Theoriendiskussion im Fall Liebs

Ich habe heute zum ersten Mal den Beitrag in Zeugen gesucht aus 2012 gesehen.Was dort auffaellt ist,dass

1.Chris hier sagt im Filmbeitrag"Klang ncht wie Frauke,eher apatisch.
2.Das schon beim ersten Anruf klar war,dass etwas nicht stimmen kann.
Deshalb etwas mekwuerdig,dass keine Sprachaufzeichnung genutzt wurde.Es wurde ja von anderen Usern dann immer das Argument gebracht"Es waere da noch nicht klar gewesen,dass Frauke nicht freiwillig weg war.deshalb sei niemand auf die Idee gekommen.Dieses wird hier eindeutig mit den Aussagen von Chris im TV Beitrag wiederlegt.
3.Chris sagt,dass die Gespraeche mit der apathisch klingenden Frauke nur 20-30 Sekunden gedauert haben.Von meinem Standpunkt dann eher noch darunter,wenn man mal psychologisch diese Zeitangabe betrachtet.Man sagt ja schnell auch mal 1-2 Minuten,die dann in Wirklichkeit nur Sekunden sind.
4.Chris sagt in det Sendung,dass sich getroffen worden ist um gemeinsam auf den Anruf zu warten und Fraukes Mutter kurz vorher die Wohnung verliess.
Jetzt waere es wichtig zu wissen,ob dies regelmaessig passierte oder nicht,da ja ein Tag vorher nicht angerufen worden ist.
5.Herr Oestermann erklaert die Fallanalyse,es werde von einem Festhalten im Raum Nieheim ausgegangen.Die Anrufe aus Paderborn seien Ablenkungsmanoever.
Das muss man sich dann mal bildlich vorstellen.50-70 Kilometer Fahrten Hin und Zurueck um 20 Sekunden Anrufe zu taetigen.

@bura007
Das bildliche Vorstellen dieser Szene hilft tatsächlich sehr gut!
Viele denken ja, dass der psychisch Angeschlagene, in Frauke latent verliebte, sie vorher mit psychotropen Substanzen gefügig gemacht habende, weitläufige Bekannte damit Macht demonstrieren und damit Zugeständnisse an Frauke machen wollte.
Nun- das kann man in so einer Situation einfacher, effektiver und risikoärmer haben ;-)

@Tibetdog

man muß das mal im Verhältnis sehen.Das Riskio einzugehen mit seinem Opfer diese Strecken zu fahren,im Verhältnis dazu die Länge der Anrufzeit.

Mal ein Beispiel was selbst 1996 bei der Reemtsma Entführung schon technisch möglich war um Anrufe zu orten.Aus dem Spiegel Archiv.

Da bot sich, im Herbst vergangenen Jahres, eine Frau aus dem Milieu den Hamburger Ermittlern als Informantin an. Sie bestätigte erneut die engen und regelmäßigen Kontakte zwischen Kramer und Drach. Das LKA nahm die Frau ins Zeugenschutzprogramm und bat die niederländische Justiz um Amtshilfe.

Bald darauf rückten niederländische Beamte bei Kramer an und durchsuchten sein Haus in Vaals. Der Drach-Vertraute, der ohnehin davon ausging, daß seine Telefonleitung abgehört wurde, war sich nach der Haussuchung sicher, daß die Polizei seine Räume verwanzt hatte. Die Polizei bestreitet das.

Kramer und Lutz Drach nutzten Handys für ihre Telefonkontakte. Sie verfügten über je zwei Handys, ein offiziell angemeldetes und ein konspiratives. Das im Ausland von Kramer erworbene Handy mit bis zum Jahresbeginn unbekannter Nummer diente ausschließlich für die Verbindung zu Thomas Drach. Lutz Drach und Kramer schalteten es zu fest vereinbarten Terminen an, wenn sie Anrufe erwarteten, sie selbst hatten keine Nummer, um Thomas Drach zu erreichen.

Für alle Apparate erwirkten die Fahnder in Zusammenarbeit mit den holländischen Kollegen eine Telefonüberwachung. Das Anpeilen der offiziell angemeldeten Handys war nicht sonderlich schwer, Kramer hielt sich meistens im Grenzraum von Belgien, Deutschland und den Niederlanden auf und bewegte sich damit im Einflußbereich von drei Funktürmen.

