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Street Harassment/ Street Molesting

127 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Feminismus, Sexismus, Sexuelle Belästigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Street Harassment/ Street Molesting

29.01.2013 um 22:34
@SagopaKajmer
Trotzdem sagst du, dass sie das gleiche für dich sind.

Daran ändert der Satz danach nu auch nix.


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Street Harassment/ Street Molesting

29.01.2013 um 23:00
@Hacknslay

Tja,ich mag halt keine Triebtäter. Soll ich mich dafür schämen?


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29.01.2013 um 23:01
@SagopaKajmer
Nö.

Aber du setzt grade einen Typen, der einer Frau ans Hinterteil fasst gleich, mit jemanden , der eine Frau vergewaltigt.
Ist für mich eine recht....freie Interpretation von "Triebtäter"...


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Street Harassment/ Street Molesting

29.01.2013 um 23:57
@Hacknslay

Wenn der Typ und die Frau Freunde sind,ist das natürlich nicht schlimm..eine Freundschaftliche Hinternklatscherei. Aber wenn die Frau das nicht will und der Mann das trozdem macht,ist irgendwo das selbe wie Vergewaltigen. Erniedrigung,demütigung heisst es. Die Würde der Frau wird angegriffen.


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Street Harassment/ Street Molesting

30.01.2013 um 00:02
Auch Männer können Opfer von sexueller Belästigung sein.


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Street Harassment/ Street Molesting

30.01.2013 um 00:49
Weil das auch hier zur Sprache kam:

Kampfkunst und Selbstverteidigungskurse sind eine tolle Sache, wenn man sie richtig versteht und richtig damit umgeht.

Ein einzelner Selbstverteidigungskurs von ein paar Stunden wird einem meist nicht SO viel helfen, wenn man nicht vorher schon Erfahrungen mit Stresssituationen hat.

Denn der Unterschied zwischen Kurs und Realität ist, dass man im Kurs immer sicher ist. Es sind immer noch andere Helfer da, Aggressionen sind gespielt und man zieht auch Techniken nicht voll durch, weil man seinen Trainingspartner logischerweise nicht verletzen will. Außerdem kann man jederzeit neu anfangen mit einer Technik oder Übung, wenn sie nicht geklappt hat.


Unter diesen Voraussetzungen halte ich zumindest solche Einmalkurse für wenig sinnvoll. Denn bei Angriffen im Ernstfall hat man meist keine zweite Chance und keinen helfenden Trainer. Entweder sitzt die Technik (egal, ob jetzt eine Kampftechnik oder Reden) oder eben nicht, man wird geschlagen.
In Stresssituationen kann es recht anspruchsvoll sein, seine Techniken zur Konfliktlösung auch korrekt abzuspulen.

Was diese Kurse einem geben können, ist ein Gefühl größerer Sicherheit, was sich positiv auf Haltung usw. auswirkt, was wiederum die Gefahr, Opfer zu werden, verringert.

Es darf natürlich keine falsche, trügerische Sicherheit sein, man sollte nicht denken, man kann doppelt so schwere Typen, wie man selbst, nach ein paar Stunden Training ausknocken.

Dazu bedarf es mehr.


Kampfkünste halte ich für deutlich sinnvoller, denn man trainiert sie normalerweise länger und intensiver, man verinnerlicht Möglichkeiten zur Konfliktlösung und kann sie durch ständiges Training und Sparring besser abrufen.
Zudem lernt man, dass Gewalt nicht sofort die Lösung sein muss und man lernt Vorsicht, nicht leichtfertig Gewalt anzuwenden, sondern sich zu überlegen, was für einen Schaden man anrichten kann und ob es nicht bessere Methoden gibt.

Zumindest war es bei mir so, diese Entwicklung, während ich verschiedene Kampfkünste kennengelernt habe. Angefangen hab ich als Kind damals mehr oder minder mit der Vorstellung, dass ich alle Gegner fertigmachen will, im Laufe der Zeit ist mir bewusst geworden, was die erlernten Techniken anrichten können und was Alternativen sind.

