Vorsichtfalle schrieb:Aus meiner sicht gibt es zwei zentrale unterschiede.
Einmal die deutlich längere nutzung des fahrzeugs
Ich glaube dass die längere Benutzung des PKW etwas mit den Politzeiermittlungen zu tun hatte. Im ersten Fall war es doch klar, wie er vorgegangen ist: Das Auto ev. noch etwas präparieren, dekontaminieren und an einem in die Irre führenden Ort abstellen - Winsen. Damit hatte er prima vom Tatort abgelenkt und konnte hoffen, dass das reicht. Er hat eindeutig bewusst in Kauf genommen, dass das Auto gefunden wird und nicht gleich in Richtung auf ein Tötungsverbrechen ermittelt wurde. Sein Plan ging auch weitgehend auf.
Ich vermute, er wollte im 2. Fall ähnlich verfahren. Aber nun wurden plötzlich ZEITGLEICH die 1. Opfer gefunden, vielleicht musste er sogar das Auto unter höchster Entdeckungsgefahr in Röthen vor den Augen der Polizei wegfahren. Vielleicht stand SEIN Fahrzeug da auch noch irgendwo in der Gegend rum, und er traute ich nicht, zurückzukommen und es wegzufahren - aber das ist Spekulation. Das Ablenken von der Göhrde war nun nutzlos, der Tatort aufgeflogen. Die Gefahr, dass ein Bezug hergestellt wurde, war eminent gegeben. Vielleicht war sich der Täter nicht mehr sicher, ob es bei dieser Lage wirklich schlau sein würde, im bewährten Stil das Auffinden des 2. PKW zu provozieren. Er wusste, dass die Spurenbeseitigung diesmal perfekt funktionieren musste. Er hatte vielleicht auch mitbekommen, dass ihn Leute mit dem Auto gesehen hatten, vielleicht sogar welche, die ihn kannten. Er wusste auch nichts Genaues vom Ermittlungsstand am 1. Tatort, musste ständig mit dem Auffinden der 2. Opfer rechnen, und traute sich eifnach nicht, den Schritt zu tun, das Auto final abzustellen. Hat dann gezögert, gezaudert. Sein Plan war kaputt, und er hatte keinen neuen. War nervös. Vielleicht die Idee gehabt, dass das Auto weniger auffällt, wenn es nicht verlassen rumsteht, sondern mal bewegt wird, um die Auffindung erst einmal zu verzögern. Und dann doch das Auto beherzt abgestellt.
Sollte das Verschwinden von Klara Kuhrt auch dem Täter zuzuordnen sein, war es wieder wie in Winsen. Möglicherweise hat er die Leiche besser versteckt, das Auto ein wenig verschwinden lassen und dann wieder an einem irreführenden Platz weit entfernt von der Region (Flughafen HH) abgestellt. Vielleicht wollte er in Winsen die Idee vermitteln, dass die Reinolds mit der Bahn verschwunden sind. Und hier, dass Frau Kuhrt mit dem Flugszeug das Land verlassen hat.