@ZeoGenau deshalb halte ich nicht viel von den 'herkömmlichen' Psychiatern, die Ihre "Kunst" im Studium gelernt haben. Innerhalb der von mir gewählten Ausbildung lernt man wesentlich praxisbezogener und bekommt auch die Möglichkeit, bei speziellen Trainings, ich nenne es einfach mal "Rollenspiele", das gelernte auch in der Praxis anwenden zu können. Und man hat die Möglichkeit sich in vielen Bereichen fortbilden zu lassen, um sich nicht auf eine Therapiemethode beschränken zu müssen.
@PrimordiumPrimordium schrieb:Zumal Tabletten oftmals alleine nichts bringen. Bei schweren Depressionen kann ein stationärer Aufenthalt in einer Psychiatrie gut helfen, also Medikamente + Psychotherapie.
Tabletten bringen nur insofern etwas, wenn sie neben einer vernünftigen Therapie, körperliche Beschwerden lindern.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass eine wirklich sinnvolle Medikation eine Therapie gut vorantreiben kann, wenn es unbedingt notwendig ist.
Ich litt vor einigen Jahren aufgrund eines BurnOuts an Panikattaken, die mich dazu gezwungen haben, mein Leben sehr einzuschränken. In diesem Fall war eine anfängliche Begleitung durch ein Medikament durchaus sinnvoll. Allerdings hielt es mein Neurologe damals ähnlich, wie viele Psychiater. Ich musste diese Medikamente über eineinhalb Jahre nehmen (meine eigene Therapie ging gerade mal 3 Monate) und sie taten mir überhaupt nicht gut. Ganz im Gegenteil, sie schädigten meiner Leber und die Nebenwirkungen waren unerträglich. Ich habe sie dann, unter Absprache mit meinem Hausarzt, auf eigene Verantwortung abgesetzt und siehe da, nach den kurzen 'Entzugserscheinungen' ging es mir anschließend wieder blendent.
Das ist meiner Meinung nach der feine Unterschied, wenn man sich sein Wissen nicht über ein trockenes Studium aneignet. Ich kann nur anhand meiner bisherigen Erfahrungen sprechen, aber wer sein Handwerk anhand einer sehr praxisbezogenen Ausbildung lernt, kann sich wesentlich besser auf die Patienten einstellen.
Nein, ich habe nicht Psychologie studiert. Ich habe mich lediglich in den letzten Jahren privat sehr mit dem Thema beschäftigt und mir selbständig einiges an Wissen angeeignet. Daher auch die Entscheidung diese Ausbildung zu machen.
@AlarmiDeshalb hat man zum Glück die Möglichkeit, einen Therapeuten/Psychiater 'anzutesten'. Es gibt enorm viele Varianten einer Therapie, da hast du Recht. Aber in den meisten Fällen werden die Patienten zu einer Gesprächs- oder Verhaltenstherapie geschickt, da sich niemand wirklich die Zeit nimmt, um ein ausführliches Vorgespräch zu führen, indem sich herauskristallisiert, welche Therapieart die geeignetste ist. Das hat eben mit dem "Schubladendenken" zu tun. Deshalb habe ich mir z.B. vorgenommen nicht nur bei der Gesprächs- und Verhaltenstherapie zu bleiben, sondern im Anschluss an die Ausbildung einige Weiterbildungen zu machen, um meinen künftigen Patienten die für sie beste Therapiemethode bieten zu können.