Handypsychologie oder was wird das Handy aus uns machen ?

ich finds furchtbar, dass man immer und überall erreichbar ist. es wird ja quasi schon verlangt, dass man immer zu erreichen ist. wenn nicht, gibts doofe kommentare...
ich gehe oft nicht ans telefon. wenn ich nicht erreicht werden möchte, dann will ich einfach nicht. allerdings nehme ich das handy immer mit, wenn ich unterwegs bin. dann fühle ich mich sicherer. wenn irgendetwas geschieht, kann ich schnell jemanden anrufen.

was mich auch fürchterlich nervt ist, wenn man mit jemanden zusammensitzt oder unterwegs ist und dieser ewig mit seinem handy spielt, sms schreibt oder so drauf rumtippert, weil es gerade jetzt total wichtig ist. jaja...
das empfinde ich als sehr unhöflich.

@Wolfsrocker

" ...diese neue schnelle Welt zu verstehen... "

Schnelligkeit in der Kommunikation,
führt nicht unbedingt zu tiefen Gesprächsinhalten.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Aber du nutzt sie trotzdem ganz gerne.

Wo hab ich geschrieben, dass ich es nutze? Ich besitze kein Smartphone.
Unterwegs nutze ich (WENN überhaupt) einen Ebook-Reader zum lesen oder Musik hören.

Das Handy (ein altes!) habe ich zwar dabei, aber ich nutze es selten bis gar nicht.

Thats it.

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb:Wo hab ich geschrieben, dass ich es nutze?

Ich habe bei der Vermutung themenübergreifend gedacht, weil das was wir hier machen ja auch nichts anderes ist. Wir kommunizieren übers Internet, vollkommen unpersönlich, ohne Mimik und Gestik und oft genug ist auch durch den PC der tatsächlich anwesende Mensch "abgemeldet".
Es ist das Gleiche in Grün.

@Charlytoni

Charlytoni schrieb:Schnelligkeit in der Kommunikation,
führt nicht unbedingt zu tiefen Gesprächsinhalten.

Das stimmt, aber aufgrund der Masse an Informationen, die auf jeden einzelnen einprasseln, sind viele Themen schon veraltet bevor man sich mit ihnen auseinandersetzen konnte.
Wenn die Leute ihr Handy oder ihre alternativen Informationsbeschaffungsgeräte wenigstens Sinnvoll nutzen würden, könnte man ja wenigstens auf die alte Schulweisheit zurückgreifen: Man muß nicht alles wissen, sondern man muß nur wissen wo es steht!

Ich denke aber mal, das du eher den Philosophischen Bereich meinst....und da fällt mir nur ein Spruch ein:

Früher war Deutschland das Land der Dichter und Denker.....heute sind die Leute zu Dicht um zu Denken.

@Wolfsrocker

Die Handy-Informationflut macht die Menschen dicht und verkapselt digital.

Solange der Handynutzer sich selbst dabei als aktiv wahrnimmt,
wähnt er sich nicht im Stress - oder er nimmt es als positiven Stress wahr.

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Neben der sozialen Abkapselung ist der Mensch durch die Apps gedanklich völlig neu ausgerichtet.

Der Stress dem sich der Handynutzer selber aussetzt ist dabei enorm.

Bevor die meisten Pendler (z.B. in der Bahn früh morgens) ins Büro kommen,
haben die meisten durch Handynutzung schon eine Stunde Arbeitszeit in Vollbelastung
hinter sich gebracht. Meinen aber private Entspannung erlebt zu haben, um dann fit fürs Büro zu sein.

Die Stressbelastung bei den Leuten zeigt weiter an.
Irgendwann könnte der Stesspegel ins negative umschlagen.

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Stressmessungen sind heute schon möglich:

http://www.stressmessung24.de/stresswirkung.html (Archiv-Version vom 10.05.2012)

Hier hier mögliche Stresswirkungen - bei chronischem Stress:

- verminderte Leistungsfähigkeit
- Einschränkung der Wahrnehmung
- mangelnde Flexibilität
- Zunahme von Unfällen
- Häufung von Missgeschicken
- Workaholismus
- Neid
- allgemeines Misstrauen
- Verlust der Teambereitschaft
- Störungen in Beziehungen

So Leute da bin ich mal wieder.

Charlytoni schrieb:haben die meisten durch Handynutzung schon eine Stunde Arbeitszeit in Vollbelastung
hinter sich gebracht.

