Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:05
Urteilsbegründung folgt in Kürze. Im Schnelldurchgang. Ging ja fast eine Stunde und Mitschreiben ging nicht...
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:06
Zitat von Sherlock Holmes (nach Arthur Conan Doyle):
„Es ist ein großer Fehler, Theorien aufzustellen, ehe man die Tatsachen und Indizien kennt. Man wird voreingenommen und versucht, die Beweise so zu verbiegen, dass sie zur Theorie passen, statt sie zu benutzen, um eine Theorie daraus zu entwickeln.“
Geschenktipp für so manchen Juristenhaushalt
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:08
Es gibt ein drittes Opfer, die Witwe Amtenbrink.
Frau Amtenbrink wurde weniger grausam als die anderen beiden Frauen umgebracht, vielleicht merkte der Täter nach der Tat dass er die "Falsche" erwischt hatte. Aber auch Frau Amtenbrink wurde in gewisser Weise drapiert aufgefunden mit der Handtasche in den toten Händen.
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:14
Wenn Herr Obst eine solche Plane die dem Zweck diente totes Wild zu transportieren besessen hat,dann hätte man sich diese Plane zeigen lassen und sie untersuchen können. Wenn er eine neue gekauft hätte hätte man das ja wohl auch ermitteln können.
Oder hat man sich das alles gespart, weil man sich nach der Waffenlüge schon ganz sicher war und glaubte auf weiteres Beweismaterial verzichten zu können?
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:16
"Er sagt nicht viel, und was er sagt glauben wir ihm nicht."
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:19
Und wie soll nach Ansicht des Richters Herr Obst seine Frau betäubt haben um sie in der Plane abzutransportieren, so dass sie bauchlings liegenblieb ohne sich zu rühren, ungefesselt?
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:21
Wenn Frau Obst vor ihrer Ermordung auf dem Bauch gelegen hat und dann eingenässt hat, so wären diese Spuren von den Hunden erschnüffelt worden.
Dazu braucht es noch nicht mal speziell ausgebildete Spürhunde die den Uringeruch wahrnehmen konnten..
Mit diesem Wissen kann es sich nicht um das Obstsche Auto gehandelt haben.
Fakt ist dann, dass ein größeres Auto sie gefahren hat womöglich ein Auto mit größerer Ladefläche?
Wurde sie gefesselt dafür? Ich nehme es mal an.
Sie muß ja nicht aus Angst eingenässt haben sondern wurde womöglich irgendwo festgehalten und hatte dann keine Möglichkeit ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen.
Wir wissen nicht welches Märthyrium diese arme Frau mitgemacht hat und es ist einfach eine Schande, dass zu wissen ,dass es evtl doch noch ein anderer Mörder freirumläuft.
Es müßten in ganz Halle alle Autos nochmal auf evtl Urinspuren untersucht werden.
Für einen Hund mit guter Spürnase ein Kinderspiel. Das wäre jedenfalls angebracht gewesen.
Es ist für mich so unlogisch und unverständlich, dass man sich nur auf einen einzigen Menschen eingeschossen hat und nicht wirklich erst mal alles mögliche überprüft hat
Wo bleibt das Mitgefühl vom ehemaligen Liebhaber??
Wie gefühlskalt und pietätlos ist es eine wehrlose bzw. tote Frau noch derart in den Dreck zu ziehen.Wo bleibt die Ethik und die Moral? Darüber kann ich nur noch den Kopf schütteln.
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:23
Die Begründung im Schnelldurchgang, um alle auf den gleichen Stand zu bringen.
Herr Obst litt seit geraumer Zeit unter der Dominanz seiner Frau und dem Umstand, dass sie seit seiner Verrentung maßgeblich für den Lebensunterhalt sorgte. Die Tochter war schon ausgezogen, der Sohn spielte mit dem Gedanken.
Herr Obst wußte von der Affäre, die aber, so Frau Obst nicht bestand, die aber der Grund für die Kündigung im Haushalt Brachvogel war. Frau Obst habe bis zuletzt versucht, die Affäre fortzuführen.
