Mythen: Können das wirklich alles Märchen sein?
18.12.2009 um 20:10Ich bin momentan kreativ ein wenig unausgelastet... mein Bücherbestand will ich nicht zum dritten mal komplett durchlesen, die malerischen Projekte sind für Weihnachten schon alle abgeschlossen, an der Uni ist es momentan ein wenig winterschläfrig und Weihnachtsbaum & Kekse backen füllt mich irgendwie nicht aus... muss halt hier einen Teil der überschüssigen Energie abgetippt werden ;)
@subgenius
hehe.. das Werbeplakat ist klasse :D
Bei meiner Wahl der zu wählenden Parteien habe ich die Violetten nicht mal gesehen, geschweige denn informiert und bin gerade sehr amüsiert, dass es die gibt. Und warum violett? Gilt Violett nicht als die Farbe der sexuell Unbefriedigten? ^^
Und zum Rumpelstielzchen, bzw Schrumpelstielchen, diese Interpretation war mir auch geläufig. Zumindest ist mir klar, warum ich das Märchen schon als Kind nicht abhaben konnte. Wobei dieses echt mit am zotigsten ist. Und von sowas sollen Kinder was lernen Oo
Am 25. Dezemeber läuft auf dem ZDF übrigens eine Doku über Engel... ma schauen was da breitgetreten wird.
@porschey
Wo man sowas lernt... gute Frage. Die begeisterung zu den Märchen stammt von einem wundervoll illustrierten Märchenbuch, mit dem man mich köderte aus eigener Motivation lesen zu lernen. Wie meine Oma wusste, muss der Dealer den Junkie nur mit dem richtigen Stoff anfixen.. hehe.
Ansonsten liegts wohl zum einen viel an der Kunstgeschichte, da man ja auch dort viele Bilder interpretieren muss.. und eine Hausarbeit musste ich eben über ein Schneewittchenbild von Hans Makart schreiben, da habe ich angefangen mich damit zu befassen. Wobei ich bei Schneewittchen zB. besonders den Apfel interessant fand... sie beißtin den Apfel und ist vergiftet. Na, woher kennt man das? Bibel? Genesis? Eva isst vom Baum der Erkenntnis und bekommt dafür die Erbsünde. Schneewittchen fällt in Ohnmacht und wird erst wieder durch den Kuss des Prinzen erweckt - auf einfach: Sie hat ihre erste Menstruation und nur indem sie mit einem Mann schläft und Kinder bekommt, ist sie nicht mehr sündig, sondern wieder auf "Gottes Pfad".
Ab da fand ichs lustig und hab mir immer mal wieder ein Märchen zu Gemüte geführt und es versucht zu ergründen, teilweise dazu auch Ausstellungen besucht und ich glaube es gibt eine zweiteilige Dokumentationreihe die dazu mal im ZDF lief. Höchst informativ und man schüttelt echt nur noch den Kopf ^^
Bei Bildern ist es übrigens genauso... wenn du raus hast, was dahinter steckt, amüsierst du dich köstlich. Vor allem bei Werken aus der Renaissance, wo augenscheinlich meditative, christliche Szenen dargestellt werden und der Maler sich einige ironische Kleinigkeiten erlaubte, die dem ganzen Spaß einen völlig neuen Kontext geben... da Vinci war dadrin zB ein Meister. Der malte übrigens beim letzten Abendmahl nicht die gute Magdalena zu Rechten von Jesus wie im daVinci-Code vermutet wird, sondern wenn man sich etwas mehr mit seinen Werken beschäftigt, erkennt man das gleiche Model, das ihn auch - ich glaube - beim Johannes dem Täufer als Model gedient hat. Dieser übrigens war Gerüchteweise der Geliebte von daVinci, wohl seiner Zeit eine ziemliche Dramaqueen und soll daVinci erpresst haben, er würde ihn wegen Knabenschändung anzeigen, wenn er nicht was springen lässt. Von der Angetrauten des Heilands zur schwulen Hure (oder ist Stricher der korrekte Fachausdruck?).. so könnten Bildprotagonisten auch Karriere machen ^^
@redmamba94
@katecross
Sorry, ich war noch nie gut darin mich kurz zu fassen - ich bin auch so eine Labertasche und lege wert drauf, meine Argumentation entsprechend Sarkastisch mit sozialkritischen Seitenhieben zu verzieren... ich hoffe nur, es wird nicht langweilig ^^
@Ilvi
Stimmt, da spricht du echt was an. Allerdings ist das vor allem hier in Deutschland ziemlich problematisch, denn die meisten von "unseren" Mythen und Sagen wurden im Mittelalter von der Kirche dermaßen unterdrückt, dass sie fast vergessen sind und die Reste davon eben nur noch in den Märchen von Grimm, der Nibelungensage und einigen lokalen Sagengestalten wie der Loreley erhalten sind.