Das Wertvollste, was einem Kampfkünste geben, sofern man sie gut und richtig erlernt, ist die geistige Entwicklung, das Selbstbewusstsein, die Fähigkeit, Konflikte regeln zu können, ohne zu kämpfen, aber auch die Fähigkeit, falls es nicht anders geht, entsprechend den Stress der Gewalt zu überwinden und tatsächlich den Konflikt für sich entscheiden zu können.

Gut, ich bin jetzt keine Frau - aber auch kein muskelbepackter Riese, auch bei mir wäre denkbar, dass man mich dumm anmacht. Passiert aber selten, man kann viel durch Ausstrahlung und Verhalten bewirken.


Insofern, wenn man diesen Weg gehen will, würde ich Frauen eher eine vernünftige Kampfkunst empfehlen, anstatt irgendeinen kurzen Selbstverteidigungskurs.


Jetzt mal zum eigentlichen Thema:
Ich frage mich ja, warum wir für alles dumme Anglizismen rausholen müssen?
Warum ,,Street Harassment/Street Molesting"?

Reicht nicht ,,Belästigung" oder ,,sexuelle Belästigung"?

Aber das nur nebenbei.


Opfer von Belästigungen werden nicht nur Frauen, auch Männer sind oft Opfer von Belästigungen. Im Falle von Männern sind es aber wahrscheinlich meist Betteleien, Raub oder einfach der Wunsch, dem Typ aus diversen Gründen die Fresse zu polieren.

Sexuelle Belästigungen sind wohl geringer, auch machen sich vermutlich weniger Männer was draus, wenn eine Frau jetzt sagt, der Typ hätte einen geilen Arsch. Sie fassen es wahrscheinlich häufiger als Kompliment auf. Ist möglicherweise auch der sozialen Rolle geschildert, welche Männer haben.


Bei Frauen ist es dagegen wohl seltener, dass jemand sie auf offener Straße anmacht und verprügeln will. Glaube ich jedenfalls, keine Ahnung, ob ich damit auch Recht habe.

Häufiger ist dagegen bei Frauen die sexuelle Belästigung.
Ich finde es auch absolut verständlich, das Frauen etwas dagegen haben und sie Panik haben, dass Männer ihnen was antun.

In dem Zusammenhang haben sie vollste Unterstützung und Schutz verdient, so etwas sollte nicht geschehen.


Es darf aber bitte nicht dazu führen, dass Männer mehr oder minder generell unter Generalverdacht gestellt werden, alle Sexisten und potenzielle Vergewaltiger zu sein, wie es so manche Feministin hinstellen möchte.

Das ist nicht der Fall - ich als Mann verachte Belästiger, Frauenschläger und Vergewaltiger.
Und es käme mir auf keinen Fall in den Sinn, mir eine Frau mit Gewalt nehmen oder sie einfach angrapschen zu wollen.

Und ich denke, so geht es auch jedem vernünftigen Mann, selbst wenn er sich mal überlegt:,,Wow, die Dame sieht aber heiss aus" - von diesem Denken bis zur Handlung ist es noch himmelweit.
Es ist normal für Männer, wenn sie bei attraktiven Frauen mal denken, diese sähe heiss aus, hätte scharfe Kurven. Oder wenn man mal einen lockeren Spruch macht, denn wir Menschen können nicht völlig von unserer Natur hinweg, trotz Moral und allem.


Daher spreche ich mich dafür aus, Frauen zu unterstützen, zu schützen und ihre Bedenken auch Ernst zu nehmen, sich entsprechend zu verhalten - aber bitte Männer nicht generell als sexistische, böse Mistkerle bezeichnen!

Das wäre ein Schritt in die falsche Richtung.
Aus diesem Grund halte ich auch nichts von radikalen Feministinnen wie Alice Schwarzer, beispielsweise.


