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Das Voynich-Manuskript

1.609 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Buch, Mysteriös, Manuskript ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Voynich-Manuskript

08.04.2009 um 21:38
Da steht auch was von einer "Universalsprache", die jeder lesen kann in "New Atlantis". Vielleicht hats ja auch was damit zu tun :)


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Das Voynich-Manuskript

08.04.2009 um 22:33
@Jiska
Also Online konnte ich nix davon finden, dass die beiden Bacons verwandt sind. Allerdings war Familie Bacon glaub ich ein schon damals älteres Adelsgeschlecht, und wenn sich jemand in einem Kloster profilieren konnte, kanns gut sein, dass da durchaus eine Verwandtschaft besteht. Ist aber reine Theorie ^^

Ist aber trotzdem ein urlustiger Zusammenhang, der VM Autor wohl auf englischen Schinken stand. Aber mal als Gedankenspiel: Angenommen, Roger Bacon hatte Mikroskopähnliche Geräte erfunden, beobachtete den Mikrokosmos (der pflanzliche Teil) schreibt sein genaues Wissen über die Linsen nieder (Sternenkartenteil) und durch die Rückschlüsse dadrauf, erfindet er Badekuren und gibt da praktische Tips für den Alltag (Anatomische Sektion) mit. Das alles schreibt er in sein Notizbüchlein und dieses landet später bei Francis Bacon, kann das mysteriöserweise entziffern (oder schreibt das Notizbuch ab und verschlüsselt die Schrift) und fühlt sich vor allem durch den anatomischen Bereich inspiriert und schreibt dadruch die erste Utopie, die sich direkt auf Platons Atlantis bezog (damals glaubte man übrigens, das Amerika Atlantis ist, aber die Südseeinsel Bensalem bleibt rein fiktiv als Kulisse für seine politischen Ideen). Eben nur als Gedankenspiel, ohne jede wissenschaftliche Fundierung.

Übrigens, der erste Besitzer des Voynich-Manuskriptes, der nachgewiesen werden kann, ist Jakub Horčický z Tepence, da sein Name vorne drin steht. Da er da den Adelstitel verwendet und es historisch belegt ist, wann ihm dieser Verliehen wurde, kann das Manuskript also frühstens 1608 in seinen Besitz gelangt sein. Was definitiv genug Raum für die Theorie mit dem Mikroskop lääst und auch einige veröffentlichte Essays von Bacon.


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 10:10
@Nachtloewe
Hört sich doch eigentlich gar nicht mal so abwegig an find ich :)
Langsam glaube ich immer mehr, dass es entweder "nur" eine Art Notizbuch ist oder wirklich etwas mit New Atlantis zu tun hat.
Ich kann mir gut vorstellen, wenn man etwas zum ersten Mal sieht (Mikroskopie), dann zeichnet man es so wie etwas was man kennt. "Es sieht aus wie kleine Wesen in einem Fluss" zum Beispiel.
Oder es stammt aus Francis Bacons Feder, vielleicht eine Version von "New Atlantis" in einer eigens dafür entwickelten Universalsprache. Hat Tolkien ja auch gemacht ;) Und bei Star Trek gibts ja auch erfundene Sprachen, klingonisch usw. mit Schrift und Grammatik. Wäre ja auch gar nicht mal so abwegig im Zusammenhang mit der Sprache die in New Atlantis erwähnt wird... Oder er wollte ein "atlantisches" Buch schaffen, so eine Art Lexikon oder so.


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 10:40
@Jiska
Also die Theorie, dass man unbekannte Pflanzen usw. als etwas "bekanntes" darstellt, halte ich auch für ziemlich möglich. Wobei ich ja eher zu dem Schluss tendiere, dass es eine Abschrift von einem solchen Notizbuch sein könnte, denn gerade die "Sternenkarten" und die "Anatomischen" Sektionen wirken doch recht verklärt, bzw. mysthifiziert.

