Die Auserwählten?
27.03.2011 um 19:02
Zitat: scarletta;
dan wären wir ja alle Auserwählte oder ?
Ja.
Wir sind alle Auserwählte.
Die hier zur Diskussion gestellte These zu "den Auserwählten" ist schon im Ansatz so deutlich fehlerhaft, dass sie im Ergebnis auch nur falsch sein kann.
Es wird der Begriff "Auserwählte" in absoluter Ausschließlichkeit religiös und negativ skizziert und seziert und das dann zudem noch in völliger Eindimensionalität, um dann _sich selbst die Schulter klopfend_ zu dem Ergebnis zu kommen, dass die "Auserwählten" wohl nur ganz ein mieses Volk sein können.
Wir alle sind Auserwählte.
Zunächst einmal sind wir zum Leben auserwählt.
Unter unzähligen Menschen, Gelegenheiten, Eizellen, Spermien, ist es eine einzige auserwählte Fusion, die JEDEN von uns zum Leben erweckte - und zu etwas Besonderem, zu einem Individuum machte.
Alleine das ist schon ein Wunder, das uns einen Moment innehalten lassen sollte.
Weg von dieser wunderbaren Metaebene, gibt es dann massenhaft ganz banale Beispiele, welche die Eingangsthese gar nicht zu berücksichtigen gedenkt.
- Menschen wurden zu den "Auserwählten" von Gesellschaften oder Kulturen, um ihnen als Opfer zu dienen und mussten häufig sehr qualvolle rituelle Tode sterben.
- Unter 20 Bewerbern, ist der eine der Auserwählte, der den begehrten Job bekommt.
- In der Familie kann es der Enkel sein, der auserwählt wird, um das Familienunternehmen fortzuführen.
- Jeder Beziehungspartner ist der Auserwählte unter mehreren guten Möglichkeiten und lockenden Angeboten.
- Die Lottofee, hat sich den einen Spieler unter Millionen auserwählt.
-Ich empfinde mich gerade auserwählt, hier meinen Beitrag verfassen zu sollen.
u.s.w.
Wir alle sind auserwählt zu leben und eine Seele zu haben.
Das anzuerkennen, muss man nicht mal spirituell, religiös oder sonst wie glaubend sein.
Auch, wenn niemand so recht weiß, was genau die Seele ist, so fühlt sie doch jeder in sich selbst und wird sie kaum negieren oder verleugnen wollen.
Und nun kommen wir dann zum Ausgangspunkt zurück und sollten fragen, von welchen "Auserwählten" reden wir hier?
Von denen, die sich im spirituellen Sinne selbst als "auserwählt" bezeichnen, oder denen, die von Anderen in herabwürdigender Absicht als "die Auserwählten" bezeichnet werden?
Ich spräche da nämlich von älteren/alten und weisen Seelen.
Wie im irdischen Leben auch, werden wir klein und unwissend geboren.
Damit beginnt im irdischen Sinne ein Leben, in dem man erfahren und lernen wird, man wird erkennen und reifen und so gibt es dann die "Alten", die Lehrer der "Jungen? sind.
Im spirituellen Sinne, dürfte das nach meiner Theorie sehr ähnlich sein.
Eine Seele (aus welchem Äther sie auch sein mag) ist anfänglich klein und unwissend und so haben wir vielleicht mehrere Leben, verschiedene Dimensionen, Zeit und Raum zu durchlaufen, wie Schul- und Lehrjahre zu absolvieren, damit unsere Seelen weise werden.
So passiert es dann, dass vielleicht manche Seelen von uns bereits das Abitur in der Tasche haben, während andere Seelen noch in den Kindergarten gehen.
Die mit Abitur sind bereits weiser als die im Kindergarten, jedoch noch längst nicht so weise, wie die erfahrenen und gereiften Dozenten, denen der Abiturient demnächst an der Uni gespannt lauscht und von ihnen lernt und erfährt und damit erkennt und reift.
(Ich hoffe, dass dieses Sinnbild auch den ganz jungen Seelen unter uns verständlich ist. ;-))
Wir wissen nicht, was Seele ist, wir wissen nicht, was sie hier soll, woher sie kommt oder wohin sie geht.
Aber wir wissen, dass wir alle auserwählt sind, eine Seele zu haben.
Und wenn man sie entwickelt, ihr Freiheit zur Entfaltung lässt, sie nicht in enge Mauern irdischen Denkens sperrt und so auf ein Staubkorn im Universum begrenzt, wenn man sie bildet und pflegt, dann wird sie irgendwann reif genug sein, das zu erkennen und zu wissen, was über das irdisch eng begrenzte Wissen hinaus geht und Mehrdimensionalität immer komplexer ermöglicht - Unendlichkeit.
Auch dazu sind wir alle "Seelen" auserwählt.
Es sind lediglich einige Seelen im Hier und Jetzt schon älter und reifer _ein paar Schritte voraus_, um mehr erkannt zu haben und wissen zu können als andere (von denen sie dann gerne verächtlich als die "Auserwählten" diskutiert werden...).
Ich möchte abschließend betonen, dass es sich bei meinem Beitrag ausschließlich um meine persönliche, jedoch sehr sachlich und logisch argumentierte These handelt, die ebenso wenig Anspruch auf absolute Wahrheit erheben kann, wie jede wissenschaftliche, religiöse oder individuelle Theorie.
Was "Wahrheit" ist, weiß nämlich nicht der Geringste unter uns.