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30.01.2013 um 00:53
Zitat von SagopaKajmerSagopaKajmer schrieb: Aber wenn die Frau das nicht will und der Mann das trozdem macht,ist irgendwo das selbe wie Vergewaltigen. Erniedrigung,demütigung heisst es. Die Würde der Frau wird angegriffen.
Es ist eine Belästigung.

Aber mal ernsthaft: Du kannst doch nicht einen Klatscher auf den Hintern damit vergleichen, dass eine Frau vergewaltigt wird.

Das entbehrt doch jeglicher Relation. Eine Vergewaltigung ist vielfach schlimmer.



Oder stellst du etwa auch einen kleinen Schnitt am Finger auf eine Stufe mit mehreren, riesigen Schnittwunden an Rücken und Oberkörper aus einer Messerstecherei?

Ist auch beides Körperverletzung, streng genommen. Aber was ist jetzt wohl schlimmer?


Es bringt glaube ich wenig, solche unverhältnismäßigen Dramatisierungen auszusprechen.

Vergewaltigungen sind meiner Ansicht nach sehr viel schlimmer, als ein Klatscher auf den Hintern.


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30.01.2013 um 01:21
Zitat von FrauLehrerinFrauLehrerin schrieb:Aber sich dann hinterher aufregen, dass man belästigt wurde.
der mögliche Wunsch nach Aufmerksamkeit gibt trotzdem niemanden das Recht eine Frau in eine übertrieben sexy Outfit sexuell zu belästigen.
Gucken, ja. Anflirten, ok. Aufdrängen und anzüglich oder sogar handgreiflich werden? Nein. Dafür gibt es für mich auch keine Entschuldigung, selbst wenn man zu viel von den Brüsten diverser Damen sieht.


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30.01.2013 um 01:51
@oiwoodyoi
Sehe ich genauso, das war komplett übertrieben und lächerlich. Solche Frauen sind Mitschuld, wenn Frauen, die wirklich belästigt wurden und sich äußern, dann nicht mehr ernst genommen werden. Das hätte man anders handeln können. So einen Aufstand zu machen, also erwachsen ist irgendwie anders.


Nicht jeder will Aufmerksamkeit, weil er mal etwas Haut zeigt. Wie mich diese Unterstellungen immer ankotzen! Wenns draußen 30 Grad hat, ziehe ich kurze Shorts/Rock an. Warum? Weils draußen heiß ist verdammt, da werde ich mich bestimmt nicht in einen Ganzkörperanzug werfen und zu Tode schwitzen, weil ein paar geifernde Männer sich in einem Notgeildauerzustand befinden. Es ist kein Lechzen nach Aufmerksamkeit. Es entschuldigt/schwächt eine Belästigung in keinster Weise ab, was die Betroffene gerade anhat. „Selber Schuld, wenn sie einen kurzen Rock anzieht“ oder „Sie wollte das doch so“ - Absoluter Schwachsinn, sind nur Sprüche, um so ein Verhalten zu rechtfertigen. Ist genau wie beim Thema Mobbing: Ja, der/die wurde gemobbt, weil er/sie sich wie ein Opfer verhalten hat – ja das rechtfertigt so einen Mist natürlich. Da wird mir jedes Mal schlecht, wenn ich so was lese.