Deine letzte These, dass dieses Buch eine Art "atlantisches Buch" sein soll, finde ich am interessantesten. Wie gesagt, zu dieser Zeit glaubte man, man habe Atlantis in America wiedergefunden und Bacon ist nachweislich in den Genuss gekommen, die damals wieder auflebenden Griechischen Schriften der großten Philosphen zu lesen, unter anderem wohl auch die Utopie Atlantis von Platon. (Übrigens gilt Bacon als einer der Kanidaten, denen das Werk von Shakespeare zugeschrieben wird. Allerdings stößt diese Theorie auf eher wenig Anklang). Jedenfalls könnte es ja durchaus sein, dass Bacon zur Untermauerung seines New-Atlantis-Werkes, das Voynich-Manuskript entweder selbst herstellte oder herstellen ließ und dazu eine Sprache komplett neu erfand, damit seine Behauptung von der "universellen atlantischen Sprache" auch dadruch noch gestützt wird.
Vielleicht stellte er sich das folgendermaßen vor: Das Voynich-Manuskript kommt an den englischen Hof, alle Gelehrten scheitern an der Übersetzung, bis Bacon es bedächtig durchblättert und (da er ja den Schlüssel kennt) aus dem Stehgreif dadraus vorlesen kann und in diesem angeblich uralten altantischen Relikt, die damals hochaktuellen Forschungsergebnissen der Mikrobiologie stehen mit Abbildungen der modernsten Geräten, die gerade erfunden wurden: dem Mikroskop.
Damit wäre auf jedenfall sein New-Atlantis eingeschlagen wie eine Bombe und er zur absoluten Autorität auf dem Gebiet geworden. Würde auch ein wenig zu der Zwielichtigen Gestalt von Bacon passen finde ich, da er ja wohl schon bei einem Putch-Versuch gescheitert ist und nebenbei wohl noch einige Gerüchte über seine homosexuellen Neigungen am Hof die Runde machten.
Die politisch notwendigen Beziehungen zu so einem Auftritt wären jedenfalls dagewesen, denn sein Vetter, Robert Cecil war der oberste Sekretär am elisbethanischen Hof, auch wenn Elizabeth Cecil nicht leiden konnte und ihn mit dem Spitznamen "Pygmäe" rief.

Übrigens, noch einen tollen Abschnitt bei Wikipedia gefunden:
Verblüffend sind die Ähnlichkeiten mit Bacons Namensvetter Roger Bacon, der drei Jahrhunderte früher lebte und zu Beginn des 17. Jahrhunderts völlig vergessen war. Roger machte vier offendicula der Erkenntnis aus, die uns den Weg zur wahren Naturerkenntnis versperren: Respekt vor Autoritäten; Gewohnheit; Abhängigkeit von den Meinungen der Menge; Unbelehrbarkeit unserer Sinne; sie decken sich fast vollständig mit den idola. Auch prophezeite Roger – wie Francis Bacon – der menschlichen Erfindungskunst eine unabsehbare Entwicklung. Weiter: die Naturbeobachtung und das Experiment seien der einzige Weg zum gesicherten Wissen: sine experientia nihil sufficienter sciri potest (ohne Erfahrung kann man kein hinreichendes Wissen erlangen). Anders als sein Namensvetter, der fruchtbarer Forscher und Erfinder war, war Francis Bacon jedoch kein Mann der Praxis.


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 10:57
@Nachtloewe
Mit den politischen Hintergründen würde alles sogar noch mehr Sinn machen :)

Hatte gestern auch noch ein bisschen was über die beiden Bacons gelesen und auch schon festgestellt dass die sich gar nicht mal so unähnlich waren.

Mir gefällt der Gedanke, dass F.B. das VM geschaffen hat... Wie du schreibst als Untermauerung und vielleicht auch damit er hohes Ansehen erlangt.
Jedenfalls denke ich nicht, dass das VM einen außerirdischen Ursprung hat oder Pflanzen usw. beschreibt, die es irgendwann einmal gegeben hat. Im Moment erscheint es mir plausibel, dass es eine Mischung aus Forschungsergebnissen, einer Menge Phantasie und einer Portion Geltungssucht ist.


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 11:10
@Jiska
Mit dieser Synthese bin ich auch sehr zufrieden, vor allem da es so gut zur Natur des Menschen passen würde. Aber es ist einfach schade, das wir absolut null beweise für unser Gedankengerüst haben :(


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 11:24
/dateien/mt29371,1239269046,schriftenOriginal anzeigen (0,6 MB)

@Nachtloewe
Ja das finde ich auch sehr schade...

Hab grad noch mal ein bisschen geforscht (soweit es mein nörgelndes Baby zugelassen hat ;)).

