Link: beinecke.library.yale.eduMysteriöses Voynich-Manuskript
28. Juni 2008, Kategorie Bücherregal, Schlagwort Geheimnis
Seit Jahrhunderten versuchen Wissenschaftler vergeblich, den Inhalt des mysteriösen Voynich-Manuskripts zu entschlüsseln. Es ist eines der der rätselhaftesten mittelalterlichen Handschriften, die der amerikanische Antiquar Wilfried Voynich 1912 in einem italienischen Jesuitenkolleg entdeckt und gekauft hat. Wahrscheinlich ist das Werk im Zeitraum zwischen 1450 und 1520 entstanden, wie aufgrund der Kleidung und des Haarschnitts der im Buch abgebildeten Menschen abgeleitet werden kann. Der Verfasser des Voynich-Manuskripts ist bis heute nicht bekannt. Eine Annäherung an das Manuskript versucht der Voynich-Blog.
Über den Inhalt des mysteriösen Manuskripts rätselten unzählige Wissenschaftler seit seiner Entdeckung: Es scheint offenbar in einer fremden Sprache verfasst zu sein, neben aus dem arabischen und dem lateinischen entlehnten Buchstaben erscheinen im Text auch völlig unbekannte Schriftzeichen. Hinzu kommen diverse grob ausgeführte Illustrationen aus einer Fantasiewelt wie: Pflanzen oder badende Frauen.
Der Linzer Physiker Andreas Schinner hält die bisherigen Thesen für falsch. Es handle sich vielmehr um ein Werk ohne einen tieferen Sinn, berichtete er in der Fachzeitschrift “Cryptologia” (Bd. 31, S. 95, 2007). “Es deutet vieles daraufhin, dass es sich um das Produkt eines Algorithmus handelt”, sagte Andreas Schinner im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Der Physiker stützt seine These auf verschiedene Textanalysen des handgeschriebenen, mehr als hundert Blätter umfassenden Werkes. Andreas Schinner legt sich nicht darauf fest, dass die Handschrift überhaupt keinen tieferen Sinn besitzt, da der Algorithmus vorwiegend Zufallselemente enthält, aber nicht ausschließlich aus solchen besteht.
Im Jahr 2003 hat bereits der britische Psychologe und Computerwissenschaftler Gordon Rugg die These aufgestellt, dass der Voynich-Text aus der Feder eines Schelms stammen könnte. Er schuf mit einer auf eine Silbentabelle gelegten Schablone unverständliche Fantasietexte, die dem Voynich-Manuskript verblüffend ähnelten. Diese Methode war bereits im Mittelalter bekannt und wurde zum Verschlüsseln von Texten eingesetzt. Gordon Rugg verdächtigt den Mathematiker John Dee oder den Alchemisten Edward Kelley der Urheberschaft. Beide hatten sich im 16. Jahrhundert am Hof des Kaisers Rudolf II. von Habsburg (1552-1612) in Prag aufgehalten, in dessen Besitz sich das in Pergament gebundene Manuskript später befand. Heute gehört es der amerikanischen Yale-Universität (engl., mit hochauflösenden Scans aller Blätter) in New Haven Quelle www.fundstücke.de
Die Blätter (engl) yale Universtität
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