Nachdem hier immer wieder von Astralreisen und Nahtoderfahrungen die Rede ist, hab ich mal nach Studien zu dem Thema gesucht und bin fündig geworden:
Relativ neue, größer angelegte Studien zu Nahtoderfahrungen, die von dem holländischen klinisch arbeitenden Kardiologen Pim van Lommel durchgeführt wurden, scheinen die bisherigen neurobiologischen oder neurochemischen Annahmen nicht zu unterstützen.
Internationale Beachtung fand insbesondere seine im Jahre 2001 in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte prospektive Studie über die Nahtod-Erfahrungen von Überlebenden, die einen Herzstillstand erlitten hatten und reanimiert werden mussten. Schlussfolgerungen aus dieser Studie unterstrichen die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Neubewertung der bis zu diesem Zeitpunkt bestehenden Interpretationen zur Entstehung von Nahtod-Erfahrungen und Bewusstsein.
Wikipedia: Außerkörperliche ErfahrungWikipedia: Pim van LommelAuschnitte aus
http://www.theosophie.de/images/stories/pdf/42006-5.pdf"Die bemerkenswerteste Sache ist, sagt Van Lommel, dass seine Patienten solch bewusstseinserweiternden Erfahrungen haben, während ihr Gehirn keine Aktivität registriert. Das aber ist nach dem momentanen Stand des medizinischen Wissens unmöglich. Da die meisten Wissenschaftler glauben, dass das Bewusstsein im Gehirn entsteht, bringt das ein Mysterium mit sich: Wie können Menschen Bewusstsein erfahren, wenn sie während eines Herz-
stillstands (einem klinischen Tod) bewusstlos sind?
In jenem Augenblick sind diese Menschen nicht nur bewusst; ihr Bewusstsein ist sogar weiter ausgedehnt als je zuvor. Sie können extrem klar denken, haben Erinnerungen, die in ihre
früheste Kindheit zurückgehen und erfahren eine starke Verbundenheit mit allem und jedem um sie herum. Und dennoch zeigt das Gehirn überhaupt keine Aktivität!“ Das hat eine Zahl von großen Fragen bei Van Lommel aufgeworfen: „Was ist Bewusstsein und wo ist es lokalisiert? Was ist meine
Identität? Wer macht die Beobachtung, wenn ich meinen Körper da unten auf dem Operationstisch sehe? Was ist Leben? Was ist Tod?“
Um seine Kollegen von der Gültigkeit dieser neuen Ansichten zu über- zeugen, musste Van Lommel zuerst zeigen, dass diese Erweiterung des Bewusstseins eigentlich genau während der Periode des Gehirntods auftrat. Das zu beweisen war nicht schwierig. Die Patienten waren oft in der Lage
genau zu beschreiben, was während ihres Herzstillstands geschah. Sie wussten zum Beispiel genau, wo die Schwester ihre Prothese hinlegte oder was die Ärzte und Familienmitglieder gesagt hatten. Wie könnte jemand, dessen Gehirn nicht aktiv war, solche Dinge wissen?
Nichtdestoweniger behaupten manche Wissenschaftler noch immer, dass diese Erfahrungen zu einer Zeit geschehen müssen, solange noch etwas Gehirnfuktion vorhanden ist.
Van Lommel ist mit seiner Antwort kristallklar:
„Wenn das Herz zu schlagen aufhört, stoppt der Blutstrom innerhalb einer
Sekunde. Dann, 6,5 Sekunden später, beginnt sich die EEG-Aktivität auf-
grund des Mangels an Sauerstoff zu ändern. Nach 15 Sekunden gibt es eine
gerade, glatte Linie und die elektrische Aktivität in der Großhirnrinde ist
gänzlich verschwunden. Den Hirnstamm können wir nicht messen, aber
Versuche bei Tieren haben gezeigt, dass die Aktivität dort auch aufgehört hat.
Darüber hinaus können wir beweisen, dass der Gehirnstamm nicht länger
funktioniert, weil er unsere Grundreflexe reguliert, wie die Pupillenreaktion
und den Schluckreflex, die nicht länger reagieren. Man kann dann jemandem
leicht einen Schlauch in den Hals stecken. Das Atmungszentrum ist auch
ausgeschaltet. Wenn der Patient nicht innerhalb von 5 oder 10 Minuten
wiederbelebt wird, sind seine Gehirnzellen irreversibel beschädigt.“
Er ist sich bewusst, dass seine Feststellungen über das Bewusstsein die orthodoxen
Wissenschaftler herausfordern. Es ist bemerkenswert, dass eine anerkannte wissenschaftliche Zeitschrift wie The Lancet bereit war, seinen Artikel zu veröffentlichen. Aber es ging nicht ohne Kampf. Van Lommel erinnert sich mit einem Lächeln: „Es dauerte Monate, bevor ich grünes Licht bekam. Und dann wollten sie plötzlich, dass er innerhalb eines Tages fertig war.“
Van Lommels Arbeit warf ernsthafte Fragen über die eigentliche Bedeutung von „Tod“ auf: „Bis jetzt bedeutete ‘Tod’ einfach das Ende von Bewusstsein, von Identität, von Leben“, bemerkt er. Aber seine Studie verwirft diese Vorstellung, gemeinsam mit dem vorherrschenden medizinischen Mythos von jenen, die Nahtod-Erfahrungen hatten. „In der Vergangenheit wurden solche
Erfahrungen auf physiologische, psychologische, pharmakologische oder religiöse Ursachen zurückgeführt – wie wegen eines Sauerstoffmangels, wegen der Freisetzung von Endorphinen, Rezeptoren-Blockaden, Todesangst, Halluzinationen, religiösen Erwartungen oder einer Kombination all dieser Faktoren. Aber unsere Forschung zeigt, dass keiner dieser Faktoren bestimmt, ob jemand eine Nahtod-Erfahrung hat oder nicht.“
Van Lommel behauptet, dass das Gehirn kein Bewusstsein erzeugt oder Erinnerungen speichert. Er weist darauf hin, dass der amerikanische Computerwissenschaftler Simon Berkovich und der holländische Gehirnforscher Herms Romijn unabhängig voneinander zu der gleichen Schlussfolgerung kamen: dass es für das Gehirn unmöglich ist, alles zu speichern, was man in
seinem Leben denkt und erfährt. Das würde eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1024 bits pro Sekunde verlangen. Allein eine Stunde Fernsehen wäre für unser Gehirn bereits zu viel. „Wenn man jene Menge an Information speichern möchte – neben den dabei erzeugten Gedankenassoziationen – würde unser Gehirn ziemlich voll sein“, sagt Van Lommel. „Anatomisch und funktionell ist es einfach unmöglich für das Gehirn, ein solches Geschwindigkeitsniveau zu haben.“
Das würde also bedeuten, dass das Gehirn eigentlich ein Informationsempfänger und -vermittler ist. „Man könnte das Gehirn mit einem Fernseher vergleichen, der auf gewisse elektromagnetische Wellen abgestimmt ist und diese Wellen in Bilder und Töne umwandelt.
„Unser Wachbewusstsein, jenes Bewusstsein, das wir während unserer täglichen Aktivitäten haben“, sagt Von Lommel weiter, „reduziert die gesamte vorhandene Information auf eine einzige Wahrheit, die wir als ‘Wirklichkeit’ erfahren. Während der Nahtod-Erfahrungen sind die Menschen jedoch nicht auf ihre Körper oder ihr Wachbewusstsein begrenzt, was bedeutet, sie erfahren viel mehr Wirklichkeiten.“