@Aperitif Das ist ne ungeheuer schwierige und komplexe Frage, die man sehr differenziert und detailiert betrachten muss, um nicht falsche Schlüsse zu ziehen ...
So ganz verstanden hab ich das auch noch nicht wirklich bis zum Ende, aber ich versuch mal drauf zu antworten (in der Hoffnung, dass es nicht total schief geht):
Aperitif schrieb:Warum sollten Archäologen unwahre Sachen erzählen?
Die meisten Archäologen ahnen bis jetzt nicht mal, dass das tatsächlich so ist. Da muss ich das Gros mal in Schutz nehmen! (aber nur ein kleines bisschen)
Unsere heutige Geschichte ist ja nicht heute oder gestern erst entstanden, sondern wurde in vielen Jahrtausenden Stückchen für Stückchen falsch aufeinandergetürmt !
Und wir haben erst heute die Mittel und das Wissen, diese Falschheiten überhaupt als solche zu erkennen !!!
Vor 120 Jahren gabs halt noch kein Flugzeug und vor 80 Jahren noch keinen Fernseher ... etc.
Bis dahin war der Fernseher halt ein Zauberspiegel - und Zauberspiegel sind halt mühstisch ...
:DWenn überhaupt, dann ist nur ein ganz kleiner Teil der Archäologie-Spitze beteiligt. Selbstverständlich richten sich aber Beförderungen u.a. auch nach Konventionen ...
Aperitif schrieb:Welche Gründe gibt es, Fakten oder Erkenntnisse zu verdrehen oder zu verfälschen.
Ich denke mal, da spielen die große Politik, Religionen, territoriale und historische Befindlichkeiten usw. usf. eine wesentlich größere Rolle als die Archäologen selbst.
Aber natürlich gibts auch jede Menge menschliche Befindlichkeiten, wie etwa einen Geschichts-Professor der seine Studenten viele Jahre lang immer dasselbe gelehrt hat ... und dann plötzlich das Gegenteil erzählen müsste. Der wird nicht erfreut darüber sein ... wird aber seinen Job behalten wollen ...
Und wenn Du das Beispiel weiterdenkst, dann kommst Du relativ schnell drauf, dass da ne Menge Förder- und andere Gelder, Jobs, Gehälter, Weltbilder, ... und-was-weiß-ich-noch-alles hinten dran hängen.
Ähnlich bei den Religionen: Was wäre, wenn beispielsweise Jesus 650 Jahre jünger wäre als bisher gedacht und damit zum Zeitgenossen von Mohamed würde?
Das ist zwar nicht der Fall, weil es bei uns um Zeiten laaange davor geht, aber das da weder Christen noch Muslime glücklich wären, kannst Du Dir vielleicht vorstellen ...
Andererseits waren der letzte und vorletzte Papst schon wesentlich weiter als die Wissenschaft (die ja eigentlich für den Fortschritt sorgen soll) indem sie sinngemäß sagten: "Wenn Außerirdische kommen - ja mei, dann werden sie halt getauft ... und gut is."
Aber wenn sowas der Papst sagt, dann ist das noch laaaange nicht beim hinterletzten Provinz-Pfarrer angekommen, für den dann irgendwie eine Welt zusammenstürzt ... obwohl sie nicht mal richtig tangiert wird ...
Naja, so ungefähr. Da gäbe es noch viel aufzulisten. Aber lange Rede, kurzer Sinn:
All das hat in der Wissenschaft NICHTS zu suchen !!! Aperitif schrieb:Ich seh den Sinn nicht.
Mach Dir nichts draus: Ich auch nicht.
Ich würde es für klüger und einfacher halten, die Frühgeschichte gemeinsam vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Dann bräuchte sich auch keiner mehr deswegen die Köpfe einzuschlagen. Aber irgendwie kocht halt jeder lieber sein eigenes Süppchen ... und da haben Toleranz und Wissen nur wenig Platz ...