Clodmilla schrieb:Stromkosten sparen..mein Mann glaubt, dass das unsere Zukunft sein wird.. waschen, wenn der Strom grade günstig ist. Er meint, da kommt noch einiges auf uns zu.
Ja, das denke ich ebenso. Wir sind viel zu sorglos mit den Ressourcen umgegangen, das können wir uns nicht mehr leisten.
Eine Lösung wird Autarkie sein müssen. Es ist illusorisch, zu denken, man könne völlig unabhängig von anderen Staaten werden. Daher sind Verträge und Übereinkommen wichtig.
Trotzdem hat die Geschichte immer wieder gezeigt - auch in der jüngsten Vergangenheit - dass es unklug ist, sich auf andere zu verlassen und sich von ihnen abhängig zu machen. Man muss also unbedingt dahin kommen, dass zumindest die kritische Infrastruktur ohne Hilfe von außen aufrechterhalten werden kann - zu jeder Zeit.
Clodmilla schrieb:Beide haben schon fast zu Beginn ihrer Lehre über 1000 Euro netto verdient und sie sparen sich deshalb brav Geld an.
Das ist viel, da hat sich wohl einiges getan. Ich habe umgerechnet ein paar hundert Euro im Monat an Lehrlingsentschädigung verdient. Dass ich Matura hatte, hatte darauf auch gar keinen Einfluss.
Clodmilla schrieb:ein finanziell sorgenfreies Leben für Teenager ... meine Tochter erklärt mir ständig, sie hat kein Geld.
Na wenn sie alles spart, ist klar, dass ihr kein Geld zum Ausgeben (aka vertranscheln) bleibt. 😉
Clodmilla schrieb:Bei mir daheim war das anders. Ich wäre nie so unterstützt worden und musste früh ausziehen, weil meine Mutter als verdeckte Narzisstin im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Mein Vater wollte das nicht. Mir war dann immer klar, dass ich es mit meinen Kindern anders mache.
Wir sind alle in gewissem Ausmaß auch Produkte unserer Kindheit und unserer Erziehung. Daher verstehe ich dich da sehr gut.
Meine persönliche Einstellung und Erfahrung zum Thema Geld ist jedoch, dass man den Umgang damit nur auf die harte Tour lernt. 🤷♀️
Sprich: man muss auch mal tüchtig auf die Nase fallen, damit man Geld zu schätzen lernt. Dazu ist es aber nicht nötig, komplett bankrott zu werden. Es reicht ja schon, wenn man dann eben einen Monat lang kein Geld zum Fortgehen, kein Geld für neue Schuhe, kein Geld für Internet am Smartphone hat. Zu leicht sollte man es meiner Meinung nach Kindern und Jugendlichen auch nicht machen, indem man ihnen alle Kosten fürs tägliche Leben bezahlt.
Clodmilla schrieb:Meine Mutter hat ständig geerbt und mir hat sie erklärt, ich muss ausziehen, weil ich auf ihre Kosten spare und daheim nicht erwachsen werde. Ich habe trotz Matura nicht gut verdient, es aber trotzdem geschafft... halt mit viel Eigenleistung gebaut. Mein Mann hatte ähnliche Erfahrung daheim.
Wenn sie dir alles bezahlt hätte und du kostenfrei zu Hause hättest wohnen dürfen, hättest du diesen Biss nicht entwickelt. 🤷♀️ Das ist genau das, was ich meine.
Ich teile die Meinung deiner Mutter dahingehend, dass man nicht richtig erwachsen wird, wenn man zu lange zu Hause im Elternhaus bleibt.
Es ist wichtig, kein Auffangnetz zu haben, um selbständig zu werden.
Man muss auch lernen, sich selbst um die ganzen langweiligen Dinge wie Behördenwege, Bankwege, Beratungstermine, eigene Wohnung, Abschluss von Strom- und Gaslieferverträgen und Versicherungen... zu kümmern. Das muss man aber alles nicht, wenn man zu Hause im warmen Nest sitzt und die Eltern das alles finanzieren 🤷♀️.
Clodmilla schrieb:Wir wohnen jetzt praktisch in 2 Wohnungen im Haus. Ich koche für alle und mache die Hausarbeit.
Warum lässt du dir die gesamte Arbeit von allen umhängen? Du hast selbst schon mal geschrieben, dass du das eigentlich gar nicht so gerne machst, es aber notwendig ist.
Klar, Hausarbeit muss erledigt werden, wenn man es sauber und ordentlich haben will. Aber warum teilt ihr euch die Arbeit denn nicht auf? Du bist ja keine Vollzeit-Hausfrau, so wie ich das mitbekommen habe.
Für alle kochen ist sinnvoll, aber warum wechselt ihr euch dabei nicht ab? Es schadet niemandem, kochen zu können und zu lernen, wie man für mehrere Personen eine Mahlzeit zubereitet - inklusive Planung und Einkauf der Zutaten.
