@Fabiano Ja, ich möchte meine Sichtweise über die christlichen Mystiker gerne erklären, soweit ich das kann. Und du hast recht. Diese Schriften zu lesen, kann sehr hilfreich sein, ein tieferes Christusverständnis zu finden, als eine Kirche es erklären kann. Es ging mir auch so, für eine gewisse Zeit.
Was Bertha Dudde z. B. angeht, so störte ich mich anfänglich sehr an den Kundgaben durch diese Geister, die ihre Mitteilungen so nach und nach immer mehr als die von Jesus selbst erscheinen lassen. Um so länger man liest, um so mehr verfärben sich die Durchsagen zu Worten, die scheinbar direkt aus Jesus Mund kommen. Aber Jesus selbst beschränkt seine Worte auf das Wesentliche und das Wenigste. Er will Menschen nicht in Worte einbinden. Er benuzt sie nur, weil es die Sprache ist, die wir Menschen mit unserem Verstand erfassen können.
Was mir daran nicht gefallen hat, sind die permanenten Suggestionen, die immer wieder wiederholt werden, und wo es darum geht, dass man sich sozusagen am Ende im permanenten Gebet befinden soll, und zwar für die Seelen im Jenseits. Darüber hinaus geht einem dabei das Hier und Jetzt im eigenen Leben zum goßen Teil verloren, da man sich ständig nur noch in seiner Gedankenwelt bewegt. Das Beten für die Seelen Verstorbener ist etwas, dass Jesus meines Wissens nach nie gepredigt hat.
Das zieht die Aufmerksamkeit weg vom Alltag, und in Gedanken in die Vergangenheit. Dabei ist das Jetzt im Leben entscheident.
Auch hat Jesus Geist selbst mich niemals in diese Richtung gelenkt, sondern immer zu meinem jetztigen Leben hin, und das ich mich damit auseinandersetzen soll, mit dem also, was direkt um mich herum geschieht.
Dazu kamen einige ziemlich krasse Ungereimtheiten, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. So lehrte Jesus selbst mich, das Fasten zum Beispiel darin besteht, nur frisches Obst und Gemüse, und Milchprodukte zu essen, aber auf keinen Fall etwas Gekochtes.
Von den Vertreibenden dieser Schriften aber erhielt ich genau die gegenteilige Weisung. Das hat mir zu denken gegeben. Da waren auch noch einige andere Dinge mehr. Dazu kommt, dass ich in eigenen Erfahrungen das bläuliche Licht des Geistes kennen lernte, dessen Wirkweise und das darin lebende Wesentliche, das einen äußerst starken Sog entwickelt, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und einen Menschen in Besitz zu nehmen, wobei es sich um Illusion handelt.
Was z. . Jakob Lorber angeht, so bin ich sehr beeindruckt gewesen von der Haushaltung Gottes. Und ich halte diese Schriften auch für sehr informativ und hilfreich, in so mancherlei Richtung. Es verleiht der ganzen Erscheinung des Christentums einen sehr nachhaltigen Sinn. Aber man sollte daran nicht kleben bleiben.
Da ich es in meinem Leben auch immer wieder mit dem Bösen und der dunklen Geisterwelt zu tun gekriegt habe, war mir insbesondere die Erklärung über die Haushaltung Gottes und der Bereich über das Thema Besessenheit eine große Hilfe bei der Suche nach VERSTEHEN.
So hatte ich zum Beispiel mit einem Geist zu tun, der sich mir eines Tages als ein pechschwarzer Schatten zeigte. Er hatte die Form eines Krokodils, mit 6 Enden. Genauso, wie ein Krokodil ein Kopfende, einen Schwanz und vier Füße hat.
Damals dachte ich, ich spinne. Da ich wusste, dass ein menschlicher Geist darin steckt, malte ich diesen Geist, aber gefiltert durch meinen Verstand, mit fünf Enden - also, zwei Armen, zwei Beinen und ein Kopfende.
Jahre später dann fand ich, und das ist die einzige Schrift die ich kenne, in der es so genaue Beschreibungen darüber gibt, eine Beschreibung genau über diese Art Geister - bei Jakob Lorber. Darüber war ich sehr dankbar, denn immerhin wusste ich nun, dass meine Augen mich nicht getrügt hatten.
Ich halte sehr viel von dieser Schrift, aber...
Ich habe weiter und weiter gelesen. Und auch andere christliche Schriften. Zum Beispiel die Schriften der Essener. Da erschien mir der Urgeist der Essener und ich erhielt eine in sechs Teile aufgeteilte geistige Lehre über deren Inhalt und Sinn ihrer Lehre. Da sah ich zum ersten mal die Schlange als geistiges Wesen und was sie wirklich ist. Und die Liebe, die diese Essenerlehren in sich tragen, ist wirklich göttlicher Art und Weise. Sie lehren, sich mit seiner Seele über den Weg der Selbstdisziplin über das niedere Irdische und Triebhafte zu erheben. Ihre Lehre hat den Ursprung in der Erkenntnis über die Schlange und den Umgang damit.
So baute sich mein Puzzel aus vielen Teilen zusammen. Immer aber, reise ich in meinen Gedanken an die Stellen zurück, wo Jesus selbst mich lehrte um zu sehen, wo da die Übereinstimmungen und oder die Unstimmigkeiten für mich liegen.
