@Alphabetnkunst Also hier kann ich wieder das Beispiel Schwerkraft nutzen, die von Newton entdeckt wurde.
Damit beweist Du nur die Existenz des Steines, was Du aber mit bloßem Hingucken und Anfassen erreichen kannst.
Du beweist auch, dass der Stein zu Boden fällt, aber nicht, warum. Denn bereits vor Newton´s Entdeckung der Schwerkraft, fielen Gegensstände zu Boden. Dass Menschen vor der Entdeckung der Schwerkraft fliegen konnten, ist ein boshaftes Gerücht.
;)Ne, mal wieder ernst: die Schwer-, bzw Massenanziehungskraft wird durch ein zu Boden fallen noch nicht belegt. Es spielen zB auch Trägheitsmomente ihre Rolle und die Sichtweise der Relativitätstheorie ist noch mal eine andere.
Das Beispiel zeigt aber schön, wie nötig es ist, die einzlenen Phänomen genau zu erkennen und zu trennen.
Phänomen: Stein fällt zu Boden - existent, da objektiv beobachtbar.
Die dahinter stehende(n) Ursache(n) hingegen sind weitere Phänomen(e), das/die erst belegt werden müssen.
Man kann ja auch behaupten, der Stein würde von oben gedrückt? Von wem? Von Gott etwa?
Was mich zu Deinem Beipsiel mit den Bakterien bringt.
Phänomen: Krankheiten. Existieren. Objektiv belegbar.
Ursachen? Weiß der Kuckuck.
Gott, miese Luft, Brunnenvergifter, etc- alles nur Annahmen, aber keine echten Phänomene, denn keine dieser Annahmen hat sich je als ursächlich belegen lassen.
Ah, Bakterien! Viren! Schon besser, die Dinger kann man durch Mikroskope sehen. Damit werden sie zu wahrnehm- und beobachtbaren Phänomenen. Man kann mit ruhigem Gewisen sagen, sie existieren.
Man kann auch sagen, sie sind an den Krankheiten beteiligt, weil sie eben meistens nur dann auftauchen, wen jemand krank ist.
Ich sage meistens, denn es gibt auch Krankheitserreger, die vorhanden sind, ohne gleich krank zu machen, man denke da an den Herpes-Virus.
Jetzt die Gretchenfrage: Widerlegen diese Bakterien die Idee, dass Gott Krankheiten schicken würde? Ehrlich gesagt, nein, denn so ein Gott könnte ja die Erreger gebastelt haben, die dann krank machen.
Das würde lediglich die Idee eines "lieben Gottes" widerlegen, womit wir ein Beispiel dafür hätten, dass sich manche Behauptungen sehr wohl widerlegen lassen.
Daher gilt für Naturwissenschaften eigentlich nur,
dass Phänomene und auch Erklärungsphänomene belegt sein müssen, um als richtig/wahr zu gelten. Es muss also das Phänomen als solches belegt sein. Und bei der Behauptung was das Phänomen verursache, muss es sich um eine Behauptung handeln, die prinzipiell belegbar wäre, oder wie es schön im Jargon heißt, auch prinzipiell falsifizierbar sein. Dh, jeder Forscher/Mensch muss die Möglichkeit haben, so eine Behauptung auch untersuchen und gegebenenfalls als unwahr abweisen können. Was bedeutet, dass "Erklärungen", die sich einer Überprüfbarkeit entziehen sind, invalide sind. Gott war´s oder das Rosa Einhorn erfüllen eben diese Kriterien nicht.
Wobei man noch über den Unterschied zwischen "nicht belegt" und "widerlegt" sinnieren könnte.
Naturwissenschaften behaupten daher nicht, XX gebe es nicht, sondern sagen nur, XX ist nicht belegt. Und solange es nicht belegt ist, wird es auch nicht als "wahr" gehandelt, dh, man gibt sich mit so einer Erklärung eben nicht zufrieden und verwendet sie auch nicht für weiteres Vorgehen. Anders ausgedrückt: ein seriöser anständiger Forscher verkauft keine Homöopathie oder dem Kaiser neue unsichtbare Kleider.