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30.01.2013 um 01:55
Zitat von DaenerysDaenerys schrieb:Nicht jeder will Aufmerksamkeit, weil er mal etwas Haut zeigt. Wie mich diese Unterstellungen immer ankotzen! Wenns draußen 30 Grad hat, ziehe ich kurze Shorts/Rock an. Warum? Weils draußen heiß ist verdammt, da werde ich mich bestimmt nicht in einen Ganzkörperanzug werfen und zu Tode schwitzen, weil ein paar geifernde Männer sich in einem Notgeildauerzustand befinden. Es ist kein Lechzen nach Aufmerksamkeit. Es entschuldigt/schwächt eine Belästigung in keinster Weise ab, was die Betroffene gerade anhat. „Selber Schuld, wenn sie einen kurzen Rock anzieht“ oder „Sie wollte das doch so“ - Absoluter Schwachsinn, sind nur Sprüche, um so ein Verhalten zu rechtfertigen. Ist genau wie beim Thema Mobbing: Ja, der/die wurde gemobbt, weil er/sie sich wie ein Opfer verhalten hat – ja das rechtfertigt so einen Mist natürlich. Da wird mir jedes Mal schlecht, wenn ich so was lese.
Absolutes Word. Diese Argumente ,,selbst schuld etc.." kotzen mich auch jedes Mal aufs Neue an.


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30.01.2013 um 07:56
@Daenerys
ein ganz starkes absolut word!
der kleinste ansatz zu diesem nur der rechtfertigung dienenden argument bringt mich höher als die palme.


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30.01.2013 um 09:32
@Kc

Ja,aber es gehört trozdem zur selben Kategorie.


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30.01.2013 um 09:41
@Kc
gebe dir recht es sind zwei unterschiedliche taten.

aber (ich hasse dieses aber) beides sind machtspiele und zielen auf die erniedrigung der person ab.


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30.01.2013 um 09:44
Zitat von SagopaKajmerSagopaKajmer schrieb:Wenn der Typ und die Frau Freunde sind,ist das natürlich nicht schlimm..eine Freundschaftliche Hinternklatscherei.
Tja... das wäre mir, wenn ich eine Frau wäre, schon zuviel, wenn ich ehrlich bin. Ein Freund hat mir nicht an den Hintern zu fassen.... finde ich übergriffig. Auch einer Freundin erlaube ich sowas nicht.

Also, einer Frau an den Hintern zu fassen, die NICHT meine Freundin/Frau ist, kann ich (für mich) mir nicht vorstellen. Selbst wenn es meine Freundin ist, muss ich erst Mal herausfinden, ob sie das nicht auch irgendwann ankotzt. Manche Partnerin findet da nix dran, aber ich habe auch schon eine Partnerin gehabt, die selbst mal so einen "harmlosen" Klaps nicht so toll fand.

Und... ich weiß auch nicht... mir ist aufgefallen, dass -jenseits von der "sich wie ein Opfer verhalten"-Diskussion es tatsächlich Frauen gibt, die anscheinend einfach eher blöd angemacht werden als andere... und zwar OHNE sich auffälliger als andere zu kleiden, zu verhalten etc...

Ich war mit einer Kollegin an Karneval (Köln) unterwegs (in einer kleinen Gruppe) und diese Frau ist wirklich auch extrem hübsch, das muss man einfach so sagen... meine Herren, die konnte nirgendswo auch nur eine Sekunde rumstehen, ohne dass irgendein Kerl dachte: "Jo, geile Alte, is ja Karneval, da darf ich anmachen so viel ich will, oder?"

So kam es mir jedenfalls vor... aber auch abseits von Karneval wird sie wirklich oft angesprochen.

Sie ist platinblond, wunderschöne Figur, bezauberndes Lächeln... wirklich eine bildschöne Frau... und wirklich, sie gibt anderen keine großen Zeichen oder signalisiert, dass sie jetzt "Lust" hat.

Es passiert ihr einfach!

Kurz gesagt: Manche Frauen haben mit diesem Problem einfach mehr zu kämpfen als andere... das muss aber nicht heißen, dass diese Frauen es darauf "angelegt" haben oder "sich wie ein Opfer verhalten" oder ähnlicher kranker Schwachsinn, das sich manche alte und junge Säcke als Rechtfertigung gerne zu Recht legen, um von ihrer eigenen Schuld abzulenken.


