@-Therion- Der Knackpunkt ist, dass der Mensch dazu neigt nur seine optischen Sinne zu nutzen bzw. diesen die höchste Priorität zuzuordnen.
Jedoch gibt es da schon Unterschiede. Kein Auge ist wie das andere, da gibt es Farbenblindheit in allen Stufen, Kurz- und Weitsichtigkeit und diverse andere Störungen. Wenn ich mit meinen 50% Sehkraft ohne Brille sehen muss, so kann ich natürlich deutlich weniger erkennen als jemand mit gesunden Augen.
Reden wir von Wahrnehmung im Allgemeinen so muss man dann immer von allen Sinnen als Einheit sprechen. Anders geht es nicht.
Der eine riecht feiner, der andere schmeckt schlechter, der nächste sieht schlechter, die nächste hört absolut und wieder ein anderer hat einen besonders feinen Tastsinn.
Erst in der Summe aller Eindrücke kann man überhaupt wagen zu behaupten man hätte etwas wahrgenommen und wer etwas wahrnehmen will muss auch alle Sinne benutzen, sonst ist das nichts Halbes und nicht Ganzes.
Ich glaube es geht auch nicht darum, dass jeder Mensch alles und jeden exakt gleich wahrnimmt, das geht rein biologisch und ist auch unnötig.
Selbst, wenn der eine den Tisch als braun beschreibt und der andere ihn als lila, so bleibt es ein Tisch. Beide werden irgendeine Art von Holzgeruch riechen, das Material erfühlen können, usw.
Da wir aber niemals genau wissen können wie nun die Wahrnehmung im Detail bei einem anderen ist, so ist es eben die Summe der Teilwahrnehmungen durch die Sinne, die das Wahrgenomme zweier Personen in einer großen Schnittmenge vereinen.
Im Bezug auf mysteriöse Dinge wie Geister, so fehlt mir persönlich eben diese Summe der Sinne, um sie auch als wahrnehmbar zu beschreiben.
Man hört immer wieder, dass Menschen einen Geist spüren oder sehen. Jedoch, kann man einen Geist auch riechen, hören und schmecken? Und vor allem alles gleichzeitig?
Solange man nur einen oder zwei Sinne verwendet, so ist das in keiner Form eine relevante Wahrnehmung.
Ich weis, dass jetzt die Kritik kommen wird, dass man Licht doch auch nicht schmecken oder riechen kann? Dazu ist meine Auffassung, dass wir Licht zwar primär nur mit den Augen wahrnehmen und durch ein Axiom einfach davon ausgehen, dass es nun wirklich real ist, aber es gibt eben noch die Kausalitäten, die man bei der Wahrnehmung beachten muss.
Viel Licht sorgt für Wärme, folglich riecht zum Beispiel die Luft auch anders. usw.
Was mir bei der Geisternehmung eben fehlt sind genau solche Aussagen. Wenn der Geist da ist, riecht man etwas, schmeckt man etwas oder klingt etwas anders als vorher bzw. gibt es Rückschlüsse durch Kausalitäten, die eben für solche Veränderungen sorgen?
Etwas nur zu sehen ist einfach ungenügend, um wirklich sagen zu können, dass es real ist.