Vorurteil: Studenten können doch nichts!
29.11.2012 um 17:31Jedem Menschen muss klar sein, dass auch ein Student nach Abschluss des Studiums nicht 100% des gelernten aus dem FF wiedergeben kann. Das ist auch nicht Ziel eines Studiums. Das Ziel ist es, dass man später als Absolvent in der Lage ist komplexe, neue Sachverhalte schnell zu durchdringen und sich einzuarbeiten. Es findet ja ein Veränderungsprozess im Denken statt. Wenn Absolventen ihr jüngeres Ich aus der Zeit vor dem Studium interviewen könnten, würden sie sehen, wie stark sich ihr Denken und ihre Sicht auf "Probleme" verändert hat.
Ich habe beides hinter mir. Sowohl eine Berufsausbildung plus Angestelltentätigkeit, als auch ein Studium plus Projekt- und Forschungstätigkeit. Ich kann es also nur an mir selber beobachten. Das Studium hat am Ende ganz andere Fähigkeiten vermittelt, als die Berufsausbildung. Die Ausbildung vermittelt schlicht und ergreifend nicht diese Methodik, strukturierter herangehensweis an neue Probleme und das Denken in komplexen Systemen und Wirkungszusammenhängen. (Wissenschaftliche Methode).
Als Azubi wird dir vorgekaut, was du zu lernen hast und was du zu tun hast, um in deinem Berufsfeld funktionieren zu können. Kreativität in Form von Problemlösungskompetenz ist gar nicht erforderlich, weil das gar nicht deine Aufgabe als Azubi bzw. später Angestellter ist. Dort geht es darum deinen Arbeitsbereich zu beherrschen, nicht deinen Arbeitsbereich (und Andere) an sich in Frage zu stellen. Studenten können vielleicht deshalb schnell als Hochnäsig gelten, weil sie sich herausnehmen, bestehendes naiv in Frage zu stellen. Da man dieses Verhalten selber während Ausbildung und Angestelltendasein nie vermittelt bekommt (es wird auch nicht gefördert), wirkt es deplaziert, gerade aus dem Mund einer jüngeren Person. Häufig steckt aber ein Funken Wahrheit hinter vermeintlich deplazierten Vorschlägen, da sich immer Geschäftsprozesse herausbilden, die nach informellen Prinzipien (Erfahrung) und nicht nach formellen Optima funktionieren.
So kann es sein, dass ein bestehender Logistikprozess in einem Lager seit 30 Jahren funktioniert (Ware X kommt von A nach B). Es kann auch sein, dass dieser Prozess vor 30 Jahren state of the Art gewesen ist. Es kann aber auch sein, dass ein Konkurrent ähnliche Prozesse mittlerweile doppelt so schnell abwickelt, für den halben Preis. Und schon entstehen Zielkonflikte. Wie führe ich Mitarbeiter an einen neuartigen Prozess, ohne durch die Umstellung den Betrieb zu gefährden. Der Schlüssel liegt also in der Kommunikation. Denn oft ist es wirklich nicht schwer, derartige Zustände zu identifizieren. Wenn dies aber nun einem 24 jährigen Absolventen gelingt, wie soll er diesen Fakt glaubwürdig "kommunizieren" ohne gleich als überheblich zu gelten? Darin liegt die Kunst.
Ich habe beides hinter mir. Sowohl eine Berufsausbildung plus Angestelltentätigkeit, als auch ein Studium plus Projekt- und Forschungstätigkeit. Ich kann es also nur an mir selber beobachten. Das Studium hat am Ende ganz andere Fähigkeiten vermittelt, als die Berufsausbildung. Die Ausbildung vermittelt schlicht und ergreifend nicht diese Methodik, strukturierter herangehensweis an neue Probleme und das Denken in komplexen Systemen und Wirkungszusammenhängen. (Wissenschaftliche Methode).
Als Azubi wird dir vorgekaut, was du zu lernen hast und was du zu tun hast, um in deinem Berufsfeld funktionieren zu können. Kreativität in Form von Problemlösungskompetenz ist gar nicht erforderlich, weil das gar nicht deine Aufgabe als Azubi bzw. später Angestellter ist. Dort geht es darum deinen Arbeitsbereich zu beherrschen, nicht deinen Arbeitsbereich (und Andere) an sich in Frage zu stellen. Studenten können vielleicht deshalb schnell als Hochnäsig gelten, weil sie sich herausnehmen, bestehendes naiv in Frage zu stellen. Da man dieses Verhalten selber während Ausbildung und Angestelltendasein nie vermittelt bekommt (es wird auch nicht gefördert), wirkt es deplaziert, gerade aus dem Mund einer jüngeren Person. Häufig steckt aber ein Funken Wahrheit hinter vermeintlich deplazierten Vorschlägen, da sich immer Geschäftsprozesse herausbilden, die nach informellen Prinzipien (Erfahrung) und nicht nach formellen Optima funktionieren.
So kann es sein, dass ein bestehender Logistikprozess in einem Lager seit 30 Jahren funktioniert (Ware X kommt von A nach B). Es kann auch sein, dass dieser Prozess vor 30 Jahren state of the Art gewesen ist. Es kann aber auch sein, dass ein Konkurrent ähnliche Prozesse mittlerweile doppelt so schnell abwickelt, für den halben Preis. Und schon entstehen Zielkonflikte. Wie führe ich Mitarbeiter an einen neuartigen Prozess, ohne durch die Umstellung den Betrieb zu gefährden. Der Schlüssel liegt also in der Kommunikation. Denn oft ist es wirklich nicht schwer, derartige Zustände zu identifizieren. Wenn dies aber nun einem 24 jährigen Absolventen gelingt, wie soll er diesen Fakt glaubwürdig "kommunizieren" ohne gleich als überheblich zu gelten? Darin liegt die Kunst.