Naja wenn ich den Ganzen Tag vor irgend einem Computer Spiel sitze habe ich genauso Stress erlebt auch wenn ich mich erst Vorbereiten musste (Butterbrote machen, vor der Arbeit noch mal Kochen um was zu Warmes zu essen vor der Arbeit) auch der Weg kann Stressig sein.
Auch Irgend welche Serien, Dokus oder Filme schauen wo ich nur Sitze kann Psychisch belasten und somit Stress auslösend wirken vor der Arbeit.
Also müssten wir in deinem Fall davon ausgehen Jeder der sich jetzt mit dem Handy vor der Arbeit beschäftigt hat hat sonst nur vorher geschlafen.
Hier ist es wieder für jeden selber überlassen was er macht.
Jede Beschäftigung kann Stressig sein.
Ich bin schon mal gerne bei Allmy vor der Arbeit unterwegs.
Auch eine Art von Digitaler Beschäftigung.
Wenn jetzt plötzlich mein Rechner abstürzt und Probleme macht und ich Win"doof" neu machen muss mache ich das selbst vor der Arbeit.
Also die Palette an Stressfaktoren vor dar Arbeit ist Riesen groß und nicht erst durch Handys entstanden.
Das Handy kann aber auch entspannend wirken (Gespräch mit meiner Frau und alles ist rosig).

Im Falle eines Urlaubs nimmt mir das Handy aber wieder Großen Stress.
Ich brauche keine Große Filmkammera, keine Digicam, Kein Navi, kein Laptop + USB Festplatte mehr mit schleppen, an alles Denken, vorher alles testen.
Ich nehme das Handy und gut ist.
Sollte es dann unterwegs noch irgend welche Komplikationen geben, kann ich mir ein mögliches App suchen Installieren und mir ist geholfen.

Mein Handy liegt zu 95% seiner Lebensdauer in der Garderobenschublade oder im Handschuhfach. Und das die letzten 10 Jahre.

So leute.
Mein Hausmeister sagt immer alle die noch nicht der Technik des Smartphones tätig sind, sind Generation Wälscheibe. :-)

Aber sie können wenigstens noch "Wählscheibe" richtig schreiben.

@mathesm
Dein Hipster-Hausmeister ist ja ein echter Trendsetter. Muss ein cooler Typ sein.

Original anzeigen (0,4 MB)

@mathesm
Also ich bin ohne Wählscheiben-telefon, sondern mit ISDN-Gerät aufgewachsen und habe bis heute kein Smartphone besessen. Zu welcher Generation zähle ich dann?

@Crusi
Das war ein Spruch von meinem Hausmeister.
ISDN würde ich sagen Internetgeneration.
Dann schätze ich dich mal so auf die 25-35
Ich kenne noch die Telefon Kurbel "Vermittlung".
Aufgewachsen bin ich aber mit Wählscheibe und später mit Tasten Telefon.
Also gehöre ich zumindest schon in die Generation der Wählbaren Nummern.
Ich brauchte kein blödes "Vermittlung, bitte verbinden Sie mich mit"
Dennoch nutze ich heutzutage das Smartphone und das Internet.
Ich glaube auch einfach mal mein altes Telefon würde gar nicht mehr funktionieren an meinem DSL Router.
*edit*
Ich erinnere mich noch zu Anfang waren die immer vollständig aus Metall gefertigt.

Crusi schrieb:Also ich bin ohne Wählscheiben-telefon, sondern mit ISDN-Gerät aufgewachsen und habe bis heute kein Smartphone besessen. Zu welcher Generation zähle ich dann?

Zur Generation "Schatz, in zehn Minuten bin ich im Bett! Nur ein Bild noch!"

Da hab ich neulich bei Youtube vielleicht einen Schrott gesehen. [Kanns aber leider irgendwie nicht mehr finden...ieks]
Jedenfalls...war das eines der Neuerfindungen bei einer der letzten Conventions fuer Erfindungen.
Es wurde berichtet, dass diese App egal ob bei persoenlichem Unfall, Naturkatastrophe oder Panne einem jederzeit zuhilfe schicken wird.
Der Mann der dies berichtete erwaehnte dabei auch Tsunamis oder Orkane.

Schon sehr merkwuerdig, wie abhaengig Menschen von Handys zu sein scheinen, dass sie nicht mal in Erwaegung nehmen, dass einem bei sowas vielleicht auch das Smartphone kaputtgehen koennte...


Dazu moechte ich noch mitteilen, wie schrecklich es doch geworden iz mit diesen Leuten, die in jeder "freien" Minute, oder auch waehrend sie unterwegs sind, gekruemmt und verlangsamt dabei sind auf den Bildschirm ihres Smartphones zu starren.
Erinnert mich leicht an Zombies, oder Roboter, die auf Anweisungen warten oder zumindest Informationen benoetigen um weiterhin zu funktionieren. Im Gegensatz dazu sind diese Menschen aber noch viel schlimmer, da das was sie da so an den Bildschirm bannt meistens nichtmals situationsbedingt, geschweige denn noetig iz.

