@Incurabel Meine Güte, das wäre ja eine Sensation !
Ich weiß leider nicht, wie genau da der wissenschaftliche Weg ist, von daher kann ich mir auch noch vorstellen, dass die mit einer Veröffentlichung warten, bis alles restauriert und übersetzt wurde und eine Fälschung ausgeschlossen ist. Ich warte jedenfalls gespannt auf Neuigkeiten !
Wikipedia: AtthidographJedenfalls ist auf Wikipedia erklärt, was man sich etwa in der Richtung vorzustellen hat. Ums kurz zusammenzufassen, eine annalytische Sammelung von mehreren Autoren, die versucht haben die Stadtgeschichte von Athen zu verfassen. Wenn ich das richtig lese, greift man dabei auch auf weit zurückliegende Historiker wie zB. Herodot zurück, aber auch auf mündliche Überlieferung und auch auf Hörensagen. Wiki schreibt dazu auch folgendes:
Mythische Begebenheiten wurden von den Atthidographen behandelt, als wären sie historische Ereignisse gewesen, die Darstellung entsprechend an eine historisierende Erzählweise angeglichen. Ziel war am Ende immer die Behandlung der jüngst vergangenen Historie, zumeist aus einer persönlichen politischen Haltung heraus, die bereits die Darstellung des Mythos und der älteren Vergangenheit beeinflusste
Hast du bei dieser Führung zufällig auch erfahren, ob dieses Schriftstück älter ist als das der berühmte Atlantis-Dialog von Platon? Das würde dem ganzen doch eine komplett neue Bedeutung geben.
@ScienceKitten Darf ich fragen, aus welchem Grund du über Lemuria recherchierst? (so aus reiner, persönlich Neugier
:) )
Aber deine Frage beschäftigt mich auch nun gerade, wie es genau mit den Lemuren aussieht.
Da ich dazu gerade auch keine Lösung an der Hand habe, stelle ich doch mal ein paar Lösungswege auf:
1. Wer war zuerst da?
Der Lemur in Indien, in Ostafrika oder in Madagaskar?
Theoretisch gesehen, weiß man etwa, wann sich die genetischen Linien von den Arten Lemur und Microebus und Otolemur getrennt haben, und wann sich Lemur und Microebus getrennt haben (ersteres vor ca. 63 Millionen Jahren, zweiteres vor etwa 40 Millionen Jahren). Also sollte man doch anhand von Fossilienfunden feststellen können, wo sich die heutigen Lemuren grundsätzlich entwickelt haben. (Da ich erst am Ende drauf kam: man sollte auch prüfen, wann sich Lemuren und Loriartige getrennt haben) Anschließend müsste man die indischen, afrikanischen und madagaskischen (schreibt man das so?) Lemuren genetisch vergleichen und etwa bestimmen, wie nah die miteinander verwandt sind. Zeigen sie viele unterschiedliche Merkmale auf, müsste die Trennung ja weiter weg sein, wären sie sich sehr ähnlich, dürfte die Trennung recht neu sein. Das hilft dann schon mal den zeitlichen Bereich einzugrenzen.
2. Wie schaut es mit der Geographie aus?
Zuerst die Landbrückenthese, die aber sogar schon zu Zeiten des Aufstellers dieser These als überholt galt. Man kann doch recht gut sagen, wo sich wann welcher Kontinent befand, daher kann man die Kontinent-Idee doch schnell überprüfen.
Dann sollte man sich mal trotzdem die Tektonik der Gebiete anschauen. Wenn dort ein Plattenrand ist, gibts die geringe Möglichkeit, dass auf diesem Rand Vulkaninseln entstanden, der Hotspot darunter aber entweder erkaltete oder weiterwanderte und in den Jahren danach diese Vulkaninsel von der Meereserosion wieder abgetragen wurde. (Solche Vorgänge finden zusmindest im Pazifik statt, aber über wirklich lange Zeiträume). Ich meine mich aber zu entsinnen, das die meisten Inseln im indischen Ozean eher Archipele mit einem Korallen-Hintergrund wären. Ansonsten könnte man sich noch den Meeresboden auf seine Topographie untersuchen, denn vielleicht bei Zeiten mit einem sehr niedrigen Wasserstand (zB. während einer Eiszeit), könnte sich entweder eine Landbrücke aufgetan haben, oder die Abstände zwischen so geschaffenen Inseln waren kurz genug, dass auch Arten ohne Winterschlafeigenschaften diese überbrücken konnten.
3. Wie sieht es mit dem Klima aus?
Denn viele Gebiete haben viele verschiedene Klimavarianten durch. So wäre zB. eine Ausbreitung, Schritt für Schritt, an der gesamten östlichen Afrikaküste, über die arabische Halbinsel, durch den Orient nach Indien zumindest insoweit denkbar, das viele der Gebiete die heute eher steppen- und wüstenähnlich sind, zu frühren Zeiten durchaus blühende Landschaften und üppige Wälder besaßen. Nachdem diese dann wieder ein anderes Klima bekamen, an die sich die Lemuren nicht anpassen konnten, könnten sie von dort wieder abgewandert, bzw. ausgestorben sein. Und wenn wir hier mit einem Zeitraum von an die 50 Millionen Jahre denken, ist das ne Menge Zeit für solche Veränderungen.
4. Eigenschaften der Lemuren und Verbreitungsmöglichkeiten
Der Lösungsweg von
@Schdaiff ist heute soweit ich weiß, der als der Wahrscheinlichste angesehen wird, wenn auch noch nicht restlos bewiesen. Allerdings liegt der Schluss nahe, da auf ähnliche Weise auch die Südseeinseln von nicht-fliegenden Tieren besiedelt wurden. Und gerade bei Reptilien wurde das schon beobachtet. Ansonsten sollte man sich vielleicht auch die Verwandschaft der Lemuren mal anschauen, das wären dann wohl die Loriartigen, dieübrigens in Afrika, sowie auch in Süd-Ost Asien beheimatet sind. Ansonsten wäre zu überprüfen, ob Winterschlafeigenschaften eine neuere Entwickelung ist, oder eine schon vorher vorhandene Eigenschaft, die heutige Unterarten verloren haben.
(Wo wir gerade dabei sind: kanns sein das wir generell von Feuchtnasenaffen sprechen und nicht nur von Lemuren? Denn wenn ich das richtig sehe, sind Lemuren wirklich nur auf Madagaskar und Ostafrika beschränkt, während die Loriartigen auch in Asien vorkommen) Wenn du dir diese Punkte beantworten kannst, dürftest du doch, wenn schon nicht die Lösung, doch zumindest eine recht genaue Vorstellung davon geben, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer solchen Landbrücke wäre und vielleicht sogar auf eigene Theorien kommen, wie der Lemur übers Wasser kam
;)