Werwölfe und Vampire dagegen haben, soweit ich weiß, ihren Ursprung weiter östlich, wobei der Werwolf zumindest im Mittelalter auch hier populär wurde. Wobei ich diese beiden Vertreter noch nahezu am uninteressantesten finde, es sind nur diejenigen, die man bisher am erfolgreichsten auf die komerzielle Schlachtbank führen konnte. Aber zB. ist der Ursprung der Hexe wesentlich interessanter, meiner bescheidenen Meinung nach.
Der Werwolf zumindest kann viele Quellen haben. Das geht wie gesagt von Höhlenmalereien (bei denen ich den Ursprung sehe), zum Gilgamesch-Epos, die Egil - Saga, die Edda mit dem Fenriswolf, die griechische Mythologie bei Ovid der König Lykaon nach dem Hollywood sie Lykaner nennt, sogar die Szene von Romulus und Remus die von einer Wölfin großengezogen werden haben was davon. Da mitteleuropa nunmal lange primär christlich geprägt worden ist, kann es durchaus sein, das die Kirche sich dieses Motiv genommen hat und es verteufelt hat um den Menschen Angst zu machen (das passierte sehr oft - zB. Luciferus, ein römischer Gott des Morgensterns der Künste und der Wissenschafte. Ich glaube der wurde am meisten "verteufelt" haha). Wusstest du zum Beispiel, das Tollwutkranke auch als Werwölfe bezeichnet wurden? Die Tollwut wird vom Biss eine Tieres übertragen (na?), der Erkrankte hat keine Kontrolle über seine Muskeln und hat mit spastischen Krämpfen zu rechnen (sieht wohl aus als wenn etwas in einem steckt und raus will), der Erkrankte beginnt zu beißen und beginnt Angst zu haben vor Wasser (wegen Schluckkrämpfe) und man kann durch eine Zahnfleischrückbildung auch erkennen, wie sich das Gebiss in das eines Tieres verwandelt. So, nun hast du einen ambitionierten Dorfpriester der einen solchen Fall hat, diagnostiziert gezielt eine Werwolfinfizierung, versucht fachmännisch dem Patienten den Teufel auszutreiben der ohne Zweifel eine Strafe Gottes ist, weil der junge Mann mit 5 mal einen Apfel von Nachbars Baum genommen hat, bringt ihn durch die Austreibung um, was aber nicht wirklich schlimm ist, da seine Seele ja für die Ewigkeit dadurch gerettet ist. Das ganze spricht sich im Dorf rum, zu den Nachbardörfernm in der ganzen Region, von einem Mund zum Anderen, jeder setzt dem Hören-und-Sagen etwas drauf. Und dem Priester ist es natürlich gelegen, denn der Wolf, ein heiliges Tier vor allem der nordgermanischen Religion wird somit zum Bösewicht und treibt noch mehr gläubige Schäfchen in die Arme der wartenden Mutter Kirche.
Wenn ich das ganze nun auch mit Vampiren durchexiszieren soll, fürchte ich das ich wieder mit dem Vorwurf rechnen muss, das ich meinen Thread etwas überziehe ^^
@la_chouette
Ich habe da ähnliche Ansichten. Ein Wolf tötet keine Menschen aus Spaß und lässt die zerfetzt in der Gegend liegen. Das ist als ginge man zu Mäces, kauft sich paar Burger, zerkrümmelt und zerfetzt die fachmännisch, verteilt sie im Raum und geht dann wieder. Gutes Essen lässt man eben nicht verkommen. Vor allem hört sich dieses Fell was nach Paris gebracht wurde, aweng nach eine Atrappe an, ähnlich einen Wolpertinger, wo vielleicht ein Fachkundiger etwas aus ein-zwei Hirschen und nem Wolfsfell gezimmert hat, um die Angelegenheit zu vertuschen und das Volk zu beruhigen. Bleibt aber auch für mich die Frage, nach diesen Motiven. Sollte man von diesem Fall ausgehen, tippe ich nach wie vor auf einen Serienmörder mit mit einem oder mehren abgerichteten Hunden auf Menschenjagt ging. Hat man damals eigentlich auch untersucht, ob sich an den Opfern sexuell vergangen wurde?
