@CrvenaZvezda Kinder spielen in der Regel das nach, was sie sehen, erleben....was bedeutet, dass auch ein Junge, der seine Mami kochen sieht, eine Küche haben will, wo er kochen spielen möchte, oder Müllmann, weil er sieht, wie die den Müll abholen etc.
hier etwas dazu:
Die soziokulturellen Aspekte der Geschlechtsidentität
Einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Geschlechtsidentität hat das Aufwachsen in einer bestimmten Kultur. So gibt es gravierende Unterschiede vom Selbstverständnis eines Kindes in einer Stammeskultur in der Südsee und in einem Industrieland.
Wie Menschen ihre Geschlechtsrolle in einer bestimmten Kultur leben, wird von Kindern häufig durch Nachahmung übernommen. Bereits Kinder im Alter von zwei Jahren ahmen Erwachsene ihres eigenen Geschlechts lieber nach als Erwachsene der gegengeschlechtlichen Seite. Jungen interessieren sich für die Tätigkeit des Vaters, Mädchen für die der Mutter. Da häufig nur die Tätigkeit erlebt wird, die Väter und Mütter zu Hause ausüben, werden diese Rollen in die eigene Vorstellungswelt integriert. Deshalb ist das Verhalten von Vater und Mutter und ihre gegenseitige Akzeptanz sehr wichtig für Kinder beiderlei Geschlechts. Wo sie erleben, dass alle Tätigkeiten von Vater und Mutter gemeinsam als wichtig empfunden werden und wechselweise je nach Bedarf übernommen werden, entstehen bei Kindern keine Bewertungen von negativ besetzten Geschlechtsrollen.
Allerdings ist der Einfluss der Familie sehr begrenzt. Sobald das Kind einen Schritt in die Außenwelt macht, wird es dort ebenfalls mit unterschiedlichen Frauen- und Männerrollen konfrontiert. Außerdem hört es Äußerungen über die Bewertung des eigenen Verhaltens: "Du benimmst dich ja wie ein Junge!" oder: "Ein Junge ist doch nicht wehleidig!" machen auf Kinder "Eindruck". Selbst wenn es gut gemeinte Sätze sind, die ein Kind hört, wird es immer auch die Vorstellungen, was für ein Mädchen oder einen Jungen "richtig" ist, mithören.
Sehr bald spielt hier auch die Gleichaltrigengruppe eine sozialisierende Rolle. Vor allem bei Jungen, die in einem überwiegend weiblichen Umfeld aufwachsen (ohne oder nur mit einem zeitweilig zur Verfügung stehenden Vater oder einer anderen Männerperson), spielt der große, starke, übermännlich sich gebärdende Junge (oder Phantasiemann aus der Fernsehsendung) eine nachahmenswerte Rolle bei der Geschlechtsorientierung.