Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

Für mich (weiblich, Ende 20) spielt die finanzielle Situation bei der Partnerwahl eine Rolle. Ich bin ein klassisches Arbeiterkind und habe mir durch Studium und Engagement im Beruf einen gewissen Lebensstil erarbeitet, den ich nicht mehr missen möchte. Ich möchte regelmäßig im Restaurant essen, mehrmals im Jahr in den Urlaub fahren und später mal ein Eigenheim besitzen. Soweit meine Ansprüche an mich selbst. Das klingt jetzt furchtbar materiell orientiert, ist aber für mich neben vielen anderen Dingen das, was für mich Lebensqualität ausmacht.

Mit einem Partner, der geringfügig weniger verdient hätte ich kein Problem. Mit einem, der deutlich weniger Geld zur Verfügung hat dagegen schon. Ich möchte mich in meinem Lebensstil nicht einschränken, sehe aber auch ein Konfliktpotenzial, wenn ausschließlich ich Rechnungen übernehme. Viele Menschen möchten niemandem „auf der Tasche liegen“, entsprechend müsste ich dann wohl meine Ideen für die Zukunft ändern. Ich bin bereit meine Zukunft alleine zu finanzieren, aber nicht bereit wegen der finanziellen Situation meines Partners von meinen Wünschen abzusehen.
Außerdem wünsche ich mir Kinder und erwarte, dass Erziehung und Elternzeit hälftig aufgeteilt werden. Das bedeutet eine Teilzeitstelle für beide Partner, verdient einer deutlich weniger, ist das aber ohne große Einbußen nicht realisierbar.

Ein Partner, der geringfügig mehr verdient, wäre für mich kein Problem. Bei einem Partner, der deutlich mehr Geld hat, käme es für mich auf Augenhöhe an. Auf seinem Konto oder im Depot darf gerne mehr Geld vorhanden sein, das möchte ich aber im Alltag nicht spüren. Ich möchte nicht der Part einer Beziehung sein, der der Nutznießer der finanziellen Situation des anderen ist.

Ist Stand: Mein Partner und ich haben einen sehr ähnlichen finanziellen Background. Er verdient etwa 500€ netto im Monat weniger als ich.

Ob die Person Geld hat oder weniger interessiert mich in der Regel nicht! Wenn es darum geht Freundschaften oder eine zwischenmenschliche Beziehung aufzubauen, sollte Geld keine große Rolle spielen. Anders würde es sich um eine Geschäfts-/ handelsbeziehung handeln würde.

primetimecrime schrieb:wenn ausschließlich ich Rechnungen übernehme. Viele Menschen möchten niemandem „auf der Tasche liegen“, entsprechend müsste ich dann wohl meine Ideen für die Zukunft ändern.

nun ja ich denke so weit sollte man es auch nicht kommen lassen.

primetimecrime schrieb:Ist Stand: Mein Partner und ich haben einen sehr ähnlichen finanziellen Background. Er verdient etwa 500€ netto im Monat weniger als ich.

naja und spielte das irgendwie eine Rolle bei eurem ersten kennenlernen? Also Job schon....aber auch wie viel er denn da nun verdient? Also hast du ihn danach gefragt? :ask:

Vanille29 schrieb:Anders würde es sich um eine Geschäfts-/ handelsbeziehung handeln würde.

ja das ist natürlich richtig.

primetimecrime schrieb:Für mich (weiblich, Ende 20) spielt die finanzielle Situation bei der Partnerwahl eine Rolle. Ich bin ein klassisches Arbeiterkind und habe mir durch Studium und Engagement im Beruf einen gewissen Lebensstil erarbeitet, den ich nicht mehr missen möchte. Ich möchte regelmäßig im Restaurant essen, mehrmals im Jahr in den Urlaub fahren und später mal ein Eigen

dachte schon du beschreibst mich gerade, bis auf die Tatsache, dass mein Papa Akademiker ist, allerdings konnte er mich aufgrund privaten Angelegenheiten nicht unterstützen, weil es einige Probleme mit mein Eltern gab, wie auch immer.
Ich kann dir aber ansonsten nur zustimmen, ich hatte gestern schon geschrieben, Geld ist nun mal einfach Freiheit und vermeidet viele Probleme. Nur dass ich auch einen Partner genommen hätte, der jetzt noch so viel haben muss, solange das Äußere und das Innere stimmt, aber dann auch nur, wenn er Bock auf ein Leben hat, wie ich es führe. Ich liebe an anderen Orten auf zu wachen wie im Hotel, unabhängig ob ich geschäftlich unterwegs bin oder Urlaub. Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen, es ist einfach einfacher, wenn man nicht jeden Groschen umdrehen muss

primetimecrime schrieb:Mein Partner und ich haben einen sehr ähnlichen finanziellen Background. Er verdient etwa 500€ netto im Monat weniger als ich

Das ist aber auch nicht gerade auf einem ähnlichen Level. 500 Euro weniger kann sich schon erheblich bemerkbar machen.

