Sollten Kinder eigene Computer und Zugang zum Internet erhalten?
29.11.2012 um 23:45
Ich hatte seit ich denken kann einen eigenen Fernseher, später sogar mit Kassettendeck, vor allem schaute ich Nickelodeon... Rocko, Rugrats, Doug, Ren und Stimpy rauf und runter.
Ich hab damals zu Weihnachten meinen Super Nintendo bekommen, da war ich 6, mit Super Mario World und den Schlümpfen. Ich hab vor allem Jump n' Runs gespielt. Das war meine erste Konsole und ich hab mich riesig gefreut.
Meine Tante, zu dem Zeitpunkt noch Studentin, hatte einen Sega Mega Drive, da hab ich dann immer Sonic gespielt.
Später hab ich an ihrem Win95 Rechner Point and Click Adventure wie Sam&Max, aber auch wieder Jump n' Runs wie Earth Worm Jim oder Rayman gespielt. Manchmal, wenn ich bei ihr zu Besuch war, habe ich auch Kurzgeschichten an ihrem Rechner geschrieben und mich gefreut, wenn ich die Schriftart und Schriftfarbe verändern konnte. :D
Zum Release musste es dann natürlich der N64 sein, da blieb mir vor allem Zelda Ocarina of Time im Gedächtnis, was ich auch gern heute noch spiele, das kam aber erst ein Jahr später.
Auf dem Schulhof trugen wir dann mit unseren Gameboys Pokémonkämpfe aus, damals Rote und Blaue Edition.
Von Anfang an haben mich Computer begeistert und ich besuchte dann auch einen Volkshochschulkurs, so eine Art Computer-Grundkurs für Kinder, wo ich auch einer der Jüngsten war. Der Lehrer versicherte dann meiner Mutter, dass sie mir ruhig einen PC kaufen kann. :D
Ich hatte dann also als Grundschüler meinen ersten Windows 98 Rechner. Der besaß zunächst natürlich kein Internet, das kam dann ein wenig später (56k-Modem), aber generell war das Netz eigentlich noch ziemlich nackig. Die meiste Zeit hockte ich in Dragonball-Fanforen und hab darüber diskutiert, welchen Charakter ich cool finde. :D
Damals bezahlte man ja noch minütlich, Flatrates waren rar und man kickte alle aus der Telefonleitung, insofern man kein ISDN hatte. Ich erinnere mich an den Satz, der übrigens bei vielen Mütter Einzug hielt: "Sieh dir nur mal an, wie viel Geld du diesen Monat versurft hast!"
Heute besitzt sie selbst ein Notebook und ihr WLAN-Router ist permanent mit dem Netz verbunden. Wie in vielen Haushalten heute. Zeiten ändern sich eben.
Die Hausaufgaben machte ich oft mit einem fetten Lexikon oder mit Microsoft Encarta. Als sich dann nach und nach Wikipedia etabliert, war das schon eine echte Erleichterung, da stand dann auch deutlich mehr drin. Generell wuchs die Anzahl an Seiten rasant.
Hobbymäßig hab ich mit Paint irgendwelche englischsprachigen Mangas auf Deutsch übersetzt und meiner Mutter zum Lesen gegeben. Als ich ein bisschen Webspace hatte, probierte ich mich im Erstellen einer Webseite. Die war natürlich dem Niveau eines Grundschülers angemessen. :D
In der Sekundarstufe I hab ich dann das Musikmachen für mich entdeckt und hab das ganze am PC abgemixt. Die ersten Ergebnisse waren natürlich total grausam. Aber die Früchte zeigen sich heute. Dann kam das mit den ganzen Tauschbörsen auf und wir haben uns das untereinander auf dem Schulhof über gebrannte CDs zugesteckt, was wir gerade bei Kaazaa gezogen hatten, weil wir alle nicht so viel Bandbreite hatten.
Mit einem Kumpel erstellte ich dann immer kleine Projekte mit dem RPG-Maker, irgendwann begann ich damit in Basic zu programmieren. Allerdings sehr unstrukturiert, wurde dann immer besser.
Für Handys hatte ich damals nie so viel übrig, einfach nur, weil die damals nichts wirklich konnten. Ich weiß nicht, ob es heute anders wäre, wenn ich nochmal jung wäre. Ich mag aber sowieso keine Touchscreens. :D Aber so kleine Casual Games wie Cut The Rope oder Angry Birds unterhalten durchaus gut. Jedenfalls besitze ich heute kein Smartphone und mich stört auch, wenn meine Kommilitonen während der Vorlesung drauf rumtippen und irgendwelche Facebooknachrichten hin und herschicken. In dem Moment passen sie auch nicht auf.
Als ich anfing zu studieren, bin ich auch noch mit Notebook in die Vorlesung gegangen, weil ich eigentlich sehr schnell tippen kann. Aber ich hab schnell gemerkt, dass Randnotizen, Pfeile etc. von Hand deutlich schneller gehen. Ich arbeite also heute ganz klassisch mit Stift und Blatt.
Und auch wenn ich mir auch letztens erst recht preisgünstig einen leistungsstarken Rechner zusammengeschraubt habe, ist es nicht so, dass ich dauernd spielen würde. Meisten spiele ich sowieso nur Minecraft :D, aber die meiste Zeit mach ich irgendwelche Aufgaben, lese in der E-Book Online-Bibliothek, lese hier im Forum, lese Zeitungsartikel. Oder ich lese zu Unterhaltungszwecken Rezensionen auf Amazon.de zu polarisierenden Büchern oder Filmen. :D
Eigentlich haben meine Eltern alles falsch gemacht. :troll: Ich will damit nicht sagen, dass man das so handhaben sollte, ich wollte euch einfach nur mal eine Geschichte erzählen, wie es z.B. auch gehen kann.