skagerak schrieb:Nur weil man was misst in einem leerstehenden Haus das eine "gruselige" Geschichte hat?
Ja, wenn das Haus denn mal eine gruselige Geschichte hätte ...
Eine (jüdische) Opernsängerin wanderte on die USA aus, war erfolgreich, heiratete, starb irgendwann (ich meine mich zu erinnern in New York) und hinterließ der Stadt Hamburg 100.000 Dollar, was damals eine richtig hohe Summe war, von dem Geld sollte das Schicksal weh er Kinder gebessert werden. Die Stadt Hamburg entschloss sich, eine Erholungsheim auf dem Land zu bauen, um Kinder aus armen Verhältnissen in frischer Luft aufzupäppeln. Testamentsvollstrecker war eine Kanzlei an dee Wall Street, die das für einen sehr guten Plan, der die Zweckbindung erfüllt, hielt.
Gruselt es jemanden?
Man baute, suchte eine Oberin, die dann bis 1960 die Leitung innehatte, und eröffnete.
Jetzt wird es ein bisschen gruselig: die Stifterin und ihr Ehegatte waren Juden gewesen (in den USA ...) und die Nazis wollten den jüdischen Familiennamen vergessen lassen und die Stiftung wurde umbenannt.
Im Krieg waren da verwundete Soldaten. Wenn da jemand gestorben ist. Dann wohl eher ein erwachsener Mann denn ein Kind, aber das ist meine Einschätzung. Und hier endet der Grusel auch schon....
Nach dem Krieg nahm die Stiftung ihre Arbeit wieder auf. Hamburg war zerbombt wie sonstewas, die Wohn- und Ernährungverhältnisse mies (eigentlich ist das gruselig) und Rachitis und ähnliche Krankheiten waren ein echtes Problem, dass man tatsächlich mit aufpäppeln und frischer Luft und Sonne angehen kann.
Irgendwann wurden die Verhältnisse besser, das Heim begann, behinderte Kinder aufzunehmen.
So Mitte der 1990er änderte sich der Ansatz in der Betreuung Behinderter zur Inklusion, ein Heim mitten im Wald war nicht mehr zeitgemäß.
Die Stiftung existiert bis heute und betreibt mehrere Kindergärten in Hamburg. Und der Familienname Ballin ist auch rehabilitiert.
Ende der Geschichte. Das Haus hat nicht mal eine gruselige Geschichte. Es steht im Wald und verfällt so langsam ...