Hmm dann bin ich wohl nicht normal? Ich fasse mein Handy wenn überhaupt ein mal die Woche an und bin auch nicht bei Facebook registriert. Es ist ganz schön nicht vom Hype anhängig zu sein.

Verboten ist es im Auto, und führen von sonstigen Fahrzeugen.

http://www.stern.de/panorama/handy-anruf-kam-offenbar-vom-zugfuehrer-2045119.html (Archiv-Version vom 04.08.2013)

Was das Handy aus uns macht - geht weiter...

@ironstriker

ironstriker schrieb am 25.01.2013:Es ist ganz schön nicht vom Hype anhängig zu sein.

Woher willst du wissen, dass es schön ist nicht dabei zu sein?
Du weißt du nicht wie es ist wenn man dabei ist.

Ich lasse mein Handy oft aus voller Absicht Zuhause.
Es kommt dann mal vor, das man mich ärgerlich fragt wieso ich denn nicht sofort erreichbar war bzw. bin.
Die Informationen die ich in den Nachrichten austauschen sind oft ziemlich banal und eine Art Illusion um längst verottete Kontakte zu pflegen .
Wenn ich mal nach einem Treffen frage, wird oft ausgewichen.
Es scheint mir als hätte sich ein gewisses Desinteresse zwischen den Menschen entwickelt , die von einer bequemlichen Distanz geprägt ist.

Wie auch immer...

Ich schätze ein Smartphone kann für einige Menschen ein angenehmes Schlupfloch sein und für andere eine Last.

Ich benutzte mein Handy auch nicht so oft.

Was ich aber öfters tue,wenn ich auf der Arbeit pause habe,gehe ich mim Handy ins inet und gucke mir die Google-News an.

Ansonsten; Letzer Anruf: 05.06.13 20.13 Uhr

Ja,ich bin ein einsamer Wolf

Ich sehe mein Handy als tragbare Telefonzelle an. Mein Verhältnis dazu entspricht dem zu meinem Kühlschrank oder meiner Kettensäge. Ein Werkzeug. Mehr nicht.

@SagopaKajmer

Man sieht am NSA-Abhör, Ortungs- und Überwachungsverhalten ganz klar,
dass das Handy für jeden Nutzer zur elektronischen Fussfessel geworden ist.

Das Handy als elektronische Fussfessel läßt man am besten zuhause.

---

In England gibt es an öffentlichen Mülleimern in den Städten schon Handy-Datenscanner die praktisch
alle Daten auslesen können;

Wo man war;
was man mit Handy gekauft hat.
wen man Angerufen hat,
einfach alles... was man so damit macht...

@sincerely

Ich sage - das handy ist eine elektronische FussFessel geworden;

am besten man kauf sich dafür einen Strahlensack, um nicht geortet zu werden.

@Charlytoni

Das Handy an sich hat keine Konsequenzen. Es kommt immer drauf an wie du es nutzt und was du damit machst. Es kann dir aber durchaus passieren, wenn du alle möglichen Apps vollen Zugriff erlaubst, dass sie dich komplett ausspionieren. Du bist dann nur noch gläsern.

Der Sozialfaktor kann leiden, wenn du kein Handy hast. Möglicherweise giltst du dann als Außenseiter. Du hast halt dann den Nachteil, das dich niemand so einfach erreichen kann. Doch dies ist auch wieder deine eigene Verantwortung.

Man sollte sich aber nicht unbedingt so abhängig von einer Technologie machen.

@Yotokonyx

Das Abhängigwerden von einer mobilen, und ortbaren Datenquelle, die jeden genau zugeschrieben werden kann ist ein Traum den selbst George Orwell in seinem Buch 1984 selbst nicht zu träumen gewagt hat;

ich habe gehört dass die Duma und der Inner Circle von Vladimir Putin,
seit dem NSA-Skandal nun wieder mit alten Schreibmaschinen arbeiten.

Was die Duma aber nicht vergessen sollte, ist die Tippbänder nachher zu verbrennen.

:-)

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Im Prinzip war der arabische Frühling nur durch die flächendeckende Auswertung aller Handynetze
möglich;

man wußte genau, was die Leute simsen, wußte genau wo sich Meinungsmehrheiten lokalisieren;
man wußte genau, wer wie zu manipulieren ist, auf 1m GPS-Ortung genau;

so kann man einen Bienenstaat ganz schön manipulieren und durcheinanderwerfen...