Allerdings kommt es natürlich auch darauf an, von welcher Summe X 500 Euro weniger. Von 1000, 2000, 5000, 10.000?
Musst natürlich nicht darauf antworten, geht niemanden etwas an. Aber bspw. 500 Euro weniger von 5000 oder 10.000 Euro monatlich - drauf geschissen. Macht sich nicht bemerkbar. Da muss sich niemand groß einschränken, zumindest nicht was regelmäßige Urlaube und Essen außer Haus angeht. Da können beide Parteien gewisse Standards aufrechterhalten und ausleben, ohne das eine Partei nennenswert nachhelfen müsste.

Auch ein Grund, warum ich möchte, dass viele Ausbildungberufe und auch nur Anlerntätigkeiten finanziell aufgewertet werden, damit die auch aktiv am Leben teilnehmen können und sich nicht zu sehr einschränken müssen. Das hat jeder verdient, der arbeitet und am Leben teilnehmen möchte. Insbesondere die harten Malocher haben auch Urlaube verdient. Mehrere im Jahr sogar.

@rhapsody3004

500 € sind immer Geld, aber wie hier von Frauen oft geäußert, sie wollen nur finanzielle Sicherheit. Die sollte doch zusammen bei 4000€ mindestens erreicht sein, ab da spielt das Einkommen keine große Rolle mehr. Darunter ist sie existenziell.

rhapsody3004 schrieb:ähnlichen Level. 500 Euro weniger kann sich schon erheblich bemerkbar machen.

Ich weiß nicht genau, wie viel mein Lebensgefährte jetzt verdient, ich schätze, dass es vielleicht 200-300 Euro weniger sind als ich. Er hat ja sein eigenes Konto.
Als wir uns kennen lernten, hatte er nicht viel zur Verfügung. Das hat mich aber nie wirklich gestört. Wäre ich materiell eingestellt, hätte es mich wohl stören müssen.

nairobi schrieb:Er hat ja sein eigenes Konto.

ist es eigentlich inzwischen Usus das jeder Ehepartner sein eigenes Konto hat? Ich kenne es noch mit einem, als zusammen gewirtschaftet wurde.
Wenn auch finanzielle Sicherheit gesucht wird gehe ich davon aus das auch lange Beziehungen gesucht werden, oder ist es auch bei nicht auf Dauer angelegten von Interesse?
Hat das alleine wirtschaften nicht auch vielleicht den Hintergedanken gar nicht zur Einheit verschmelzen zu wollen?

Fragender73 schrieb:ist es eigentlich inzwischen Usus das jeder Ehepartner sein eigenes Konto hat? Ich kenne es noch mit einem, als zusammen gewirtschaftet wurde.

Als ich mit meinem Ex-Mann zusammen zog, hatte jeder natürlich ein eigenes Girokonto. Wir eröffneten ein gemeinsames Konto, auf das jeder einen bestimmten Betrag zahlte für gemeinsame Ausgaben (Wohnung, Lebensmittel usw.)
Irgendwann später hatten wir nur noch ein gemeinsames Konto, das über 20 Jahre. Als wir uns trennten bekam wieder jeder ein eigenes. Anders kann ich mir das heute auch nicht mehr vorstellen.

nairobi schrieb:Anders kann ich mir das heute auch nicht mehr vorstellen.

Auch eine Möglichkeit, wir waren ja jung, hatten gleich zu Beginn ein gemeinsames Konto auf das alle Einnahmen flossen und wo jeder sich dann auch bedient hat wie er wollte. Unausgesprochen war eigentlich immer die Abmachung das wenn über ein halbes Gesamtmonatseinkommen verfügt wurde das kurz drüber gesprochen wurde, das pendelt sich ja alles ein. Es gab niemals Streit über Geld, und am Beginn der Ehe hatten wir ja auch nur ein eher geringes Einkommen (Bundeswehrsold).

Aber danke für die Info, interessant wie unterschiedlich es gehandhabt wird.