Das Problem bestand darin, die Nummer des konspirativen Geräts zu ermitteln. Als Lutz auf Urlaub in Brasilien weilte und den Freund Kramer auf dem konspirativen Handy in Vaals anrief, gelang es offenbar Fahndern des BKA, das Geheimnis zu knacken.

Zielfahnder, die Lutz in Brasilien beschatteten, stellten die ungefähre Uhrzeit von zwei Drach-Anrufen fest. Daraufhin wurden alle Handy-Gespräche, die in diesen Zeiträumen über die drei in Frage kommenden Funktürme bei Vaals geführt wurden, registriert. Die Schnittmenge der in diesen Minuten eingegangenen Gespräche brachte den Abhörern eine Nummer, die zu Kramers verdecktem Handy passen mußte. Und Bingo: Als die Fahnder die Geheimnummer anpeilten, hörten sie bald darauf tatsächlich die Stimme von Thomas Drach.

Tibetdog schrieb:Das Wesentliche in diesem Fall ist nunmal der 20./21.6.06 ca 22:50-0:48 Uhr.
Der Rest ist mehr als nebulös....

@Tibetdog
Ja für uns Unser hier sicher >>> der Rest nebulös!
Was die Ermittler für eine genaue Faktenlage haben, wissen wir aber eben nicht.

Ich bin nur desweiteren davon überzeugt, dass auch die Ermittler die Tatzeit und den Tatort nicht kennen, was es mMn. sehr schwierig macht, überhaupt jemanden zu 100% als Tatverdächtige/n ausschließen zu können, denn wie soll das überhaupt ohne Tatzeit & Tatortwissen festzustellen sein?

Daher denke ich, dass Personen die eben für die Zeit des 20./21.6.06 ca 22:50-0:48 Uhr ein Alibi vorzuweisen haben, für mich zu fast 100% als Täter/in auszuschließen wären.

nephilimfield schrieb:Wenn man die weglässt, ist es eigentlich ein Fall wie viele andere auch, bei denen ein Mensch vermisst und dann tot im Wald gefunden wurde. Gerade die Kontakte über eine ganze Woche machen ihn so besonders.

@nephilimfield
Nun ja, die Wahrheit hat die Eigenschaft so immer an sich, wenn man sie kennen lernt und erfaßt hat, dass sie NIEMALS im Grunde dann danach für einen kompliziert wirkt.

Die Ereignisse im Fall Frauke Liebs erscheinen uns eben so kompliziert, weil so viel in diesem Fall im Dunklen für uns User liegt. Also wie ein unauflösliches Rätsel. Würde man die Wahrheit aber darüber kennen, so würde auch jeder der diese Wahrheit erfährt danach auch meinen, dass der Fall sicher nicht kompliziert & rätselhaft sei.

Aus dieser Perspektive heraus kann und ist der Fall Frauke Liebs sicher nicht viel anders als alle anderen - aufgeklärten - Kriminalfälle auch, dass scheint nur für uns alles so kompliziert zu sein, weil so vieles an Fakten eben in Unklarheit liegt.

Ich spreche mich auch immer dagegen aus, eine Verdächtigung in i-eine Richtung zu lenken, sondern nur allein die Möglichkeit des Verschwindens von Frauke und ihr Ableben den sogenannten sooo komplizierten Hintergrund, der in der Wahrheit wohl überhaupt nicht kompliziert ist, zu vereinfachen.

Denn es bringt ja nix, tausende Seiten über die Telefonate und deren Umstände zu schreiben, wenn wir doch niemals dadurch auf die wahren Fakten deshalb zugreifen können.

Aber der Fakt, dass der Täter/in am 20./21.6.06 ca 22:50-1:00 Uhr mit höchster Wahrscheinlichkeit mit Frauke zusammen war, diese Wahrscheinlichkeit auch fast 100% erreicht, damit kann man schon was anfangen, ohne dass man sich damit zu weit aus dem Fenster lehnt.

Danach, als dann die SMS/Telefonate passierten, gibt es sehr viel Spielraum für alle möglichen Spekulationen, etwa auch dass Frauke ganz allein telefoniert hat, der Täter möglicherweise gar nicht anwesend war oder er sie bei den Telefonaten bedrohte und und und....