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Street Harassment/ Street Molesting

30.01.2013 um 09:50
Ich muss da kurz noch was zu schreiben:
Zitat von moricmoric schrieb:Auch einer Freundin erlaube ich sowas nicht.
Es sei denn, ich bin Single und in Wahrheit scharf auf sie!

Aber dann stufe ich sie nicht mehr als eine Freundin ein!


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30.01.2013 um 11:18
Hier geht es zwar weniger um sexuelle belästigung auf der Strasse als am Arbeitsplatz, aber ich denke, die Zahlen kann man durchaus vergleichen.

Spiegel online 24.01.2013

Sexuelle Belästigung Mal wieder "zufällig" am Po berührt

Von Matthias Kaufmann


Die Mehrheit der berufstätigen Frauen wurde schon am Arbeitsplatz sexuell belästigt. Dennoch wird über das Thema kaum gesprochen - aus Scham oder Angst um den Arbeitsplatz. Wo fängt Belästigung an? Was können Betroffene tun? Ein Überblick.

Rainer Brüderle soll eine junge Redakteurin des "Stern" mit Anzüglichkeiten bedrängt haben. Es steht der Vorwurf im Raum: sexuelle Belästigung. Nun tobt in Berlin die Debatte: Darf man sowas öffentlich ansprechen? Hätte das nicht besser im kleinen Kreis ausgeräumt werden sollen?

Das Problem kommt vielen Frauen bekannt vor. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO geht davon aus, dass in der EU zwischen 40 und 50 Prozent der Frauen im Beruf schon einmal sexuell belästigt wurden. Die Dortmunder Studie, bei der Ende der achtziger Jahre 4000 Frauen zum Thema befragt wurden, kommt auf 72 Prozent. Das heißt: Die Mehrheit der Frauen hat damit schon Erfahrungen gemacht. Und ja: Es trifft zwar nicht ausschließlich, aber überwiegend Frauen.

Die Frage, ob und wie die Betroffenen damit umgehen, steht dann immer im Raum. Sollen sie es ansprechen? Und wenn ja: An wen wendet man sich? Ein Überblick.

Wann spricht man von sexueller Belästigung?

Geht man nach dem Antidiskriminierungsgesetz, ist der Fall klar: Alle unerwünschten Annäherungen fallen darunter, die sexueller Natur sind und sich an eine bestimmte Person richten. Konkret:

Ein Kollege lässt keine Gelegenheit aus, die neue Mitarbeiterin zu berühren. Scheinbar zufällig legt er seine Hand auf ihre, drängt sich in der Kantinenschlange an sie oder massiert ihr ungefragt den Nacken. Das ist sexuelle Belästigung.
Fast schon zu naheliegend, aber immer wieder ein Streitpunkt: Wer seinem Gegenüber auf den Ausschnitt starrt, belästigt diese Frau.
Aufforderungen zum Sex gehen überhaupt nicht. Oft wird dann noch angeführt, die angesprochene habe das Angebot doch wahrscheinlich reizvoll gefunden. Doch das ist Quatsch: "Der Arbeitsplatz ist nicht der geeignete Ort dafür, im Zweifel muss man dort immer davon ausgehen, dass Sex unerwünscht ist", sagt Martina Perreng, Arbeitsrechtlerin beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
Sexuelle Anspielungen und Herrenwitze finden nicht alle lustig. Das ist nicht nur unfreiwillig peinlich für den, der die Witze reißt, es kann auch eine echte Last für viele Anwesende werden. Allein schon die Frage, ob man sich direkt oder indirekt angesprochen fühlen soll, setzt Kollegen unter Druck. Das kann leicht in sexuelle Belästigung abrutschen, so eindeutig wie in den anderen Fällen ist die Lage hier aber nicht.
Ein Nacktkalender am Arbeitsplatz? Hier kommt es auf den Kontext an. Martina Perreng, Arbeitsrechtsexpertin beim Deutschen Gewerkschaftsbund, erklärt es am Beispiel: "Ein Nacktkalender in einer Werkstatt, wo nur Männer arbeiten, ist eigentlich unproblematisch. Wird er aber so aufgehängt, dass die Sekretärin bei der Arbeit zwangsläufig darauf blickt, ist das eine Form der Belästigung."

