberleutnant, in unseren Reihen wächst der Unmut gegenüber den Zivilisten immer weiter und die Zivilisten halten sich nicht an Anweisungen. Es wäre Selbstmord mit denen durch das Land ziehen zu wollen.“
„Worauf wollen sie hinaus?“
„Dass wir mit voller Härte gegen die Aufsässigen vorgehen sollten“
„Herr Oberfeldwebel, wir werden keine physische Gewalt zu disziplinarischen Maßnahmen anwenden. Arrest muss ausreichen. Alles andere wäre nicht nur eine Schande für die Zivilisation, sondern auch ein zu großes Revolten-Risiko. Vergessen Sie nicht, dass wir 231 zu 23 unterlegen sind.“
„Wenn wir so durch das Land ziehen, wird der Großteil sterben. Wir können so eine große Gruppe nicht beschützen… abgesehen davon dass wir nicht wissen wo wir so einen Ort finden“
Der Hauptfeldwebel hat Recht. Eine Gruppe dieser Größe wird allen zum Verhängnis, es sei denn….
„Herr Schneider, holen Sie mir mal die Deutschland Karten die Sie organisiert haben“
Wir breiten sie auf meinem Schreibtisch (alter Küchentisch) aus.
Ich zeige mit dem Finger auf unsere Position und sage „Wenige hundert Meter südlich fließt, wie sie wissen, die Elbe. Wenn wir Boote beschaffen, könnten wir dort den Infizierten ausweichen…. Wir müssen nur einen Ort finden, den wir so erreichen können“ Mein Finger folgt der Elbe Richtung Küste und „Bingo. Haben Sie Karten von Hamburg?“
Er hat Karten von Hamburg und sagt beim ausbreiten „Meinen Sie wirklich, dass eine Großstadt sicher sein kann?“
„Warten sie es ab, Herr Oberfeldwebel. Hier. Die nordwestlich von Wilhelmsburg gelegenen Hafen-Anlagen und Verladestationen. Hohes Ufer, Zugang nur über Brücken, und die können wir verbarrikadieren oder zur Not sprengen….“
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Größere Kartenansicht“…. Und mit dieser Insel fangen wir an. Sie hat im Süden diese 3 Brücken. Kohlbranddeich, Roßweg und Hachmannkai“
Ich sehe wie dem Oberfeldwebel mein Vorschlag durch den Kopf saust und wieder Begeisterung in seinen Augen aufblitzt. Er legt direkt los und sagt wie man diese und jene Insel einnehmen könnte um später mehr Platz zu haben und stoppt erst als er die ganze Wilhelmsburger Insel -zumindest theoretisch- erobert hat.
Ich gebe ihm die Anweisung mit 6 Mann Bote zu suchen und die anderen teilen den Zivilisten mit, dass sich alle um 12 Uhr auf dem Platz vor diesem Gebäude versammeln sollen.
--------------------11:55 Uhr--------------------------
Die meisten Zivilisten strömen aus ihren provisorischen Unterkünften und versammeln sich murrend und mit knurrenden Mägen auf dem Platz. Es wird getuschelt und geflucht. Kein Lachen ist zu hören.
„Jetz lassen die bestimmt den Dicken raushäng“ – „Militärdiktatur“ – „Die behalten das ganze Essen bestimmt selbst“…..
Auf dem Flur höre ich diese Satzfragmente und wünschte mir woanders zu sein. Aber was sein muss, muss sein – also trete ich hinaus.
Schweigend werde ich von rund 200 Augenpaaren angeschaut. Vereinzeltes Getuschel. Ich nehme mein Barett vom Kopf und atme durch.
„Meine lieben Damen und Herren, es freut mich in so viele Gesichter blicken zu können die überlebt haben.“
Zwischenruf: „Das nennst du überleben?“
„Wir alle leiden darunter und uns allen ist bewusst, dass dieser Ort auf Dauer nicht genug Platz für uns alle bietet“
Zwischenruf: „Ich sag`s doch, die wollen uns im Stich lassen!“
„Nein, das wollen wir nicht und werden wir nicht. Wir alle werden diesen Ort verlassen.“
Ein Gemurmel geht durch die Reihen. Ein Mann um die 50 steht auf und hält seinen Fischerhut in der Hand. „Herr Oberleutnant, wir waren fünf Monate auf der Flucht von Haus zu Haus und sind erst letzte Woche angekommen. Wir können nicht wieder durch das Land ziehen. Wir werden sterben“
Erneutes Raunen in der Menge. Ein anderer ruft „wir werden wie eine dumme Kuh-Herde zerfetzt!“
Mein Blick geht durch die Menge und bemerke die Gefahr, die von dieser Nervosität ausgeht. Ich darf dieses Süppchen nicht überkochen lassen und rufe:
„Bitte beruhigen Sie sich! Wir werden nicht durch das Land ziehen! Nicht weit von hier ist die Elbe und über die erreichen wir den Hamburger Hafen und haben dort gute Möglichkeiten uns zu verbarrikadieren und die Zivilisation wieder aufzubauen. Dort gibt es Nahrung, Unterkunft und Sicherheit – wenn wir alle mit anpacken und uns zusammenreißen.“
Ein neuer Zwischenruf: „Mit einer Militärdikatur?“
„Nein, spätestens wenn wir eine sichere Umgebung und eine gesicherte Versorgung etabliert haben, werden wir Wahlen durchführen. Eine zivile Regierung nach den Gesetzen und Regelungen der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist ein wichtiger Schritt zur alten Ordnung“
Ein anderer ruft „Wann solls den losgehen?“
„ So schnell wie möglich, ein paar meiner Männer sind auf der Suche nach Booten“
Wieder ein anderer „Und was sollen wir bis dahin essen?“
„Wir haben alle Hunger aber die umliegenden Städte sind bereits leergeräumt. Darum sammeln sich bitte alle die Angelerfahrung oder Jagderfahrung haben hier vorne. Wir geben unser bestes, bis heute Abend für alle etwas aufzutreiben.“
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Danke!!
Ein Frohes Baby J Fest euch allen ,)
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