Am besagten Morgen ist Herr Obst seiner Frau nachgefahren und hat sie am Haus M-W-Straße 8 gestellt. Es kam zum Streit, woraufhin Frau Obst aus Angst keine Zeitung mehr eingeworfen hat. Sie fuhr über den Bahnübergang in Richtung Arrode/Steinhauser Weg. Herr Obst (O-Ton Richter Korte) besorgte sich die Waffe von zu Hause oder hatte sie schon dabei und fuhr mit dem Auto hintenrum zum Steinhauser Weg. Dort kam es zum Zusammentreffen. Der Weg sei zwar als Autofahrer länger, aber sie habe ja auch noch Zeitungen ausgetragen.
Er hat sie überwältigt, in sein oder ein anderes Auto verbracht und zur Egge gefahren. Dort tötete er seine Frau mittels Schuß in den Mund. Auf der Fahrt dorthin muß sie derart in Todesangst gewesen sein, daß es zur beschriebenen Einnässung kam.
Um 8:30 Uhr, nicht wie angegeben bereits um 7:30 Uhr bemerkte Herr Obst, daß sowohl das Fahrrad von seiner Frau nicht am Haus und das Auto noch zu Hause war. Mit dem fuhr sie offenbar zur Arbeit nach Bielefeld. Daraufhin habe er sie gesucht. Und die Aktion mit Telefonat Tochter etc. begann.
Auf die naheliegende, weil Jäger, Frage der Polizei, ob eine Waffe fehle, bzw. man sich mal im Hause umsehen könne, willigte Herr Obst ein. Zu dieser Zeit, und der sich anbahnenden Suchaktion der Polizei, war kein Wort darüber, daß eine Waffe fehlen würde, bzw. sich seine Frau mit einer Waffe etwas angetan haben könnte. (Der Richter formulierte es beinahe als Vorwurf, daß Herr Obst die großangelegte Suche starten ließ, ohne gleich reinen Wein einzuschenken, von wegen möglichem Suizids seiner Frau)
Auf der Polizeiwache fragte dann der Sohn den Vater, was denn wohl mit der Waffe unter dem Bett sei. Daraufhin habe er seinen Sohn nach Hause geschickt mit dem Auftrag, die Waffe verschwinden zu lassen. Eben, weil sie illegal sei.
Worauf die Kammer immer wieder zurück kam:
-Die Waffe gehörte Herrn Obst
-Niemand sonst, außer dem Sohn, wußte von dieser
-Sie lag in seinem Zugriffsbereich unter seinem Bett
-Sein Sohn hätte zwar auch Zugriff, aber es sei kein Motiv erkennbar
-Das gleiche gelte für jeden anderen Fremdtäter. Keine Waffe, kein Motiv
Das beharrliche Leugnen der Waffe und seine offensichtlichen Unwahrheiten ließen den Schluß zu, dass er der Täter sei. Und niemand sonst.
Bei Strafbemessung kam zum Tragen, daß Herr Obst keine Vorstrafen hat und im fortgeschrittenen Alter ist. Aus höchstrichterlicher Rechtssprechung muß es für den Verurteilten nach der Haft noch eine Lebensperspektive geben.
Soweit die Begründung aus dem Gedächtnisprotokoll. Alle Angaben sind Aussagen des Richters.
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:27
Mich "wundert", dass es für Richter und Schöffen offenbar ohne Belang war, das es diese grössere Menge schwarzer Faserspuren an der Aussen-und Innnenseite der Jeans und an der Aussenseite der Leggins gab, aber man im kompletten Lebensumfeld von Frau Obst niergendwo diese Fasern fand.
Somit ist eine der interessantesten Spuren einfach hinten über gekippt .
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:27
Danke @Thorhard. Woher kommt die Uhrzeit 8.30 Uhr? Die Suche seiner Frau betreffend?
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Urteil im Tötungsdelikt Gabriele Obst
10.10.2013 um 22:34
Das Einnässen könnte auch auf den Gebrauch eines Elektroschockers hinweisen, er führt zu völligem Kontrollverlust über die Muskulatur.
Und warum sollte Frau Obst gerade die Socken weggeworfen haben, deren Spuren man in der Jeans fand? Socken trägt man normalerweise doch lange bevor man sie entsorgt.
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