Finanzen haben heute wohl einen ganz anderen Stellenwert ... lach, man lernt nie aus.

Fragender73 schrieb:wir waren ja jung

Dito 😁

Fragender73 schrieb:Beginn der Ehe hatten wir ja auch nur ein eher geringes Einkommen

Hier auch; mein Mann war Handwerker in einem kleinen Betrieb, bzw. erst arbeitslos und dann in einer Maßnahme vom Arbeitsamt (Schweißerlehrgänge) und ich war damals glaube ich in der A5/A6, noch in der Ausbildung.

Als ich mit ihm zusammen kam, war er arbeitslos und ließ sich treiben. Beim ersten Weggehen habe ich das Kino bezahlt.

Fragender73 schrieb:Finanzen haben heute wohl einen ganz anderen Stellenwert ... lach, man lernt nie aus.

Ich weiß nicht, ob das tatsächlich so ist?
Würdest Du denn heute noch (nur) ein gemeinsames Konto wollen? Ich eigentlich nicht, mein Partner bestimmt auch nicht. Erfahrungen prägen.

nairobi schrieb:Würdest Du denn heute noch (nur) ein gemeinsames Konto wollen?

Also natürlich nicht gleich am Anfang, aber wenn es eine richtig feste Beziehung wird würde ich schon Kontovollmacht erteilen. Alles andere käme mir wie Misstrauen vor. Ich persönlich kann mir momentan auch nicht so den Schlüssel vorstellen wie ihr es handhabt, gewissen prozentualen Satz vom Einkommen, oder jeder das gleiche ...

Ich fände es auch blöd, jetzt mal gesponnen meine neue Partnerin wäre Verkäuferin, wenn sie mich fragen müsste wenn sie zum Beispiel ein neues Kostüm möchte weil wir ins Theater wollen oder so. Mir fällt jetzt kein richtiges Beispiel ein, das Auto geht kaputt und das Geld für die Reparatur fehlt. Beim fragen könnte ein doofes Gefühl von betteln aufkommen, einfach nehmen ohne Worte darüber zu verlieren weil es selbstverständlich ist, und nicht gönnerhaft abnicken und übergeben oder überweisen.

@nairobi
Ein Beispiel ist mir gerade eingefallen ... ich mag zum Beispiel gerne den Wiener Opernball, dieses Jahr ja leider nicht möglich ... aber ich kann doch nicht erwarten das sich jede dieses Vergnügen leisten kann, dann wären ja vielleicht nur 10 % der Frauen als potentielle Partnerin übrig. Soll ich jetzt gönnerhaft das Kleid bezahlen etc ... oder darf sie mich einfach überraschen welches sie sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes Budget ausgesucht hat. Oder soll man den Wiener Opernball aus Rücksicht nicht besuchen weil sie es sich vielleicht nicht leisten kann.

Ich bin nun bestimmt kein Multimillionär, aber das normale Leben für zwei mit Urlaub ist einfach drin. Ich möchte da auch niemand kaufen, oder Dankbarkeit haben, ich möchte einfach den Spaß dann auch mit meiner Partnerin teilen.

Fragender73 schrieb:wenn es eine richtig feste Beziehung wird würde ich schon Kontovollmacht erteilen. Alles andere käme mir wie Misstrauen vor. Ich persönlich kann mir momentan auch nicht so den Schlüssel vorstellen wie ihr es handhabt, gewissen prozentualen Satz vom Einkommen, oder jeder das gleiche ...

Ich fände es auch blöd, jetzt mal gesponnen meine neue Partnerin wäre Verkäuferin, wenn sie mich fragen müsste wenn sie zum Beispiel ein neues Kostüm möchte weil wir ins Theater wollen oder so. Mir fällt jetzt kein richtiges Beispiel ein, das Auto geht kaputt und das Geld für die Reparatur fehlt. Beim fragen könnte ein doofes Gefühl von betteln aufkommen, einfach nehmen ohne Worte darüber zu verlieren weil es selbstverständlich ist, und nicht gönnerhaft abnicken und übergeben oder überweisen.

Aber was spricht dagegen, wenn jeder sein eigenes Konto behält?
Dann muss man sich auch nicht rechtfertigen und ähnliches.
Größere Dinge wie Autokauf u.ä. würde man doch ohnehin im Vorfeld besprechen, planen usw.

Fragender73 schrieb:Ich bin nun bestimmt kein Multimillionär, aber das normale Leben für zwei mit Urlaub ist einfach drin. Ich möchte da auch niemand kaufen, oder Dankbarkeit haben, ich möchte einfach den Spaß dann auch mit meiner Partnerin teilen.