Aber die Möglichkeit, dass der Täter mit dem Verschwinden von Frauke am 20./21.6.06 gar nix zu tun hat, Frauke etwa völlig allein nach Gegend Nieheim fuhr um dort die erste SMS abzusetzen, diese Möglichkeit kann man eher völlig ausschließen, hat ungefähr den absurden Spekulations-Stellenwert als hätten sie Ausserirdische damals entführt.

Einen lieben Gruß,
Doverex

Ich hatte gestern den Gedanken,dass die Fahrt weiterging nach Lübbecke.Dort ist ja Chris seine Clique beheimatet.Vielleicht wurde dort noch gefeiert und es gab dann einen Zwischenfall.
Ich hatte auch einmal gelesen,(finde die Quelle nicht mehr),dass zuerst eine Gruppe von 5 Personen verdächtigt wurde,die etwas mit Drogenschmuggel zu tun hatten.Diese wurden dann aber wieder als unschuldig entlassen.

@bura007

Um diese Uhrzeit noch nach Lübbecke?
Warum die SMS so spät? Auf der Durchfahrt durch Nieheim wäre man ja viel früher gewesen.

Ja,das macht keinen Sinn,außerdem wüsste dann Chris auch wo Frauke gewesen ist.Kann man vergessen diesen Gedanken.-)

Hallo,
danke für die Einladung. Ich schaue mal, was ihr so geschrieben habt.

bura007 schrieb:4.Chris sagt in det Sendung,dass sich getroffen worden ist um gemeinsam auf den Anruf zu warten und Fraukes Mutter kurz vorher die Wohnung verliess.
Jetzt waere es wichtig zu wissen,ob dies regelmaessig passierte oder nicht,da ja ein Tag vorher nicht angerufen worden ist.

Als ich damals AK XY gesehen habe, dachte ich an dieser Stelle: Der Täter wusste, wann die Mutter nachhause geht. Ich glaube, dass diese Stelle einer der Gründe ist, weshalb die Polizei auch zwei Täter in Betracht zieht. Das Ganze ist doch mit einem solchen Aufwand aufgezogen, da wird der Täter doch nicht aus Spaß die Anrufe durchgeführt haben.
Da steckt doch mehr dahinter. Vielleicht noch mehr Planung, als auf den ersten Blick deutlich wird.

@Blondi23,

da ist aber schon einiges von mir ausgesiebt worden durch die Admins..Es fehlen Postings.

@bura007

Oh, ok ich habe es gerade gelesen.

@Blondi23,

dass dieses kein Zufall war,davon gehen wir ja alle aus.Deshalb sucht und apelliert Herr Östermann ja auch an "Mitwisser"wie er es in der Zeugen gesucht Sendung von 2012 ja getan hat.
Inzwischen dürfte da auch von über eine mindestens 2 Täter Strategie nachgedacht werden.

@bura007

Mal ganz ehrlich:
Würde einer von uns es schaffen, ein Entführungsopfer in diesem Zeitraum und mit diesem Aufwand sicher zu verstecken?

@Blondi23,

Warum verstecken? Es wurden doch "Ablenkungsfahrten" von 50-70 km unternommen,dass einmal sogar bei Tage um 20-30 Sekunden Anrufe,(Quelle Chris "Sendung Zeugen gesucht" ZDF 2012) zu tätigen.Das war die damalige Fallanalyse,Täter versteckt Frauke im Raum Nieheim und fährt nach Paderborn um von Nieheim abzulenken.(Quelle Herr Östermann "Sendung Zeugen gesucht ZDF 2012")

@bura007

Verstecken im Bezug auf die Unterkunft von Frauke. Irgendwo muss sie ja gewesen sein.

@Blondi23,

ja irgendwo im Raum Nieheim -)

@bura007

xD
Ja, aber in einem Haus oder einer Wohnung etc.

Ich habe mich ja mal in dem anderen Thread gefragt, wo ich jemanden verstecken würde/könnte und finde es sehr schwer, einen geeigneten Ort zu finden.

@Blondi23,

So sicher brauchte das Versteck nicht sein,da legte der Täter keinen großen Wert drauf,wenn er 50-70 km Fahrten mit Frauke unternommen hat.

@bura007

Aber müsste man nicht ein Gebäude haben, das abgelegen ist, damit niemand sieht, dass man mit FL unterwegs ist? Sofern FL erkannt werden würde.