Wie verbreitet ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz?

Auch wenn die Zahlen nicht ganz aktuell sind, vermittelt die Dortmunder Studie ein deutliches Bild:

Jede zweite Frau muss sich schlüpfrige Bemerkungen übe Ihre Figur oder Ihr Privatleben gefallen lassen.
Jede dritte berichtet von eindeutig zweideutigen Angeboten, etwa durch Po-Kneifen oder pornografischen Bildern am Arbeitsplatz.
Jeder fünften wurde überraschend an die Brust gefasst.
Jede sechste wurde mit aufgedrängten Küssen belästigt oder mit Briefen und Telefonaten mit sexuellen Anspielungen.
Jede zehnte wurde zum Geschlechtsverkehr aufgefordert.
Jede zwanzigste wurde mit Nachteilen im Job bedroht, falls sie nicht gefügig ist.
Jede dreißigste berichtete von Exhibitionismus der Kollegen und von Vergewaltigung.

Sollte man einen Kollegen zur Rede stellen, wenn man sich von ihm sexuell diskriminiert fühlt?

Die Frage ist sehr schwer zu beantworten. Zunächst einmal dürfte den Betroffenen der Schritt sehr schwer fallen. In der überwiegenden Zahl der Fälle gehen Belästigungen von Mitarbeitern aus, die in der Unternehmenshierarchie über den Betroffenen stehen. Da schwingt immer die Angst um den Job mit.

"Die meisten Täter dürften alles abstreiten. Es besteht auch die Gefahr, dass ihre Übergriffe danach schlimmer werden", sagt Perreng. Andererseits hat sie selbst schon Fälle erlebt, wo dem Täter tatsächlich nicht bewusst war, was er mit seinem Verhalten anrichtet. Das dürfte aber die Ausnahme sein. Bei der Einschätzung sollte man sich Hilfe holen.

Sollte man andere Kollegen ins Vertrauen ziehen?

Schon deshalb ist es gut, die Einschätzung eines unbeteiligten Kollegen zu bekommen. Der kann als Zeuge dienen und bei der Frage helfen, ob sich das direkte Gespräch mit dem Täter lohnt. Gerade, wenn Betroffene an den eigenen Gefühlen zweifeln, ist die Rückversicherung sinnvoll: War das überhaupt eine Belästigung? Oder nur ein dummer Witz, der nicht wieder vorkommt? "Viele machen da eine überraschende Erfahrung", sagt Perreng: "Oft haben Kollegen nämlich schon ähnliche Erlebnisse mit dem gleichen Täter gehabt."

Wie kann man sich wehren?

Wer den Mut dazu hat, sollte immer zum Vorgesetzten gehen und den Fall dort schildern. Denn: Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, seine Mitarbeiter vor sexueller Belästigung zu schützen. Er muss eingreifen, und ihm stehen wirksame Mittel zur Verfügung: Er kann einen Täter abmahnen oder in schweren Fällen auch kündigen. "In den allermeisten Unternehmen wird das konsequent verfolgt. Daher kommen auch in Deutschland so wenige Fälle vor Gericht", sagt Perreng.

"Wir ermutigen Frauen ausdrücklich, solche Fälle anzusprechen", sagt Lüders von der Antidiskriminierungsstelle. Es geht darum, gesellschaftliche Grenzen deutlich zu machen. Andererseits ist es für die Betroffenen sehr schwer, einen Vorfall zu melden, aus Scham, aus Unsicherheit, weil die Übergriffe oft von Kollegen ausgehen, die im Machtgefüge über ihnen stehen. "Die wenigen, die sich zu diesem Schritt trotz allem durchringen, leisten Pionierarbeit für viele andere Frauen", so Lüders.

