Vielleicht hat hier einer schon was drüber geschrieben, aber ich finde die medizinischen
"Experimente" übers Bewusstsein vom US-amerikanischen Neuropsychologen Adrian Owen
sehr interessant.
Scott Routley antwortete. Zum ersten Mal seit seinem Verkehrsunfall vor zwölf Jahren. Ohne die Lippen zu bewegen, ohne einen einzigen Muskel seines Körpers zu rühren. Allein mit der Macht seiner Gedanken konnte er mitteilen, dass er nicht unter Schmerzen leidet. "Scott hat uns damit zeigen können, dass er bei Bewusstsein ist", versichert der Neurowissenschaftler Adrian Owen, Leiter des Brain and Mind Instituts an der University of Western Ontario, der den Patienten untersucht hat. Ein bewusster Mensch, gefangen in einem vollständig gelähmten Körper, glaubt Owen.
Routley hatte zuvor trainiert, auf Anweisungen des Neurowissenschaftlers zu reagieren. Wenn er "nein" sagen wollte, sollte er sich beispielsweise ein Tennisspiel vorstellen. "Ja" signalisierte er, indem er in Gedanken durch die eigene Wohnung spazierte. Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomografie (fMRT) konnte Owen dann anhand der unterschiedlichen Hirnaktivitätsmuster die Antworten seines Patienten ablesen - auch auf die Frage nach Schmerzen.
Der 39-jährige Kanadier galt bis dahin als Patient im Wachkoma - wie die heute weltbekannte Amerikanerin Terri Schiavo. Ihr Ehemann hatte jahrelang dafür gekämpft, dass die Ärzte ihre Magensonde entfernen und sie endlich sterben ließen. Nach einem minutenlangen Herzstillstand war ihr Gehirn durch den Sauerstoffmangel schwer geschädigt worden, so ergab später die Obduktion. Jegliches Bewusstsein für sich selbst und ihre Umwelt war seither erloschen. Wie andere Wachkomapatienten öffnete Schiavo zwar die Augen, konnte ihre Umgebung aber nicht wahrnehmen. Sie konnte sich zwar bewegen, aber keine gezielten Handlungen ausführen. Allein in Deutschland liegen Schätzungen zufolge rund 5000 Menschen in diesem nebulösen Zustand zwischen Leben und Tod.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/wachkoma-wie-ein-patient-per-hirnscan-mit-seinem-arzt-kommunizierte-a-868523.htmlAllein die Welt zwischen Leben und Tod ist kaum definiert, und könnte in Zukunft
noch viel mehr über das Bewusstsein bzw das Bewusstsein nach dem Tod sagen.
Immerhin war es möglich mit Leuten zu kommunizieren, die aufgrund von augenscheinlich
fehlendem Bewusstsein als nahezu "Tot" galten.