Habe einen Schriftvergleich gemacht: links VM - rechts FB - unten EVA-Alphabet (Das EVA-Alphabet wurde 1997 von Gabriel Landini und René Zandbergen konstruiert, um eine einheitliche Transkriptions-Grundlage zu erschaffen, die dann mit dem dafür geschaffenen EVA-Hand1-Fonts dargestellt werden kann.). Man kann Ähnlichkeiten erkennen, aber mag auch sein dass ich nur Ähnlichkeiten sehen will... :)


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 11:34
@Jiska
Najaaa... beide Schriften sind etwas schnörkellastig *g*
Aber mich sprechen beide eher aufgrund ihrer Ästethik an. Die EVA Schrift wirkt meiner Meinung nach etwas Barock mit ihren großen Anfangsbuchstaben und ganz leicht arabisch, weil manche Buchstaben miteinander verbunden zu sein scheinen.
Während ich das Voynich-Schriftbild eher an das elbische erinnert mit den eher "runden" linie und ausbrechenden linien nach oben und unten (wobei Voynich eher nach oben als nach unten geht ^^)

Ich bin leider kein Schriftexperte, hoffe das ist halbwegs veständlich ausgedrückt. Aber das ist ne Sache, über die kann man sich herrlich den Kopf zerbrechen, wenn man der Hausarbeit fröhnt ^^


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 11:41
@Nachtloewe
Ich denke ein Schriftexperte könnte wirklich mehr dazu sagen, die können ja sogar erkennen wenn jemand seine Schrift verstellt.
Das VM soll ja auch von zwei Personen geschrieben worden sein meine ich, man kann wohl irgendwo einen Unterschied sehen in der Schrift. Habe ich aber noch nicht selber angeschaut und ich weiß auch grad nicht mehr wo ich das mal gelesen habe.


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 11:50
@Jiska
Ah, tut mir leid -.-
Ich hab mich verlesen und damit die rechte Seite für die Eva-Schrift gehalten, anstatt die von F.B. Also streich mein letztes Post, der ist dann folglich Unsinn ^^

Also es gibt wirklich Buchstaben, die sich einander ähnlen, so in Führung und Schwung. Andererseits würde ich als Laie echt nicht sagen, dass die beiden den gemeinsamen Autor haben. Könnte aber durchaus aber auch an der beschaffenheit der Schrift liegen. Das VY wirkt ja eher Notizartig, während die Handschrift von FB ja auf einem offiziellen Dokument zu sein scheint, und daher wohl in bester "sonntags-schreibschrift" zu sein scheint.

Und die Sache mit den zwei Schriften.. nagut, das dürfte nachzuprüfen sein, wenn man entsprechende Stelle findet.


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 12:01
@Nachtloewe
Naja, es sind ja andere Buchstaben und das VM kommt mir vor als wäre es in "Druckschrift" geschrieben (kann das nicht anders beschreiben ;)). Bei mir gibts auch Unterschiede zwischen Schreib- und Druckschrift und ich denke wenn ich kyrillisch schreiben würde, säh das auch etwas anders aus als wenn ich deutsch schreibe :)

War auch nur so eine Idee von mir mit der Handschrift, deswegen hatte ich grad mal nach einem handschriftlichen Dokument von FB gesucht.
Werd auch gleich noch mal schauen ob ich das mit den zwei Autoren finde.

Sind wir eigentlich die einzigen die hier noch etwas schreiben? ;)


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 12:04
Steht bei Wiki:

Nach den Untersuchungen von Prescott Currier in den 1970er Jahren lassen sich zwei oder mehrere Schreiber und Schriftstile unterscheiden. Neuere Analysen stellen die Richtigkeit dieser Beobachtung in Frage. Ein Handschriftenexperte, der das Manuskript in Augenschein nahm, konnte nur eine Hand erkennen.

Dann war ich wohl nicht ganz up to date :)


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 12:31
@Jiska
Wir sind zumindest die einzigen, die hier miteinander diskutieren und rumphantasieren :)
(wenn auch auf einer guten Basis wie ich finde ^^)

Das mit der Handschrift von Bacon will ich nicht ausschließen. Könnte durchaus so sein, dass er in einer Art "Druckschrift" schreibt und sich deswegen nicht wirklich viel aus seiner Handschrift rauslesen lässt.