Mache Dir mal keinen Film. Es reicht doch, sich darüber Gedanken zu machen, wenn es soweit ist. Vieles ergibt sich bestimmt auch. Über gewisse Dinge sollte man sprechen, das ist wichtig. Schamhaftes Schweigen ist da nicht angebracht.
Möglicherweise muss man das nicht beim ersten Kennenlernen besprechen, aber, wenn es ernster wird, natürlich schon. Und da klopft man ja auch Interessen ab, wie z.B. "Wiener Opernball" usw.

nairobi schrieb:Aber was spricht dagegen, wenn jeder sein eigenes Konto behält?

Dagegen spricht nichts, natürlich kann man es so handhaben, aber wenn Vertrauen da ist spricht doch auch nichts gegen Vollmachten, bzw. gemeinsames.

nairobi schrieb:Dann muss man sich auch nicht rechtfertigen und ähnliches.

Das würde ich in einer Beziehung sehr schlimm finden, Rechtfertigungen sollten wohl nicht nötig sein. Selbstverständlich sollte ja auch sein das Konto nicht total sinnlos zu räubern.

nairobi schrieb:Es reicht doch, sich darüber Gedanken zu machen,

Lach, da kommt immer der Theoretiker und Schachspieler durch.

@Fragender73
Du magst den Wiener Opernball? Oder Wien ganz allgemein? Hör dir doch mal (wieder) das Lied "Ganz Wien" von Falco an :D ist ganz cool..


Ich würde nicht so gern ein gemeinsames Konto mit einem Partner haben, würde allerdings auch nie wieder mit einem Mann zusammen ziehen...(gut vllt schon, aber meine Bude geb ich nie wieder auf).

Eintagsfliegin schrieb:Du magst den WIener Opernball? Oder Wien ganz allgemein? Hör dir doch mal (wieder) das Lied "Ganz Wien" von Falco an :D ist ganz cool..

Beides ist cool, Flair pur.

Falco - Vienna Calling (Official Video) (VOD)

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Wird Zeit das die Sch... Pandemie zu Ende geht damit man wieder reisen kann.

Das wäre auch bestimmt ein Grund für manche beim Date auf das Einkommen zu achten, ob man sich diese Kurzreisen zwischendurch noch leisten kann.

Eintagsfliegin schrieb:(gut vllt schon, aber meine Bude geb ich nie wieder auf).

Zumindest das erste Jahr ist es bestimmt auf jeden Fall schlau sie weiter zu halten, selbst wenn man sie nie nutzt. Danach kann man sich dann doch auch sicher sein und entscheiden.

@Fragender73
Oh Reisen das würde mir noch fehlen. Ich kann finanziell keine Urlaube planen, maximal Kurztripps durch D. Ich denke ich würde einem Mann, der gerne verreist einen Strich durch die Rechnung machen, weil 1. Mein Geld dafür nicht so da ist und 2. Mir der Anreiz fehlt. Mein letzter "großer" Urlaub liegt mindestens 8 Jahre zurück und sparen darauf will ich nicht, weil mich halt nichts großartig aus der Reserve lockt. Mir kommt da außerdem meine Flugangst sehr entgegen. Ich hol mir diesen Monat nen coolen Beamer- Kultur nachhause ins Wohnzimmer. Gut genug :D

@Eintagsfliegin
Zum Reisen braucht man doch noch nicht mal viel Geld, das kann auch mit kleinem Budget richtig toll werden. Und auf vieles verzichten um zu reisen ist wohl auch nicht ideal.

Den Anreiz kann man doch schaffen, nur mal zum frühstücken nach Paris, in Amsterdam ne Grachtenfahrt, oder einfach an der Ostsee am Strand spazieren gehen. Kostet den Sprit und ein wenig den Hintern vom Sofa hochbekommen.

Richtig Spaß machen Kurztrips auch nur spontan, ohne lange Vorplanung, Sonnabend nachts um 3 raus und man ist um 10 auf dem Eifelturm.

Mit einem Beamer kann man auch schön träumen ...

Was mich wirklich immer wundert warum immer von MEIN Geld gesprochen wird. Für mich ist es nach der Kennenlernphase UNSER Geld. Es spielt doch einfach keine Rolle. Wichtig ist der Mensch, nicht das Konto (wenn genug zum Leben da ist natürlich nur). Wer es hat ist doch unter dem Strich egal.