Die Legende des King of Pop Michael Jackson
02.09.2010 um 21:37
Du hast Dir ein Michael Jackson Tattoo auf Deinen linken Oberarm stechen lassen?
Ja, das ist ein Michael-Tattoo, ich denke von der „Bad Tour“, wo er „Wann Be Startin´Something“ singt. Ich habe schon immer über ein Michael-Tattoo nachgedacht. Sich Menschen tätowieren zu lassen, die noch leben, fand ich ein bisschen komisch. Ich habe Tattoos von Jesus oder Maria. Michael war schon zu seinen Lebzeiten eine Legende, aber ich denke, Legenden, Religionen und so sollte man erst tätowieren lassen, wenn diese in der Ewigkeit sind. Als Michael dann von uns gegangen ist, war mir sofort klar, dass ich es machen werde. Ich habe nach einem schönen Motiv gesucht und habe es mir sofort stechen lassen. So habe ich ihm für meine Karriere gedankt, als Zeichen der Anerkennung, denn ohne Michael wäre ich nicht 10 Jahre im Musikgeschäft dabei. Es ist ganz sicher und es ist mir bewusst, dass es so ist. Ich habe mir das Tattoo etwa 2 – 3 Monate nach seinem Tod stechen lassen.
Du merkst erst immer, wie sehr man einen Menschen liebt, wenn er nicht mehr da ist. Ich hätte nie gedacht, dass es mir so weh tut und so verletzt, dass Michael gestorben ist. Ich habe wirklich sehr, sehr gelitten. Auch heute leide ich teilweise noch, wenn es Sachen über Michael gibt, die emotional sind. Wenn man die Videos sieht oder man Zusammenschnitte seiner besten Szenen anschaut. Ich habe das immer noch nicht so richtig verkraftet, denn ich war ein Leben lang davon begeistert. Länger als jeder Cousin, jede Cousine, weil Michael halt
jeden Tag da war. Er war wie ein Bruder, wie eine Schwester, eine Mutter oder ein Vater. Er war in meinem Leben jeden Tag da. Es war so, als ob er mit uns allen unter einem Dach lebte. So war Michael jeden Tag da.
Dass er plötzlich nicht mehr da war, das hat mich unfassbar verletzt. Auch als die Nachricht kam, dass er im Krankenhaus ist, habe ich mir im Internet die Finger Wund getippt, habe alle Fernsehkanäle angemacht, auch aus den USA, Internetstreams angeschaut. Ich habe zu Gott gebetet, bitte lasse ihn nicht sterben. Es gab immer wieder die Meldungen, er sei im Koma, man wüsste nicht was los ist, er hätte eine Herzattacke bekommen, es solle ihm wieder besser gehen. Es war ein totales Durcheinander. Als dann die Nachricht kam, dass er gestorben ist, habe
ich mich ins Auto gesetzt und bin einfach losgefahren. Ich rauche eigentlich nicht. Aber ich habe mir eine Schachtel Zigaretten gekauft und die ganze Packung geraucht, obwohl ich Nichtraucher bin. Das habe ich damals auch schon einmal gemacht, als Italien gegen Deutschland in der Fussball-WM gespielt hat. Ich habe dann angefangen zu rauchen, um den Stress abzubauen. Das ist komisch, ich habe mir die Zigaretten gekauft und im Auto „Will You Be There“ angehört. Ich weiß nicht wieso, es war der eine Song, den ich hören wollte. Und ich habe es laut mitgesungen. Ich habe stark geweint und bin über eine Stunde sinnlos durch die Gegend gefahren. Ich musste erst einmal runter kommen. Bin dann nach Hause gekommen, es war für mich einfach nicht wahr. Ich habe an den Tagen danach sehr viel geweint, auch bei der Trauerfeier, als ich„This Is It“ gesehen habe – ich habe den Film dreimal im Kino gesehen –mir sind die Tränen heruntergelaufen. Der Mann war einfach ein Genie, ein unglaublich guter Mensch.
Was mich am meisten aufregt, ist, dass die Leute einfach nicht verstehen, dass viele Menschen ihn einfach ignorieren und nicht sehen wollen, dass er ein guter Mensch war, dass er jemand war, der niemandem etwas antun würde. Die ganzen Idiotien, die über ihn erzählt worden sind.
Wenn Michael noch leben würde und du ihn jetzt treffen würdest, was würdest Du ihm sagen?
Das ist eine schwere Frage. Man kann einfach nicht soviel sagen, wenn man Michael sieht. Man ist einfach total geflasht. Ich weiß nicht. Ich würde einfach mit ihm die Zeit verbringen, einfach nur so mit ihm an einem Tisch sitzen und über alles reden. Über Dinge, die man nicht weiß,über sein Leben, was ohne die Kameras abgeht. Es ist total schwer, das zu beantworten. Ich habe ihm damals in Berlin gesagt, danke für alles, vielleicht würde ich es ihm noch einmal sagen. „Michael, danke dafür, dass Du mir meinen Weg gezeigt hast.“ Ohne ihn wäre ich nie Musiker geworden und hätte auch nie die Leidenschaft entwickelt, die er in mir zum Brennen brachte.
Was ist Deine persönliche Botschaft an die Michael Jackson Fans?
Ich denke, genauso wie es bei Elvis Presley auch der Fall ist, genauso wie er gefeiert wird müssen wir Michael weiter feiern, nicht trauern, wir müssen feiern. Das ist wichtig. Weiter seine Musik unter die Menschen bringen. Ihn weiterhin den King of Pop sein lassen, obwohl er leider nicht mehr da ist. Wir müssen seine Botschaft weitergeben, an unsere Kinder und deren Kinder und so weiter. So dass dieser großartige Künstler und großartige Mensch niemals in Vergessenheit gerät. Ich bin mir aber ganz sicher, das kann nicht passieren, weil, egal in welchen
Club Du gehst, mindestens einmal am Abend läuft „Billie Jean“ oder „BeatIt“, also, Michael ist schon zu Lebzeiten eine Legende gewesen und so soll es auch immer bleiben. Wir müssen dies weitergeben. Wir brauchen Michael, für die Dinge, für die er verurteilt worden ist, nicht zu verteidigen. Ich denke, Michael hat sich immer selbst sehr gut verteidigt, obwohl er so schwach und zerbrechlich dargestellt wurde. Michael war ein sehr, sehr starker Mensch, denn die Dinge, die er erreicht und gemacht hat, die kann man nicht als schwacher Mensch ertragen. Von meiner Seite werde ich immer wieder Michael in der ganzen Welt und auch in den Medien mit großer Liebe repräsentieren. Ich habe im Oktober 2009 den Sat.1 Tanzwettbewerb mit „Smooth Criminal“ gewonnen, auch als Botschaft an Michael. Ich habe beim Sieg so viele Tränen vergossen, weil ich das Gefühl hatte, da schaut einer zu und ist stolz, dass man das gemacht hat. Das werde ich immer wieder machen, egal in welcher Sendung ich bin und egal, wo es die Möglichkeit gibt, über Musik zu reden, da ist Michael bei mir immer an vorderster Front. Die Michael Jackson Fahne wird von mir immer ganz, ganz hochgehalten.