Bei mir ging der Gedankengang eher in die Richtung, dass Bacon ein vielbeschäftigter Mann war, denn er war ja auch als ein ziemlich hoher Anwalt am Hofe tätig und hatte damit wohl eine Kanzlei mit Schreibstube und allem drum und dran. Könnte mir da schon fast eher vorstellen, dass er diesen Geheimcode entweder erfand, oder erfinden lies, die Unterlagen dazu einem vertrauenswürdigen Lakaien gab mit einer Sonderprämie und der das dann verfasst hat. Würde in meinen Augen besser zu der Person passen, die ich mir unter Bacon vorstelle ^^

Denn auch wenn das mit den 2 Autoren nicht stimmt, glaube ich sogar, das es damals schon Leute gab, die Anhand der Handschrift feststellen konnten, wer was geschrieben hat (natürlich mit entsprechenden Proben.) Und angenommen, seine "Präsentation" von dem VM wäre nicht so gelaufen wie er das wollte, sondern man hätte das Buch als Hochwerk der schwarzen Magie oder ähnliches abgetan, wäre es doch ziemlich ratsam gewesen, wenn man Bacon unter keinen Umständen damit in Verbindung bringen sollte als Urheber


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 12:40
@Nachtloewe
Ich könnt mir aber auch vorstellen, dass FB sich nachts in sein Kämmerlein eingeschlossen hat und bei Kerzenschein das VM "ausgeheckt" hat (etwas übertrieben dargestellt... :D). Es hätte ja ein Risiko sein können, wenn jemand davon weiß, wenn er wirklich vorhatte damit einen großen Coup zu landen... Vielleicht hatte er auch einfach Spaß daran und es war eine Art Hobby diese Schrift und Sprache zu erfinden. (Apropos Sprache, wüsstest du nicht auch gerne wie es sich anhört wenn man das VM vorlesen würde?!)
Leonardo da Vinci hat ja auch heimlich Leichen auseinander genommen ;) Vielleicht dachte FB auch, dass man so etwas lieber heimlich und selber machen sollte, denn wem kann man schon so sehr vertrauen wie sich selber...? Aber stimmt schon, er hätte das Risiko abwägen müssen, dass seine Schrift erkannt wird.

Schön dass hier mal wieder Leben in den Thread gekommen ist, das VM beschäftigt mich nämlich schon ziemlich lange :)


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 13:02
@Jiska
Francis Bacon, wie er in seinem stillen kämmerlein bei Kerzenlicht über ein Schreibpult gebeugt einen Text mithilfe eines Schlüssels in die VM-Schrift überträgt, ansonsten ein klimmendes Feuer im Kamin und im Hintergrund sieht man das nächtliche neblige London, ausdem der Tower aufragt... defintitiv gut vorstellbar ^^

Mein Gedanke, dass er einen Lakaien beauftragt haben könnte das zu schreiben, leite ich daher, dass Bacon ja eher der große Theoretiker war, nicht unbedingt ein praxisorientierter Mensch. Und einen Lakaien hält man entweder durch Erpressung im Zaum oder zu gegebener Zeit wird der einfach schnell und diskret aus dem Weg geschafft. Solche Morde am Hofe waren damals doch recht üblich. Also im Verborgenen wird diese Aktion dann defintitiv gelaufen sein. Es bleibt eben nur die Frage nach dem Wem und Wann ^^

Mir kommt beim spülen auch die ganze Zeit die Szene in dem Sinn, wie Bacin bei seinem großen Coup aus dem Voynich-Manuskript vorliest, in Plunderhosen und mit Halskrause vor Elizabeth herstolziert und mit einer Hand das Buch hält, mit der anderen, den Zeigefinder erhoben, wild gestikuliert, während Elizabeth hinter einem Fächer ein Gähnen unterdrückt (mit ihrem Spionagenetz, das noch auf Heinrich VIII zurückgeht, hätte die von einer solchen unternehmung wahrscheinlich gewusst) und mit einer Hofdame über die neusten sexuellen Eskapaden von Bacon mit einem Stallknecht amüsiert. (aber das gehört defintitiv ins Reich der Fiktion ^^)

Kann man das VM überhaupt hören? Ich meine, eine Schrift zu erfinden ist schon schwer genug, aber dazu noch eine passende Sprache? Ob der wirklich so weit gedacht hat? Interessieren würde es mich defintitiv


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 13:12
@Nachtloewe
Vielleicht sollte ich für mich einfach beschließen, dass genau das und nichts anderes hinter dem VM steckt :) Sonst macht man sich ja sein Leben lang bekloppt.