Clodmilla schrieb:Es ist überhaupt nicht fix, dass sie hier wohnen bleiben möchten. Da sie aber bei Freunden gesehen haben, wie teuer eine eigene Wohnung ist, wohnen sie jetzt mal gerne und zufrieden daheim. Ich koche sowieso lieber für mehr Menschen, wir helfen uns alle gegenseitig.
Ja klar wohnen sie lieber daheim und lassen sich alles bezahlen und sich von dir bedienen. 😎 Blöd wären sie, das aufzugeben.
So wie du das hier gerade erzählt hast, verlangst du von deinen Kindern ja auch null Gegenleistung und schränkst sie auch nicht irgendwie ein durch Regeln. 🤷♀️
Viel bequemer geht es eigentlich kaum noch.
Inwiefern helfen dir deine Kinder, wenn du für alle kochst, die gesamte Hausarbeit erledigst, keinen finanziellen Ausgleich dafür erhältst sondern im Gegenteil deinen Kindern auch noch alles mögliche finanzierst? Ich sehe da keine gegenseitige Hilfe. 🤷♀️ Ich kann natürlich nur von dem ausgehen, was du hier schreibst, ich bin ja nicht live dabei.
Ist natürlich deine Sache. Nachvollziehen kann ich das allerdings nicht (muss ich auch nicht 🤷♀️).
Clodmilla schrieb:Wenn sie später Partner haben, müssen sie nicht hier wohnen. Aber sie haben eine abgetrennte Wohnung, wo Strom und Wasser jetzt schon getrennt sind. Bei uns am Land wohnen Viele mit den Kindern im Haus. Eher ohne Probleme. Man unterstützt sich dann halt als Familie, hat aber genug Abstand.
Ja,
wenn es so läuft, dass man sich als Familie unterstützt und genug Abstand hat.
Erfahrungsgemäß ist das jedoch sehr oft nicht so. Meistens mischen sich die (Schwieger-)Eltern in das Leben der (Schwieger-)Kinder ein und stehen einfach unangemeldet zu unmöglichen Zeiten in der Wohnung und respektieren weder Grenzen noch Privatsphäre. 🤷♀️
Viele Konflikte beim Zusammenleben mit (Schwieger-)Eltern kommen dadurch zustande. Das weiß ich durch die verschiedenen Threads in einem anderen Forum zum Thema Beziehungen. Dort gab es solche Konflikte ständig.
Natürlich ist das nicht aussagekräftig, weil ja nur jene mit solchen Problemen solche Threads eröffnen. Es zeigt aber eine Tendenz, wohin sowas führen kann.
Clodmilla schrieb:Ich würde wegen Einbußen in der Rente niemals auf Kinder verzichten.
Das werden wohl die wenigsten Menschen mit einem drängenden Kinderwunsch machen.
In meiner Wahrnehmung beeinträchtigt ein solcher Kinderwunsch in den meisten Fällen das rationale Denken. Jegliche Bedenken finanzieller Natur oder bei der Partnerwahl werden dem Kinderwunsch untergeordnet, so habe ich das immer wieder beobachtet.
Im Endeffekt endet das in vielen Fällen in Scheidung/Trennung, Alleinerziehenden und finanziellen Einbußen. 🤷♀️ Vor allem die Frauen tragen die finanziellen Nachteile.
Darum bin ich sehr froh, dass ich niemals einen Kinderwunsch hatte. Ich bin im Alter lieber finanziell gut gestellt als Kinder zu haben. Die Pflege muss man so oder so selbst bezahlen, denn die kann man ja auch nicht automatisch den Kindern umhängen, sie müssen ja selbst arbeiten. 🤷♀️ Und ob man später mal einsam ist, hat wenig damit zu tun, ob man Kinder hat. Oft genug vereinsamen ältere Menschen, die sehr wohl Kinder haben - nur besuchen sie diese nicht und kümmern sich auch nicht um sie. Aber auch das wird seine Gründe haben.
Beziehungen muss man eben pflegen und darf sie nicht als selbstverständlich ansehen. Nur wer andere Menschen gut behandelt, kann im Falle des Falles auch Hilfe und Fürsorge erhoffen.
Clodmilla schrieb:Aber ich wollte mir vor den Kindern ein sorgenfreies Leben aufbauen. Es war hart, aber es hat sich ausgezahlt. Ich lebe nicht für die Rente.
Das ist großartig, dafür hast du meine Hochachtung.
Trotzdem solltest du die Rente nicht außer acht lassen. Das sind zum jetzigen Zeitpunkt etwa 20 Jahre, die man irgendwie finanzieren muss. 20 Jahre alt, krank und in Armut stelle ich mir nicht so prickelnd vor, aber schlimmstenfalls kann einem das blühen.