So hatte ich einst eine Gottesoffenbarung und fand mich derweil in Gott selbst wieder. Ich erlebte was es heißt, wenn die Seele in Gott ruht und was Gott eigentlich ist. Um es in einem Satz zusammenzufassen:
Gott ist ein lebendiges, geistiges und Selbst - loses Lichtwesen das aus reiner Liebe besteht. Wer sich in Gott wiederfindet, ist in keinster Weise mehr mit dem irdischen verbunden. Das liegt daran, das es dort keine Form gibt.
Form meint hier auch geistige Form. Also kein Wort, nicht ein einziger Buchstabe, keine Räumlichkeit, keine Gedanken in sich tragend, und damit auch nichts, was daraus hervorgeht.
Reden ist Silber, schweigen ist Gold. Gott ist Gold. Gott schweigt in sich. Ich betrachte das so. Um so mehr Worte gemacht werden, um so mehr zerteilt sich das Bewusstsein des Menschen und versackt in der Gedankenwelt. Gedanken sind Form. Luzifer ist der Lichträger, der Zerteiler, dem auch alle kreativen Kräfte als Schöpfer zugeordnet werden.
Der Demiurg hat alle Formen erschaffen, die unserer materiellen Schöpfung zugrunde liegen. Seine Welt ist das bläuliche, geistige Licht mit allem, was darin enthalten ist. Der Demiurg ist für mein Vertsändnis der verlorene Sohn Gottes. Gott liebt seinen Sohn und ringt ihm nun nach und nach alle Geschöpfe ab um ihn selbst dazu zu bewegen, nach Hause zu kommen. Wir Menschen bewegen uns darin und in dem Kreislauf der Reinkarnation.
Jesus ist für mich der Logos Gottes. Er ist die Träne, die Gott geweint hat über das Böse, was im Menschen immer wieder durchbricht.
Jesus hat so gelebt, dass sich bei seiner Lebensweise gar kein Karma aufgebaut hat. Er ist diesem Kreislauf erst gar nicht anheim gefallen. Er hatte sein Ego besiegt und sich dem Gesetz vom Geben und Nehmen entzogen, indem er völlig selbstlos die göttliche Liebe gelebt hat.
Würden die Menschen weniger reden, und das was sie sagen auf den Inhalt kontrollieren, so wäre der Mensch ansich Gott viel näher.
Wäre der Mensch göttlich in seinem Sein, dann hätten wir ein Stück Himmel hier auf Erden. Das ist aber aufgrund des Egos gar nicht möglich. Weshalb Jesus sagt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."
All diese christlichen Mystiker binden den Menschen in seinen Gedanken in ein Gedankenkosett. Das schnürrt den Menschen ein.
Jesus selbst hat die ganze Lehre auf das Wesentliche beschränkt. Und das braucht eigentlich nicht so viele Worte. Es geht einzig darum im Herzen des Menschen Platz zu schaffen, damit die göttliche Liebe durch den Menschen ins Leben strömen kann. Das Wesentliche braucht kein Gedanken - oder Wortkorsett. Es braucht nur einen vom Ego freigeschaufelten Weg des Herzens, damit Gott selbst sich im Menschen verwirklichen kann. Wenn der Mensch es lebt, dann braucht er nichts weiter, denn die göttliche Liebe lebt durch ihn. Das ist es, was Gott will. So einfach ist es eigentlich.
Wenn man das erfaßt hat, muss man nicht mehr viele Worte machen. Der Jaldabaoth aber hat eine Menge Worte gemacht, die den Menschen derart beschäftigen, dass er mehr in der Gedankenwelt hängt, als im Leben selbst. Er gibt sich auch gerne als Jesus Christus aus und ist ein sehr geübter Blender.
Und um das zu umgehen, hat Jesus den Weg des Glaubens genannt. Glauben heißt, sich den Weg durch die Hölle zu ersparen. Heißt, im Hier und Jetzt mit Gott gemeinsam zu leben und sich als ein göttliches Geschöpf zu erleben, ohne Besitz und ohne den irdisch niederen Trieben nachzugehen.
Was der Greber erlebt hat, ist eine dämonische Besessenheit. Das ist dämonische Art. Der Mensch mag, um bei diesem hier von Prince Eisenherz genannten Beispiel zu bleiben, eine Orgel als ein heiliges Instrument betrachten und sehr darüber staunen, wenn ein Geist dann von einem Jungen Besitz ergreift, um dem Theologen etwas in Sachen übernatürlicher Kräfte vorzuturnen und eine Show über das Orgeln abzuziehen.
Aber in Gott selbst herrscht SCHWEIGEN! Alle Farben und Töne sind die Schöpfungen des Jaldabaoth, der selbst gerne Gott sein will.
Und der Inhalt führt deshalb für mich in die Irre. Zudem es für mich nicht denkbar ist, das der heilige Geist, Jesus Christus, Gott zu solchen Mitteln greift, um einen Menschen in seinen Dienst zu ziehen. Das kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben und bedanke mich für deine Aufmerksamkeit und dein Zuhören. Ich mache auch immer viel zu viele Worte, glaube ich.
Soweit erst einmal,
LG Idee:-)