@subgenius
hehe.. das Werbeplakat ist klasse :D
Bei meiner Wahl der zu wählenden Parteien habe ich die Violetten nicht mal gesehen, geschweige denn informiert und bin gerade sehr amüsiert, dass es die gibt. Und warum violett? Gilt Violett nicht als die Farbe der sexuell Unbefriedigten? ^^
Und zum Rumpelstielzchen, bzw Schrumpelstielchen, diese Interpretation war mir auch geläufig. Zumindest ist mir klar, warum ich das Märchen schon als Kind nicht abhaben konnte. Wobei dieses echt mit am zotigsten ist. Und von sowas sollen Kinder was lernen Oo
Am 25. Dezemeber läuft auf dem ZDF übrigens eine Doku über Engel... ma schauen was da breitgetreten wird.
@porschey
Wo man sowas lernt... gute Frage. Die begeisterung zu den Märchen stammt von einem wundervoll illustrierten Märchenbuch, mit dem man mich köderte aus eigener Motivation lesen zu lernen. Wie meine Oma wusste, muss der Dealer den Junkie nur mit dem richtigen Stoff anfixen.. hehe.
Ansonsten liegts wohl zum einen viel an der Kunstgeschichte, da man ja auch dort viele Bilder interpretieren muss.. und eine Hausarbeit musste ich eben über ein Schneewittchenbild von Hans Makart schreiben, da habe ich angefangen mich damit zu befassen. Wobei ich bei Schneewittchen zB. besonders den Apfel interessant fand... sie beißtin den Apfel und ist vergiftet. Na, woher kennt man das? Bibel? Genesis? Eva isst vom Baum der Erkenntnis und bekommt dafür die Erbsünde. Schneewittchen fällt in Ohnmacht und wird erst wieder durch den Kuss des Prinzen erweckt - auf einfach: Sie hat ihre erste Menstruation und nur indem sie mit einem Mann schläft und Kinder bekommt, ist sie nicht mehr sündig, sondern wieder auf "Gottes Pfad".
Ab da fand ichs lustig und hab mir immer mal wieder ein Märchen zu Gemüte geführt und es versucht zu ergründen, teilweise dazu auch Ausstellungen besucht und ich glaube es gibt eine zweiteilige Dokumentationreihe die dazu mal im ZDF lief. Höchst informativ und man schüttelt echt nur noch den Kopf ^^
Bei Bildern ist es übrigens genauso... wenn du raus hast, was dahinter steckt, amüsierst du dich köstlich. Vor allem bei Werken aus der Renaissance, wo augenscheinlich meditative, christliche Szenen dargestellt werden und der Maler sich einige ironische Kleinigkeiten erlaubte, die dem ganzen Spaß einen völlig neuen Kontext geben... da Vinci war dadrin zB ein Meister. Der malte übrigens beim letzten Abendmahl nicht die gute Magdalena zu Rechten von Jesus wie im daVinci-Code vermutet wird, sondern wenn man sich etwas mehr mit seinen Werken beschäftigt, erkennt man das gleiche Model, das ihn auch - ich glaube - beim Johannes dem Täufer als Model gedient hat. Dieser übrigens war Gerüchteweise der Geliebte von daVinci, wohl seiner Zeit eine ziemliche Dramaqueen und soll daVinci erpresst haben, er würde ihn wegen Knabenschändung anzeigen, wenn er nicht was springen lässt. Von der Angetrauten des Heilands zur schwulen Hure (oder ist Stricher der korrekte Fachausdruck?).. so könnten Bildprotagonisten auch Karriere machen ^^
@redmamba94
@katecross
Sorry, ich war noch nie gut darin mich kurz zu fassen - ich bin auch so eine Labertasche und lege wert drauf, meine Argumentation entsprechend Sarkastisch mit sozialkritischen Seitenhieben zu verzieren... ich hoffe nur, es wird nicht langweilig ^^
@Ilvi
Stimmt, da spricht du echt was an. Allerdings ist das vor allem hier in Deutschland ziemlich problematisch, denn die meisten von "unseren" Mythen und Sagen wurden im Mittelalter von der Kirche dermaßen unterdrückt, dass sie fast vergessen sind und die Reste davon eben nur noch in den Märchen von Grimm, der Nibelungensage und einigen lokalen Sagengestalten wie der Loreley erhalten sind.