Also heut zu Tage kann man das VM wohl nicht laut lesen, zumindest nicht korrekt. Es gibt nur so eine Art Umschrift in lateinische Buchstaben, aber auch das sieht eher nach Zungenbrecher aus ;) Wenn er sich da richtig hineingesteigert hat, dann hat er bestimmt auch überlegt wie man seine "atlantische Universalsprache" sprechen kann :) Klingt bestimmt ein bisschen wie russisch und klingonisch zusammen :D

Ich glaub man könnte sogar die Lösung bzw. den Schlüssel finden, wenn man wüsste dass es genau so gewesen ist wie wir uns ausmalen...

P.S.: War Homosexualität damals nicht irgendwie normal?! Oder hab ich da falsche Vorstellungen...? ;)


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 13:26
@Jiska
Zumindest passt es so halbwegs in die Weltgeschichte rein, ohne ein verlorenes Volk zu finden, Inseln mit mysteriöser Botanik aus dem Meer zu heben oder gar Völker anderer Planeten zu importieren.

Aber wir könnten nun ab da weiter fabulieren, wie das Manuskript zum böhmischen Hofpharmazeuten Jakub Horcicky de Tepenec gekommen ist ^^

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein bekannter Ästehtiker aus England eine Sprache erfunden hätte, die wie Zungenbrecher klingt. Der hätte wohl eher wie Tolkien was melodisches, erhabenes Machen wollen, passend zu dem aufgeklärten Weltbild was er in seinem Atlantis beschreibt, vielleicht was aus französisch und wallisisch (was auch nicht gerade zungenbrecherfrei ist, aber einen herrlichen Klang hat)

Homosexualität in der Renaissance - schweres Thema glaub ich. In England, Frankreich und Norditalien war man zu der Zeit da halbwegs liberal. Ich glaub als Adeliger in England war das nur mit empfindlichen Geldstrafen belegt und galt allgemein eher als "ungesittet" (so wie schlechte Tischmanieren). Ähnlich wars auch in Italien, wobei einem dort noch der kirchliche Prozess gemacht werden konnte, was glaub ich sogar von Peitschenhieben bishin zu Todesstrafe ging. In Frankreich wars schon immer etwas anders... Ich glaub ein Sohn von Katharina de Medici, der Herzog von Anjou, war auch dafür bekannt, das er gerne mal Frauenkleider trug, sich oft mit einer Schar junger Männer "vergnügte", sich ständig wusch, pafimierte, ölte, salbte und puderte und Ohrringe bei Männern in Mode brachte. Könnte aber auch sein, das er einfach viel von seinem Großvater Franz geerbt hat, und alles vernaschte, was einen Puls hat.
Wie es in Deutschland genau ausgesehn hat, weiß ich gar nicht, weil alles in Städten organisiert war (und dazu noch das aufkommende Luthertum, bzw damals schon voll entfacht), und alle etwas unterschiedliche Rechtsauffassungen hatten.
Aber ich denke in Spanien unter der Inquisition war da Todesstrafe, und das die Calvinisten, Puritaner, Evangelisten in den Hochzentren Belgien/Niederland und Schweiz auch in der Frage nicht besser waren als die Inquisition (schließlich halten die sich wortgetreu an die Bibel und da steht Sodomie bei den Sünden doch weit oben)

Ist aber historisch grad nicht genau nachgeschlagen, sondern so wie es meiner Meinung nach gewesen sein könnte ^^


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 13:48
@Nachtloewe
Hier stehen einige interessante Dinge, vielleicht kennst du die Seite ja auch schon :)
http://voynich.tamagothi.de/category/hacking/ergebnisse/
http://voynich.tamagothi.de/category/spekulation/zeichnungen/

Zu Jakub Horcicky de Tepenec werd ich mir mal Gedanken machen, soweit bin ich noch nicht ;) Muss jetzt erst mal meinen Kleinen füttern. Bin also erst mal ein bisschen afk, bin aber später bestimmt wieder da.
Ich wüsste gar nicht wie ich eine Sprache zu einer Schrift erfinden soll... Kann mir aber gut denken, dass es eine Mischung aus bekannten Sprachen sein könnte, zumindest vom Klang her :) Vielleicht findet man dazu ja auch etwas in "New Atlantis". Hab gestern nur eine englische Version gefunden und obwohl ich ganz gut Englisch verstehe hab ich doch so einiges leider nicht verstanden und es fällt schwer den Text zu überfliegen.