Was, wenn man sich damit nicht zum Chef traut?

Wer nicht gleich zum Chef gehen möchte, sollte sich woanders Unterstützung suchen. Große Unternehmen haben eigene Beschwerdestellen für solche Probleme, der Betriebsrat kann auch oft weiterhelfen. Außerdem kann sich jeder unentgeltlich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden. Sie berät juristisch und übernimmt, wenn nötig, auch unangenehme Anrufe bei der Personalabteilung eines Unternehmens.

Wie sieht es mit der Beweislage aus?

Damit der Arbeitgeber einschreitet, muss der Vorwurf plausibel und belegt sein - er kann nicht auf Verdacht Mitarbeiter abmahnen. Da wird es allerdings oft schwierig. Wenn es für die Belästigung keinen Zeugen gibt, steht Aussage gegen Aussage. Auch deshalb ist es wichtig, andere Kollegen ins Vertrauen zu ziehen. Wenn sie ähnliche Erlebnisse gemacht haben, ist der eigene Fall glaubwürdiger. Übrigens kann niemand verlangen, dass eine Betroffene vor einer Beschwerde den Täter zur Rede gestellt hat.


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30.01.2013 um 11:18
Zitat von JohnDifoolJohnDifool schrieb:Jetzt mal meine Frage an die Frauen:
Werdet ihr eigentlich wirklich tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit, beim Shoppen, beim Bummeln, beim Flanieren, beim Popeln und beim Scheißen sexuell belästigt?
Natürlich werde ich nicht Tagtäglich belästigt, aber In der BVG angetatscht werden, damit habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht. Das ist mit ein Grund warum ich lieber Auto fahre.
Dumme Anmache, sehe ich jetzt nicht als Belästigung, sofern ich Nein sagen kann und gut ist. Das habe ich im Laden häufiger erlebt. Nicht Täglich oder Wöchentlich aber immer wieder,es lässt sich mit Leben aber manchmal wird es schon Unangenehm, wenn man alleine dasteht.
Worauf ich absolut Allergisch reagiere ist wenn mich jemand, den ich überhaupt nicht kenne, ohne mein Einvertändnis anfasst, da ist es fast egal wo und ob es Mann oder Frau ist, dadurch fühle ich mich Belästigt

@bimmelbommel
@Daenerys
Word!


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30.01.2013 um 11:18
Zitat von SagopaKajmerSagopaKajmer schrieb:eine Frau sexuell belästigen heisst nicht,nette Komplimente zu machen.
Nette Komplimente zu machen unter Umständen aber, eine Frau sexuell zu belästigen. ^^
Zitat von bimmelbommelbimmelbommel schrieb:Gucken, ja. Anflirten, ok. Aufdrängen und anzüglich oder sogar handgreiflich werden? Nein.
Das Problem ist ja aber auch, wo sexuelle Belästigung beginnt. Manche fühlen sich halt bereits belästigt, wenn sie angeguckt, oder -geflirtet werden. Wer sagt, wo sexuelle Belästigung anfängt und aufhört. Wenn man bedenkt, dass in den USA vor ein paar Jahren ein Sechs- oder Siebenjähriger wegen sexueller Belästigung vor Gericht stand, weil er eine Mitschülerin oder ein Mädchen aus dem Kindergarten gestreichelt hat, da kommt man in's Grübeln.

Wer weiss, wenn eine Frau einen Mann begrabscht oder anmacht und dieser sich dann sexsuell belästigt fühlt, belästigt er in Wirklichkeit vielleicht sie, indem er ihr sexuelle Motive unterstellt . . .

Das ist natürlich überspitzt und geht schon in's Lächerliche, aber leider ist es halt manchmal (da wir hier bei Allmy sind mache ich mal ganz viele Ausrufezeichen dahinter - !!!!!!!!!!!!) genau das, ohne dass man es sich - aufgrund der Sensibilität des Themas - eingestehen möchte.