Werwölfe und Vampire dagegen haben, soweit ich weiß, ihren Ursprung weiter östlich, wobei der Werwolf zumindest im Mittelalter auch hier populär wurde. Wobei ich diese beiden Vertreter noch nahezu am uninteressantesten finde, es sind nur diejenigen, die man bisher am erfolgreichsten auf die komerzielle Schlachtbank führen konnte. Aber zB. ist der Ursprung der Hexe wesentlich interessanter, meiner bescheidenen Meinung nach.
Der Werwolf zumindest kann viele Quellen haben. Das geht wie gesagt von Höhlenmalereien (bei denen ich den Ursprung sehe), zum Gilgamesch-Epos, die Egil - Saga, die Edda mit dem Fenriswolf, die griechische Mythologie bei Ovid der König Lykaon nach dem Hollywood sie Lykaner nennt, sogar die Szene von Romulus und Remus die von einer Wölfin großengezogen werden haben was davon. Da mitteleuropa nunmal lange primär christlich geprägt worden ist, kann es durchaus sein, das die Kirche sich dieses Motiv genommen hat und es verteufelt hat um den Menschen Angst zu machen (das passierte sehr oft - zB. Luciferus, ein römischer Gott des Morgensterns der Künste und der Wissenschafte. Ich glaube der wurde am meisten "verteufelt" haha). Wusstest du zum Beispiel, das Tollwutkranke auch als Werwölfe bezeichnet wurden? Die Tollwut wird vom Biss eine Tieres übertragen (na?), der Erkrankte hat keine Kontrolle über seine Muskeln und hat mit spastischen Krämpfen zu rechnen (sieht wohl aus als wenn etwas in einem steckt und raus will), der Erkrankte beginnt zu beißen und beginnt Angst zu haben vor Wasser (wegen Schluckkrämpfe) und man kann durch eine Zahnfleischrückbildung auch erkennen, wie sich das Gebiss in das eines Tieres verwandelt. So, nun hast du einen ambitionierten Dorfpriester der einen solchen Fall hat, diagnostiziert gezielt eine Werwolfinfizierung, versucht fachmännisch dem Patienten den Teufel auszutreiben der ohne Zweifel eine Strafe Gottes ist, weil der junge Mann mit 5 mal einen Apfel von Nachbars Baum genommen hat, bringt ihn durch die Austreibung um, was aber nicht wirklich schlimm ist, da seine Seele ja für die Ewigkeit dadurch gerettet ist. Das ganze spricht sich im Dorf rum, zu den Nachbardörfernm in der ganzen Region, von einem Mund zum Anderen, jeder setzt dem Hören-und-Sagen etwas drauf. Und dem Priester ist es natürlich gelegen, denn der Wolf, ein heiliges Tier vor allem der nordgermanischen Religion wird somit zum Bösewicht und treibt noch mehr gläubige Schäfchen in die Arme der wartenden Mutter Kirche.
Wenn ich das ganze nun auch mit Vampiren durchexiszieren soll, fürchte ich das ich wieder mit dem Vorwurf rechnen muss, das ich meinen Thread etwas überziehe ^^
@la_chouette
Ich habe da ähnliche Ansichten. Ein Wolf tötet keine Menschen aus Spaß und lässt die zerfetzt in der Gegend liegen. Das ist als ginge man zu Mäces, kauft sich paar Burger, zerkrümmelt und zerfetzt die fachmännisch, verteilt sie im Raum und geht dann wieder. Gutes Essen lässt man eben nicht verkommen. Vor allem hört sich dieses Fell was nach Paris gebracht wurde, aweng nach eine Atrappe an, ähnlich einen Wolpertinger, wo vielleicht ein Fachkundiger etwas aus ein-zwei Hirschen und nem Wolfsfell gezimmert hat, um die Angelegenheit zu vertuschen und das Volk zu beruhigen. Bleibt aber auch für mich die Frage, nach diesen Motiven. Sollte man von diesem Fall ausgehen, tippe ich nach wie vor auf einen Serienmörder mit mit einem oder mehren abgerichteten Hunden auf Menschenjagt ging. Hat man damals eigentlich auch untersucht, ob sich an den Opfern sexuell vergangen wurde?