Ich glaub ich will gar nicht wissen was da damals alles hinter verschlossenen Türen vor sich ging... ;) Wer mit wem und wie...


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Das Voynich-Manuskript

09.04.2009 um 14:39
@Nachtloewe
Aus Wikipedia:

Wegen seiner ausgezeichneten theoretischen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen mit dem Anbau, der Verwendung und Wirkung von Heilkräutern übernahm er später die Verwaltung des Botanischen Gartens des Jesuitenkollegiums in Prag. In diesem Garten baute Horčický Heilkräuter an, aus denen er diverse Tinkturen und den sogenannten Theriak destillierte.

Theriak war eine ursprünglich als Antidot entwickelte Arznei, die im Mittelalter als Universalheilmittel gegen alle möglichen Krankheiten und Gebrechen verwendet wurde und heute noch – jedoch mit abgewandelter Rezeptur und Indikation – hergestellt wird.

Renaissance
Die bedeutendste Fabrikationsstätte für Theriak war Venedig.
[...]
Inzwischen war die Zutatenliste auf bis zu 300 Ingredienzien angewachsen und die Herstellung erforderte eine ausgeklügelte, an magische Riten erinnernde Behandlung.


Vielleicht ist es ja auch "nur" das Rezept für Theriak...
Man könnte mal die Zutatenliste durchgehen und nach Ähnlichkeiten suchen.
Wikipedia: Zitwerwurzel Das sieht ja auch ziemlich "seltsam" aus :)
Vielleicht sind die Pflanzenzeichnungen sehr "schlampig" gemacht worden, weil nur der Verfasser selber wissen musste (oder wissen sollte) um was genau es geht und vielleicht hat er auch die Zeichnungen "codiert" indem er Teile besonders hervorgehoben oder mehrere Pflanzen kombiniert hat. Die Sternenkarten könnten dazu gedient haben, dass die Mixtur nur zu bestimmten Zeiten gebraut werden sollte und die Badebilder könnten Anwendungen darstellen...


Auch noch eine Gemeinsamkeit:
Der unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Jakob (Jakub Horcicky de Tepenec) wurde im Kindesalter als Küchenjunge in das Krumauer Jesuitenkolleg aufgenommen.

Dort (Jesuitenkolleg Nobile Collegio Mondragone) wurde es (VM) 1912 von Wilfrid Michael Voynich entdeckt, der es zusammen mit etwa 30 anderen wertvollen Manuskripten den Jesuiten abkaufte.


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Das Voynich-Manuskript

15.04.2009 um 11:29
So, sorry, über Ostern etwas die Seele baumeln lassen ^^

Also an die Sache mit der Rezeptliste glaube ich weniger, denn wie gesagt, wurde das Buch schon von einigen Botanikern durchgesehn und kaum eine Pflanze konnte identifiziert werden, nicht mal entfernt. Da halte ich die Idee, das es schlampe Zeichnungen von Mikroskopsichtungen sind, wesentlich plausibler.
Der Gedanke bei der Verschlüsselung der Pflanzen ist natürlich reizvoll. Warum sollte man den Text so aufwendig verschlüsseln, wenn man daneben klar definierte Pflanzen zeichnet? Dafür gäbe es meiner Meinung nach folgende Gründe: Man verschlüsselt auch die Pflanzen (allerdings nicht mal ne idee, wie man die verschlüsseln kann) - oder man bildet etwas ab, das an sich so fremdartig ist, das es für aussenstehende unerkennbar ist (was ich ja favorisiere) - oder man denkt sich möglichst obskure gewächse aus, malt sie daneben um das ganze als botanisches Werk zu tarnen.

Über den Gedanken mit dem Theriak müsste ich erst nachgrübeln, aber das geht weit in die mittelalterliche Alchemie und sollte eigentlich für die Mönche damals eher zu den heiklen Freizeitbeschäftigungen gehören. Vor allem, wenn ich mich recht erinnere, die Jesuiten, die Krieger Gottes.

Wie das Buch von England zu dem Jesuitenkollege gekommen sein soll, wäre echt abendteuerlich. Denn nach dem Bruch von England mit der katholischen Kirche, waren praktisch alle Engländer als exkommunizierte Feinde anzusehn und gerade der eher militant-fantatische Jesuitenorden.
Wenn ich mich nicht täusche, haben einige Jesuiten auch des öfteren mal versucht, einen Mordanschlag auf Elizabeth auszuführen.


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