Und ganz ehrlich: Ein/e Mann/Frau, der/die eine/n Frau/Mann anmacht, der/die dann darauf eingeht, woraufhin er/sie anfängt "Sexuelle Belästigung" zu schreien, der/die wird nicht sexuell belästigt, sondern tritt jedem/r der/die schonmal wirklich Opfer derartiger Belästigungen oder schlimmerem wurde in's Gesicht. (Liest sich beschissen, aber wir wollen ja korrekt bleiben . . . :X)


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30.01.2013 um 11:51
@moric

Wie gesagt Vergewaltigen ist der große Bruder von sexuelle belästigung. Wenn ich das schreibe,greifen mich tausende an und erzählen mir dass das nicht das gleiche wäre. Das ist mir klar. Aber weit voneinander entfernt ist es auch nun wieder nicht. Bei beidem wird die Frau erniedrigt.

@xionlloyd

^^ Lol


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30.01.2013 um 12:05
Es fängt spielerisch an. Kleine Kinder, die in den Pumps der Mutter, mit deren Schmuck behangen und mit Schminke "angemalt" strahlend vor einem stehen und fragen:Bin ich nicht schön?

Dann junge Frauen, die dazu neigen aufreizende Kleidung zu tragen um zu sehen, wie sie auf ihr Umfeld wirken. Sie wollen beachtet werden, aber nicht überfallen oder erniedrigt werden.

Manche Frauen ziehen es vor neutral aufzutreten, um nicht belästigt zu werden. Was sie aber vor manchen Männern trotzdem nicht schützt.
Man muß als Frau ständig versuchen, manchen Kollegen, Vorgesetzte,Freunde auf Abstand zu halten und klar zu stellen, bis wohin die Sympathie geht.

In einer Kneipe heißt es dann auch schonmal sich das Patschehändchen zu schnappen, den kleinen Finger nach hinten zu biegen und dann gaaanz deutlich zu sagen, dass man wirklich nicht auf besoffene Verunfallte steht. Wenn sie dich dann fragen, wieso verunfallt? Dann mit einem bösen Lächeln sagen: Weil bei Nichtbeachtung meiner Ansage mindestens dein Finger gebrochen sein wird.

Jemand schrieb, dass sie fremden Männern nicht in die Augen schaut, weil es als Aufforderung aufgefasst werden könnte.

Dazu kann ich nur sagen: Schau ihnen in die Augen, muster sie und wenn du ein gieriges Glitzern und ein dämliches Grinsen siehst , sei gelassen. Stell dir vor, wie du ihnen alles langziehst, wenn sie dir zu nahe kommen. Und schau dann desinteressiert an ihnen vorbei.
So kannst du schon im Vorfeld klären, ob du ein verschüchtertes Opfer oder ein wehrhaftes Weibchen bist. :)

Körperhaltung und Selbstsicherheit können potentielle Täter abschrecken, weil sie sich immer unsichere bis ängstliche Menschen suchen.
Das passiert alles unbewußt und wenn man sich die Mechanismen bewußt macht, kann man sich damit etwas schützen.

So übel das Thema und die Erfahrungen sind, so möchte ich eben auch mal sagen, dass es für jeden miesen Typen, viele normale bis fabelhafte Männer gibt.

@SagopaKajmer
Ist zwar etwas provokativ die Aussage, aber richtige Richtung. Wenn jemand schon Spaß daran hat, Frauen zu erniedrigen und gegen ihren Willen anzugrabschen, der könnte sich in diese Richtung weiterentwickeln.
So wie angeblich harmlose Exhibitionisten, die sich dann auch zu Vergewaltigern mausern können.
Oder Tierquäler, die sich vllt. irgendwann auch Menschen zuwenden.
Da stimmt einfach ziemlich viel in der Psyche nicht, wenn man seinen Mitlebewesen die Unantastbarkeit des Körpers und der Gefühle nicht gönnt.


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