@eckhartZu deinem Post oben möchte ich noch folgendes erwähnen:
Die Feindesliebe enthält auch die Nächstenliebe, so wie die Nächstenliebe auch die Feindesliebe enthält. Denn der Nächste ist immer der jetzt gerade mir am nahesten seiende Mensch. Und das kann eben auch mal mein Feind sein.
Von daher stimme ich diesem Satz von Dir nicht zu:
"Nächstenliebe hindert niemanden, fremden Menschen böses anzutun!"
Doch, weil sobald der Fremde mein Nächster wird, dürfte ich das im Sinne der Nächstenliebe eigentlich nicht mehr. Und indem ich einem Fremden etwas böses tun will, würde er automatisch zu meinem Nächsten werden. Das widerspricht sich selbst !
Diese Selbstmordattentäter lieben weder ihre Feinde, noch ihre Nächsten ! Denn die wirklich Nahesten, also in diesem Moment ihnen am Nächsten stehenden sind die, die sie mit in den Tod reißen !
Auch die anderen, die du noch erwähnst, sind genauso in der Zwickmühle. Sie glauben vielleicht, sie lieben ihre Nächsten, wenn sie an ihre Gesinnungsgenossen, ihre Freunde, ihre Familie denken, aber ihre wahren Nächsten sind immer die, die ihnen unmittelbar gegenüber stehen ! Und die lieben sie eben nicht !
Deshalb kann man denke ich, schon sagen: Die Feindesliebe schließt die Nächstenliebe mit ein, wie auch die Nächstenliebe die Feindesliebe mit einschließt. Es kommt halt drauf an, wer der Nächste ist.
Und meiner Meinung nach ist es immer der, der einem jetzt in diesem Augenblick der Naheste ist, also mein derzeitiges Gegenüber mit dem ich es gerade zutun habe.
Interessant finde ich diese deine herausgefundene Bibelstelle:
Matth. 5. 43:
"Ihr habt gehört, daß gesagt ist: 'Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.'"
"(Man kann nachschauen - und deinen Feind hassen findet man nirgends im alten Testament)"
Kann aber auch sein, dass eine solche Schriftstelle früher mal existierte und verloren gegangen ist, aber Jesus bezieht sich auf eine Schriftstelle, die offenbar heute nicht mehr zu finden ist.
Aber im Grunde weist Jesus damit ja gerade auf den Irrtum hin, dass eben das eigentlich gar nicht geht ! (Mal völlig unabhängig davon, ob dies mal geschrieben worden ist, oder nicht.)
Denn wenn mein Nächster mein Feind ist...
:DEinen Menschen zu lieben, den man noch nie zuvor gesehen hat, ist eigentlich eher leicht. Aber einen, den man genau kennt und damit auch seine Fehler, seine Unarten, seine Boshaftigkeiten - Das finde ich sehr schwer !
Soweit wie du, bin ich wohl noch nicht, dass ich sagen könnte:
"Man hasst keine Menschen.
Man kann und soll, wenn es nötig ist, ihre Taten verabscheuen."
Das sagte Jesus sinngemäß damit, dass er den Sünder liebe, aber die Sünde hasse. Aber ich muss gestehen, ein Mensch der mir böse ist, den kann ich auch nicht als Menschen lieben. Diese Liebesgebote finde ich überhaupt am allerschwersten überhaupt. Ja klingt alles leicht, man soll einander lieben ... aber in der Tat ist das verdammt schwer, gerade bei denen, die man nicht besonders mag und erst Recht bei denen, die einem böses wollen. Da gehört schon was zu. Und naja, soweit bin ich noch nicht.
Und natürlich hast du Recht damit:
"Niemand hat irgend jemandem garantiert, dass es leicht ist, "Gottes Reich zu sehen" ?"